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Flucht im Mondlicht

Flucht im Mondlicht

Titel: Flucht im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. H. Senzai
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Miss Bethune mir gegeben hat, in der Schule liegen lassen. Ich werde zurückgehen und ihn holen, und dann mache ich einen Spaziergang zum See, um auf neue Ideen zu kommen.«
    »Okay, aber komm nicht zu spät zurück. Ich koche heute Abend.«
    F adi tat so, als müsste er sich übergeben, und lief schnel l zur Tür hinaus, als Noor ein zerschlissenes Kissen nach ihm warf.
    Fadi stand auf den Zehenspitzen und tastete das oberste Regal seines Schließfachs ab. In der rechten Ecke stieß er auf etwas, das die vertraute zylindrische Form hatte. Da ist er , dachte er erleichtert. Er schnappte sich das Film­döschen und steckte es in seine Gesäßtasche. Jetzt habe ich sechs Tage Zeit, um das richtige Motiv zu finden. Also keine Panik .
    Er drückte sein Schließfach zu und lief zur Eingangstür zurück. Die einzigen Geräusche in der leeren Schule waren das leise Quietschen seiner Tennisschuhe auf dem karierten Fußboden und das Dröhnen eines Staubsaugers aus dem Lehrerzimmer. Fadi trat hinaus und blickte zum Himmel empor. Noch drei Stunden bis zum Sonnenuntergang. Gut. Perfektes Licht zum Experimentieren . Er hatte die unterste Treppenstufe erreicht, als er aus dem Gebüsch seitlich des Schulgebäudes ein lautes Rascheln hörte. Er hielt kurz inne, dann lief er schneller. Wahrscheinlich nur Katzen. Aber sicher ist sicher . Der schnellste Weg zum Elizabeth-See führte um die Rückseite der Schule herum. Fadi war kaum um die Ecke gebogen, als es im Gebüsch neben ihm erneut raschelte und zwei Jungen heraustraten.
    »Schnappen wir ihn uns!«, zischte die vertraute Stimme von Ike.
    Mist! , dachte Fadi. Er machte einen Satz zur Seite, auf den Parkplatz zu, und begann zu rennen. Sein Rucksack schlug gegen seinen Rücken, als er sich umsah. Ike rannte ihm hinterher, gefolgt von Felix, der sich vertrocknete Blätter aus den Haaren wischte. Auf dem Parkplatz standen nur zwei Autos, da der Unterricht seit Stunden zu Ende war. Fadis Herz klopfte wie wild. Er erreichte die Mitte des Parkplatzes, lief an einem alten Kombi vorbei u nd um einen kleinen roten Sportwagen herum. Keuche nd blieb er kurz stehen. Der Parkplatz war von einem Metallzaun umgeben, und das hintere Tor, das in eine kleine Gasse führte, war zu. Verdammter Mist! Jemand hatte es übers Wochenende abgeschlossen.
    »Du fängst ihn ab!«, rief Ike. Er rannte an dem Kombi vorbei und bedeutete Felix mit einem Handzeichen, dass er Fadi von der anderen Seite den Weg abschneiden sollte.
    »Oh, nein!«, stöhnte Fadi. Er bewegte sich langsam auf die Motorhaube des kleinen Sportwagens zu und sah sich nach Hilfe um. Aber die Gasse hinter dem Schulgelände war menschenleer, und der Spielplatz ebenfalls. Ich muss zur Vorderseite der Schule zurückkommen, und zwar schnell . Er lief um die Front des Sportwagens herum. Im selben Augenblick erreichte Ike das Heck des kleinen Autos und näherte sich von der Seite. Da rannte Fadi, so schnell er konnte, den Weg zurück, den er gekommen war.
    Die Vorderseite der Schule schien meilenweit entfernt. In seiner Hast geriet er auf losem Kies ins Stolpern. Als er langsamer wurde, entdeckte er einen Seiteneingang, der von den Lehrkräften und Schulangestellten benutzt wurde. Kaum hatte er das Gleichgewicht wiedererlangt, stürmte er zu der Doppeltür hinüber und rüttelte an der Klinke. Die Tür war ebenfalls abgeschlossen. Er trommelte gegen das unnachgiebige Metall. »Hilfe!«, schrie er heiser.
    Ike kam auf ihn zugerannt. Fadi ließ von der Tür ab und ergriff die Flucht. Aber Ike war zu schnell für ihn. Er packte ihn von der Seite am T-Shirt und zog ihn mit einem Ruck zurück. Fadi taumelte. Da stürzte Ike sich auf ihn und warf ihn um. Fadi fiel bäuchlings auf den rauen Asphalt und schürfte sich dabei die Hände und Knie auf.
    »Jetzt hab ich dich, du kleiner Terrorist«, zischte Ike. Fadi spürte seinen heißen Atem am Ohr.
    Mit dem Gesicht am Boden, der mit winzigen Kiessplittern übersät war, sah er rot-weiße knöchelhohe Turnschuhe auf sich zukommen.
    »Gut gemacht, Ike!«, krähte Felix. Während Ike Fadi am Boden hielt, zerrte Felix ihm den Rucksack vom Rücken.
    »Sehen wir mal nach, was da drin ist«, sagte er und kicherte. »Eine Bombe? Eine Anleitung, wie man Flug­zeuge fliegt?«
    »Lasst mich in Ruhe«, keuchte Fadi und drehte sich zu den beiden um. Er hatte Kratzer auf der linken Wange. »Warum tut ihr das?«, schrie er. »Ich habe euch doch überhaupt nichts getan.«
    »Halt die Klappe«, fauchte Felix.
    Ike öffnete

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