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Flucht aus dem Harem

Flucht aus dem Harem

Titel: Flucht aus dem Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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Schlafzimmer schlenderte, öffnete er den Brief. Er kam von Pete, und sein Inhalt ließ Justin unsanft von seiner rosaroten Wolke in die Realität purzeln.
In dem Schreiben stand, dass Edward plante, der Queen jemanden zu präsentieren, der ihn, Justin, als Schwindler entlarven sollte. In eindringlichen Worten beschwor Pete ihn, die Flucht nach vorne anzutreten und der Queen seine Identität mittels Zeugen nachzuweisen – bevor Edward mit seinem Schützling dort auftauchte.
Justin faltete das Blatt zusammen und steckte es in die Tasche seines Morgenmantels, ehe er die Tür des Schlafzimmers öffnete. Sein Onkel schien wild entschlossen, den Titel wieder an sich zu reißen. Er musste handeln, darin gab er Pete recht.
Nachdenklich betrachtete er Kate, die mit einer Hand unter der Wange friedlich schlief. Er hatte sie aus dieser Angelegenheit heraushalten wollen, aber im Augenblick schien es, als hätte er keine Wahl. Schließlich ging es auch um ihre Zukunft. Wenn Edward mit seinem perfiden Plan Erfolg hatte, dann blieb ihm nichts - kein Titel, keine Besitzungen, kein Geld, nicht einmal ein Name.
Als hätte Kate seinen Blick gespürt, öffnete sie unvermittelt die Augen und sah ihn an. Das tiefe, leuchtende Violett zog ihn wie gewohnt in einen Bann, der ihn alles andere vergessen ließ. Er beugte sich vor und küsste sie. „Guten Morgen, Schönheit.“
Sie streckte sich wie eine Katze und legte dann die Arme um seinen Hals. „Wie spät ist es?“, murmelte sie gähnend, während er sich aufs Bett setzte.
„Kurz nach zehn. Ich habe Frühstück in Auftrag gegeben. Viel Kaffee, Toast und Butter und Marmelade. Keine gebratenen Eier, Nieren oder Speck.“ Er lächelte und strich ihr das Haar aus dem Gesicht.
„Wie rücksichtsvoll.“ Sie setzte sich auf und achtete nicht darauf, dass die Decke verrutschte. Er betrachtete ihre vollen Brüste, die harmonische Linie ihrer Schultern und Oberarme, und seufzte, da ihr Körper seine Wirkung auf ihn nicht verfehlte.
Sie runzelte die Stirn. „Noch immer nicht genug?“, fragte sie mit einem Hauch von Ungläubigkeit in der Stimme.
Er streckte die Hand aus und folgte mit seinen Fingerknöcheln der Kontur ihrer rechten Brust, ohne die schlafende Brustwarze zu wecken.
„Niemals. Von dir kann ich nie genug bekommen, nicht in hundert Jahren“, antwortete er leise.
Wider Erwarten lächelte sie. „Schön. Ich dachte, das geht nur mir so.“
Ein Klopfen an der Tür verhinderte, dass er sie wieder küsste. Kate zog die Decke über sich, aber Justin nahm das Frühstück an der Tür entgegen und verhinderte so, dass jemand ins Zimmer sehen konnte.
Er stellte das Tablett zwischen sie beide aufs Bett und setzte sich mit untergeschlagenen Beinen ans Fußende. Nach Kates Miene zu schließen, hätte sie ihn lieber näher bei sich gehabt, aber wenn er die Sache mit Edward zur Sprache bringen wollte, brauchte er etwas Distanz.
Er goss Kaffee in die Tassen und versuchte einen unverfänglichen Gesprächsbeginn. „Es hat in der Küche seine Zeit gebraucht, bis sie den Dreh heraushatten, Kaffee zu kochen statt Tee.“
„Ich weiß, in Serenas Haushalt war man damit anfänglich ebenfalls überfordert. Und sie selbst mag keinen Kaffee.“ Kate nahm die Tasse, die er ihr reichte und atmete mit geschlossenen Augen den Duft ein.
„Mein Onkel Edward plant, mich meines Titels und allem, was damit verbunden ist, zu berauben.“ So viel zum unverfänglichen Gesprächsbeginn. Doch es war ihm schon immer schwer gefallen, um eine Sache herumzureden.
Kate riss die Augen auf. „Und wie will er das anstellen?“
„Er behauptet, dass der echte Justin Grenville in der Gefangenschaft gestorben ist und ich ein Schwindler bin. Er will der Queen nicht nur jemanden präsentieren, der das bestätigen kann, sondern auch gefälschte Zeugenaussagen, gefälschte Unterlagen und was weiß ich …“ Er brach ab, da er sich plötzlich wie ein Jammerlappen vorkam.
Kate schien das nicht so zu sehen, denn sie beugte sich empört vor. „Aber du musst das alles doch mit einem Fingerschnippen aufklären können.“
Er hielt ihrem Blick stand. „Ich habe kein einziges Dokument, das meine Identität belegt. Pete hat mir klar gemacht, dass ich alles, was ich weiß, auch durch Hörensagen oder vom ‚echten’ Justin erfahren haben könnte. Kurz: Es gibt keinen Beweis, dass ich ich bin.“
Sie runzelte die Stirn und nippte an der Tasse.
„Pete ist natürlich bereit, zu bezeugen, dass wir uns schon als Kinder kannten. Doch er ist

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