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Flucht aus dem Harem

Flucht aus dem Harem

Titel: Flucht aus dem Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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gekommen war – nur, weil sie ihn mit ihren Zehen massiert hatte. Ein reizvolles Vorspiel, nichts weiter. Angetan dazu, zu erregen und die Lust zu steigern.
Unwillkürlich blickte sie auf das Vorderteil seiner Hose, aber er stand hastig auf und griff nach dem Tuch, das neben der Porzellanschüssel lag.
Leila schwieg und betrachtete ihre im Schoß gefalteten Hände. Jamilah hatte ihr einmal gesagt, dass die Männer aus dem Westen nicht über die Ausdauer der osmanischen Männer verfügten. Was einerseits daran lag, dass sie nicht beschnitten waren, aber auch daran, dass sie eine schnelle Befriedigung ihrer Bedürfnisse suchten. Sie hatten nichts übrig für Raffinessen, die ihre Lust und ihr Verlangen steigern konnten, hielten nichts davon, sich eine ganze Nacht lang den Freuden der Liebe zu widmen. Sie jagten einzig und allein ihrem Höhepunkt nach, das war alles, was für sie zählte. Und sobald sie diesen erreicht hatten, zogen sie die Hose hoch und suchten das Weite.
„Sie fressen wie Schweine, und sie paaren sich wie Schweine.“ Jamilah hatte aus ihrer Abscheu vor den Ungläubigen nie einen Hehl gemacht.
Aus den Augenwinkeln sah Leila, wie Justin sich säuberte. Sie schloss die Lider und schlang die Finger ineinander. Ekel und Verachtung stiegen in ihr hoch, und sie zwang sich dazu, diese Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Sie war mit diesem Mann für die nächsten Wochen in dieser winzigen Kabine gefangen.
Mit ihm und seiner Schwäche, die ihre Stärke werden musste.

5

Justin richtete seine Kleidung und wünschte, sein Verstand wäre ebenso einfach in Ordnung zu bringen. Er wusste nicht, was ihn überkommen hatte, dieser Frau die Füße zu waschen. Noch viel weniger konnte er sich erklären, warum er ihre Sohle an seine Brust gepresst hatte.
In der Situation war es ihm als das Natürlichste von der Welt erschienen, aber jetzt hatte er für sein Handeln keine Erklärung. Außer vielleicht der Anblick ihrer feingliedrigen Füße, durch deren weiße Haut das Geflecht ihrer Adern schimmerte. Die zierlichen Zehen mit den hennagefärbten, polierten Nägeln, die samtige Sohle, die schlanken Fesseln und die sanft geschwungenen Waden. Diese perfekte Harmonie an einem völlig unerwarteten Ort und die Tatsache, dass er ihre zarte Haut berührte, als wäre es ganz selbstverständlich, hatten ihn in einen Bann geschlagen, aus dem er sich erst lösen konnte, nachdem seine Erregung ihren Höhepunkt überschritten hatte.
Nicht einmal in seinen kühnsten erotischen Träumen wäre ihm der Gedanke gekommen, dass ihn eine Frau mit ihren Füßen nicht nur erregen, sondern auch befriedigen konnte. Was mochte wohl noch alles möglich sein zwischen Mann und Frau?
Lautlos drehte er sich um. Leila saß mit nach vorne gesunkenen Schultern auf dem Stuhl. Er war zu erschrocken gewesen, sich vor ihr eine Blöße zu geben, um ihr ins Gesicht zu sehen, als er aufgesprungen war.
Er bückte sich nach der Wasserschüssel und versuchte die Gelegenheit zu einem Blickkontakt zu nutzen, aber sie fixierte einen Punkt im Nichts. Ohne ein weiteres Wort verließ er die Kabine und schüttete das Wasser über die Reling.
Der Kapitän stand nur ein paar Schritte entfernt und Justin beschloss, entgegen seiner ursprünglichen Meinung, den Stier bei den Hörnern zu packen.
„Kapitän Harris“, begann er, nachdem er zu dem Mann hinübergeschlendert war. „Das trifft sich gut. Ich muss mit Ihnen sprechen.“
Beunruhigt kratzte sich der Kapitän am Kinn. „Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit, Mr. Grenville? Die Kabine? Benötigen Sie etwas, dann …“
„Alles ist perfekt“, unterbrach ihn Justin. „Es ist nur … ich muss Ihnen etwas beichten.“ Er versuchte ein gewinnendes Lächeln. „Sie haben einen Passagier mehr an Bord, als Sie denken, Kapitän Harris. Und zwar aus meinem Verschulden. Ich bitte um Ihr Verständnis.“
„Einen Passagier mehr?“, wiederholte Harris verständnislos.
„Ja, ich habe eine Frau in meine Kabine geschmuggelt.“ Er wartete auf die Reaktion seines Gegenübers.
Die ohnehin kräftige Gesichtsfarbe des Kapitäns erinnerte plötzlich an eine reife Aubergine. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, Mr. Grenville! Eine Frau an Bord, das bringt Unglück. Ganz zu schweigen von den zusätzlichen Kosten.“
„Wird das reichen, das Unglück abzuwenden?“, fragte eine helle Stimme, und die beiden Männer fuhren herum.
Leila stand vor ihnen. Sie hielt dem Kapitän auf ihrer ausgestreckten Handfläche einen massiven

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