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Flucht aus dem Harem

Flucht aus dem Harem

Titel: Flucht aus dem Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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Innenfläche, ließ dabei aber seinen Blick auf ihrem Gesicht ruhen.
„Willst du den Nachtisch auslassen?“, fragte er leise. Seine Lippen vibrierten auf ihrer Haut.
„Ja.“ Ihre eigene Stimme zitterte hörbar.
„Gut. Dann komm.“ Er legte seine Serviette auf den Tisch, stand auf und kam auf sie zu. Sie sah ihn an und griff nach der Hand, die er ihr reichte. Schaute ihn wieder an, unfähig, den Blick vom Leuchten in seinen Augen abzuwenden. Als sich der Bann schließlich löste, sprang sie so schnell auf, dass der Sessel umkippte. Keiner von ihnen achtete darauf.
Justin hob Kate ohne ein Wort auf seine Arme, verließ das Zimmer und ging mit festen Schritten den Gang entlang. Kate beugte sich vor und verteilte kleine Küsse auf seinem Hals. In dem Raum, den er schließlich betrat, dominierten dunkle Holzvertäfelungen und moosgrüner Brokat. Der Teppich, der vor dem breiten Bett lag, war in Bernsteintönen gehalten. Hier gab es weit und breit nichts Heiteres, nichts Verspieltes. Es war ein sehr maskulines Zimmer mit einem unübersehbaren Hauch von Düsternis.
Justin setzte Kate auf dem Bett ab. Dann ließ er sich selbst auf das Lager fallen, stützte die Arme neben ihrem Kopf auf und blickte sie an. „Ich kann es nicht glauben, dass du hier bist. Ich habe davon geträumt. Nacht für Nacht habe ich dich in diesem Bett liegen sehen. Und Nacht für Nacht bin ich aufgewacht, um festzustellen, dass es nichts als ein Traum war.“
„Aber jetzt ist es kein Traum mehr, Justin. Ich bin real.“ Sie sah ihn aus weit geöffneten Augen an, um nur ja keine Regung in seinem Gesicht zu verpassen.
Statt einer Antwort beugte er sich vor und küsste sie. Sanft. Zärtlich. Mit einer Hingabe, die jeden Knochen in ihrem Leib schmelzen ließ. Seine Lippen wanderten über ihr Kinn, liebkosten ihren Hals und pressten sich auf die kleine Grube, unter der ihr Herzschlag pulsierte. Kate schlang die Arme um ihn und versenkte die Finger in seinem dichten Haar. Ein langgezogenes, wohliges Seufzen verließ ihre Kehle.
Er hob den Kopf. „Ich will, dass es anders ist heute Nacht. Ich will, dass du spürst, dass ich dich liebe. Und wie sehr ich dich liebe. Du hast mich viel gelehrt, was die körperliche Seite der Liebe angeht, aber es gibt mehr, Kate, viel mehr als das. Richtig verstanden habe ich es erst, als ich dich verloren hatte. Als ich begriff, dass ich dich nicht so einfach durch eine andere Frau ersetzen konnte, wie du immer behauptet hast. Für mich gibt es nur dich, und es wird immer nur dich für mich geben, egal, was noch geschehen mag. Und der Grund dafür ist, dass ich dich liebe. Mit meinem Herzen und meiner Seele. Deshalb ist jedes Mal, wenn wir zusammen sind, etwas da, das über die Lust und das Verlangen unserer Körper hinausreicht und andauert.“
Kate spürte, wie ihre Augen zu brennen begannen. Die Aufrichtigkeit seiner Worte berührte ihr Herz an einer Stelle, die noch nie berührt worden war. Dass sie mehr miteinander verband als bloßes körperliches Verlangen, hatte sie sich schon vor langer Zeit eingestanden. Aber es aus seinem Mund zu hören, in Worten, die schlicht und deshalb umso eindringlicher waren, machte ihr bewusst, was sie sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht hatte eingestehen wollen: Sie liebte ihn. Sie liebte Justin Grenville, seinen schönen Körper und seine noch viel schönere Seele. Sie würde für ihn durch die Hölle und zurück gehen, wenn er es wollte.
Sie wusste nicht, wohin sie das alles führen würde. Ob es sie überhaupt irgendwohin führen würde. Sein Gesicht verschwamm vor ihren Augen, als sie die Hände an seine Wangen legte. Sie wollte es ihm sagen, jetzt, aber ihre Stimme erstickte in einem haltlosen Schluchzen.
Wortlos zog er sie an sich und wiegte sie wie kleines Mädchen in seinen Armen. Ihre Tränen durchtränkten sein Hemd, und ihre Finger krallten sich in seine Jacke. Das Gewicht seines Körper übte eine seltsam beruhigende Wirkung auf sie aus, und ihr Schluchzen verebbte.

23
Justin spürte, wie Kate in seinen Armen zitterte. Er hatte sie nicht zum Weinen bringen wollen, aber nach ihren letzten Begegnungen, die so offensichtlich nur von körperlicher Leidenschaft getrieben worden waren, musste er ihr einfach seine Position klarmachen. Und zum ersten Mal hatte es den Anschein gehabt, als wären seine Worte wirklich zu ihr durchgedrungen. Die Härte, die er immer an ihr gespürte hatte und die Distanz, die sie zwischen ihn und sich zu legen versuchte, war verschwunden. Das gab ihm

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