Flucht in die Arme des Maharadschas
ihr kam – zumal ihr das Wohlergehen der Bevölkerung von Nailpur inzwischen ebenso am Herzen lag wie ihm. Jedenfalls kannte er kein Gesetz, das verlangte, volkswirtschaftlich wichtige Projekte ausschließlich in einer offiziellen Ratsversammlung zu diskutieren, anstatt in der entspannten Atmosphäre, die Sophia in ihrem privaten Zaubergarten geschaffen hatte.
Das sanfte Plätschern des alten Steinbrunnens legte sich wie Balsam auf seine Seele, aber es war der Anblick seiner Frau, die von innen zu strahlen schien, der Ashs Herz höher schlagen ließ. Es war absolut die richtige Entscheidung gewesen, die jüngste Prinzessin von Santina zu seiner Frau und Maharani zu machen. Davon war er inzwischen restlos überzeugt.
Ihre Ehe funktionierte perfekt, der gesamte Palast blühte unter Sophias Anwesenheit auf. Die spürbare Harmonie zwischen ihnen schien sich auf alle, die hier lebten, zu übertragen, und dafür war Ash unglaublich dankbar.
So hatte er doch recht mit seiner Überzeugung behalten, dass Logik und Verstand die besseren Grundlagen für eine funktionierende Beziehung waren. Was eine leidenschaftliche Intimität im Bett nicht ausschließen musste, wenn die Partner sich sexuell derart voneinander angezogen fühlten wie Sophia und er. Wichtig war allein, dass die befriedigende physische Ebene nicht durch emotionalen Ballast gestört wurde.
Das Einzige, was Ash irritierte, war eine unbestimmte Angst, die ihn unverhofft überfiel, wenn er nicht in Sophias Nähe war. Warum konnte er sich erst entspannen, wenn er ihre warme Stimme oder das fröhliche Lachen hörte, das alle Herzen anrührte? Diese ungewollten und durchaus emotionalen Reaktionen irritierten und verstörten ihn zunehmend.
Wahrscheinlich lag es aber nur an seiner heimlichen Sorge, seine Frau könnte sich in ihrem Eifer übernehmen. In jede neue Aufgabe stürzte sich Sophia mit einer Begeisterung und Vehemenz, die ihn ganz schwindelig machte. Nie schien sie zu ermüden, sich nie überfordert zu fühlen, gereizt oder gar gelangweilt zu sein. Nicht einmal, wenn er viel öfter bei ihr auftauchte, als es tatsächlich notwendig war.
Als sie Ash jetzt auf sich zukommen sah, versuchte Sophia, ihr dummes Herz zu beruhigen, weil es aus der Brust zu springen drohte. Allein bei seinem Anblick spielte ihr Körper verrückt, als erinnere er sich an das unglaublich sinnliche Vergnügen, dass diese starken Männerhände und fordernden Lippen ihr immer wieder bereiteten. Mehr war es auf keinen Fall.
Trotzdem seltsam, dass es ihr jedes Mal so erging, wenn sie Ash sah, obwohl sie sich nach den vergangenen Wochen gemeinsamer Planung und Arbeit eigentlich langsam an ihn gewöhnt haben müsste.
Ihre Verwirrung hinter einem strahlenden Lächeln verbergend, blickte Sophia ihrem Mann entgegen und lachte belustigt auf, als er angesichts des üppig beladenen Teetabletts genießerisch mit der Zunge schnalzte.
„Ich habe eine Erfrischung geordert, sobald ich gehört habe, dass du von deinem Meeting zurück bist“, empfing sie ihn. „Wie ist es gelaufen?“
„Noch viel besser, als ich erwartet hatte.“ Dankbar nahm er die Tasse Tee entgegen, die seine Frau ihm reichte. Ihre Finger berührten sich, und Sophia errötete wie ein junges Mädchen, weil Ash den Kontakt bewusst ausdehnte und sie es ganz richtig als stummes Versprechen auf eine heiße Nacht deutete. Der fantastische Sex zwischen ihnen war ein echter Bonuspunkt, was ihre Vernunftehe betraf.
Und sogar im besten Sinne ein echter Erfolg, wenn sie sich nicht täuschte …
„Die Bodenproben haben ergeben, dass uns eine viel reichhaltigere Palette von Feldfrüchten als gedacht zur Verfügung steht, die auf den Äckern angebaut werden können“, berichtete er begeistert. „Wenn alles so läuft wie geplant, werden die Bauern in Nailpur sich und ihre Familien in absehbarer Zeit nicht nur selbst versorgen können, sondern sogar in der Lage sein, einen Teil des Ertrags auf den Märkten anzubieten.“
„Wie mich das freut, Ash!“, rief Sophia. „Du hast so hart für dieses Projekt gekämpft, und das ist jetzt die Belohnung.“
„Ich habe auf keinen Fall härter gearbeitet als du, Prinzessin “, wehrte er ab.
Sein warmer Ton und der ungewohnte Kosename ließen sie erröten. Hier war ihre Chance, es ihm zu sagen …
Auch wenn in ihrer Ehe kein Platz für sentimentale Emotionen war, gelang es Sophia nicht wirklich, ihre Stimme gelassen und nüchtern klingen zu lassen. „Wie es aussieht, haben wir mit unseren
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