Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
Unterstützung aus Tennessee angereist.«
Leslie hatte Goldstein noch nie getroffen, aber sie wusste, dass Nick ihn kannte und mochte– was für sie als Empfehlung ausreichte.
» Ich will, dass er mit unserem Werwolf redet. Ich wollte zwei meiner Agenten mitschicken– aber ich wurde überstimmt. Zwei Tripper, ein Agent der Homeland Security«– seine Stimme senkte sich gefährlich–, » der in diesem Fall überhaupt nichts zu suchen hat. Und dann noch Craig und du.«
» Warum ich?«, fragte sie. » Du kannst Len schicken. Auf diesem Weg würdest du auch die Polizei mit einbinden.« Len war der Bostoner Polizeibeamte, der in ihrer Sondereinheit mitarbeitete. » Oder Christine– sie hat bereits an mehr Serienkiller-Fällen gearbeitet als ich.«
Nick lehnte sich zurück und erstarrte, als sammelte er all seine Energie– so wie er es immer tat, wenn er eine gute Spur gefunden hatte. » Einer meiner Freunde rief mich an und ließ mir eine Warnung zukommen. Er kennt Hauptman– und noch wichtiger: Hauptman weiß, dass er mit mir befreundet ist. Hauptman hat ihn angerufen, um ihm ein paar Hintergrundinfos zu liefern.«
Leslie zog die Augenbrauen hoch. » Interessant.«
» Nicht wahr?« Nick lächelte. » Mein Freund hat mir erzählt, dass Hauptman sagte, ich sollte besser genau auswählen, wen ich schicke. Jemanden, der besonnen ist, seine Körpersprache beherrscht und keinerlei Aggression ausstrahlt.«
Er sah sie an, und sie nickte. » Nicht Len, nicht Christine.« Len war klug, aber kaum besonnen, und Christine war ehrgeizig bis dorthinaus. Leslie konnte sich durchaus behaupten, aber sie musste den Leuten diese Tatsache nicht ständig unter die Nase reiben.
» Und ich bin damit auch raus«, gab Nick zu. » Angel und du seid wahrscheinlich die beste Wahl, und Angel ist einfach noch zu unerfahren, um schon ganz allein gegen die Bösen losgeschickt zu werden.« Angel kam frisch aus Quantico.
» Ich werde mir genaue Notizen machen«, versprach Leslie.
» Mach das!« Nicks Finger vollführten den nervösen kleinen Tanz, wie sie es immer taten, wenn er vor Freunden nachdachte– als dirigierte er ein unsichtbares Orchester.
Leslie wartete, aber er sprach nicht weiter.
» Und warum bemühen wir uns so, mit dem Werwolf auszukommen?«
Nick lächelte. » Mein Freund hat mir erzählt, dass Hauptman sagte, die Leute, die wir treffen, könnten vielleicht davon überzeugt werden, uns mehr als nur eine Beratung angedeihen zu lassen, wenn wir jemanden schicken, der ihr Vertrauen gewinnt.«
» Leute?« Leslie lehnte sich vor. » Es kommt mehr als nur einer?«
» Hauptman hat ›Leute‹ gesagt. Das kommt nicht über die offiziellen Kanäle, also habe ich es nicht für nötig gehalten, die Info weiterzugeben.«
Nick arbeitete sehr gut mit anderen zusammen. Zusammenarbeit löste Verbrechen und brachte die Verbrecher hinter Gitter. » Zusammenarbeit« lautete das neue Schlagwort des FBI – und es funktionierte. Doch wenn man Nick gegen sich aufbrachte, konnte »Zusammenarbeit« plötzlich auch etwas… weniger Kooperatives bedeuten. Er mochte im Privaten über die Tripper herziehen, aber das behinderte ihn im Einsatz nicht im Geringsten. Die Homeland Security sorgte jedoch gewöhnlich dafür, dass seine Nackenhaare sich wirklich aufstellten, weil der Heimatschutz gern vergaß, dass das FBI für alle Terrorismusermittlungen auf US -Boden federführend verantwortlich war. Nick erinnerte sie mit großem Vergnügen daran, wann immer es nötig war.
» Ich wüsste es sehr zu schätzen«, sagte Nick, » wenn wir unseren Berater oder unsere Berater auch im Feld einsetzen könnten.«
» Es wäre interessant, zu sehen, was ein Werwolf an einem Tatort ausrichten kann«, äußerte Leslie, während sie darüber nachdachte. Nach dem Wenigen, was sie über Werwölfe wusste, musste es ungefähr so sein, als hätte man einen sprechenden Bluthund– was zu sofortigen forensischen Ergebnissen führen dürfte.
Nick zeigte mit einer von Herzen kommenden Grimasse seine ebenmäßigen Zähne. » Ich will nie wieder die Wasserleiche eines Kindes mit einer Viehmarke im Ohr sehen. Wenn ein Werwolf etwas ausrichten kann, dann binde ihn bitte mit ein!«
» Ich bemühe mich.«
Leslie stemmte ihre Hände flach auf den Konferenztisch. Ihre Fingernägel waren kurz, gepflegt und mit einem farblosen Nagellack bestrichen, der den Glanz des Holzes unter ihren Händen aufnahm. Revierfragen waren wichtig. Sie hatte einen Abschluss in Psychologie und
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