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Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Titel: Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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Widerstand gegen eine Heirat zu brechen. "Ist es nicht schön, daß Mary trotz allem glücklich geworden ist?"
    "Und ob sie glücklich geworden ist!" Die alte Dame gestand ihrer Enkelin verschmitzt, daß sie und Mary ab und zu Briefe wechselten. "Mary ist zwar von ihrer Familie verstoßen worden, doch sie hat auf Kinnon Castle eine neue Heimat gefunden. Allerdings waren die ersten Jahre ziemlich hart für sie. Ihr Gatte ist nicht vermögend. Es gab keine Dienstboten mehr, die sie bedienten, es kam keine Schneiderin, die sie einkleidete, dafür gab es um so mehr Arbeit. Um etwas aus dem verfallenen Besitz zu machen, mußten Mary und ihr Gatte Tag für Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang schuften."
    "Ich bin überzeugt, sie hat das gern für ein Leben in Freiheit auf sich genommen", meinte Ellen. "Ich würde auch sehr viel dafür tun, um den Mann zu heiraten, den ich liebe."
    "Ja, du hast sehr viel von Mary." Lady Georgina umfaßte ihre Hand. "Mary McKinnon..."
    "Lady Georgina, ich bitte Sie", sagte Ellens Mutter von der Tür her. Das junge Mädchen und die alte Dame waren so in ihr Gespräch vertieft gewesen, daß sie das Kommen der Herzogin nicht gehört hatten. "Sie sollten nicht mit Ihrer Enkelin über diese Person sprechen."
    Ellen erhob sich vom Bett ihrer Großmutter. "Großmama hat Mary nur flüchtig erwähnt, Mutter", sagte sie. "Immerhin ist sie Vaters Cousine."
    "Unsere Familie hat schon lange vor deiner Geburt jeglichen Kontakt zu dieser Frau abgebrochen", widersprach die Duchess von Rowland. "Sie gehört nicht mehr zu unserer Familie, wie du wohl weißt, Ellen. Ich meine, für ein junges Mädchen, das schon bald Ehefrau sein wird, gibt es wichtigere Dinge, als über Frauen zu sprechen, die ihren guten Namen beschmutzt haben." Sie wandte sich an ihre Schwiegermutter: "Ich bin gekommen, um mich nach Ihrem Befinden zu erkundigen, Lady Georgina."
    "Danke, Victoria, ich kann nicht klagen", erwiderte die alte Dame. "Wenn Ellen bei mir ist, vergesse ich meine Beschwerden."
    "Das freut mich", sagte Lady Victoria steif.
    Ellen schob einen Sessel für sie neben das Bett ihrer Großmutter. "Bitte, Mutter."
    "Ich danke dir." Lady Victoria setzte sich. "Es wird Sie freuen zu hören, daß ein Brief von Ihrem ältesten Enkel Pieter eingetroffen ist. Er läßt Ihnen seine Grüße ausrichten und hofft, Sie bei guter Gesundheit vorzufinden, wenn er in zwei Wochen für einige Tage nach Rowland Manor kommt."
    "Ich werde Pieter noch heute schreiben", versprach Lady Georgina. "Ellen, kann ich dir einen Brief an deinen Bruder diktieren? Mir versagt leider in letzter Zeit die Hand beim Schreiben."
    "Sie sollten Ihre Gesellschafterin bitten, den Brief zu schreiben, Lady Georgina", sagte Ellens Mutter, bevor das junge Mädchen antworten konnte. "Ellen hat leider in letzter Zeit ihre Pflichten sträflich vernachlässigt. Statt Stunde um Stunde damit zu verbringen, Gedichte zu schreiben, sollte sie sich lieber ihrem Klavierspiel widmen und sich in all den Handarbeiten üben, die einer Dame angemessen sind." Sie sah ihre Tochter an. "Miss Cooper hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, dich im Sticken zu unterweisen."
    Ausgerechnet Miss Cooper! Es fiel Ellen nicht leicht, ihre Meinung über Abigail Cooper zurückzuhalten. "Ich werde mich dafür bei ihr bedanken, sowie ich sie sehe, Mutter", versprach sie widerwillig.
    "Du solltest sofort zu ihr gehen, Ellen. Miss Cooper erwartet dich im kleinen Kaminzimmer."
    Ellen blieb nichts anderes übrig, als dem Wunsch ihrer Mutter zu folgen. Sie küßte ihre Großmutter auf die Wange und verabschiedete sich von ihr mit dem Versprechen, sie am nächsten Tag wieder zu besuchen.
    "Dieses Kind ist wie ein Engel, Victoria", hörte sie ihre Großmutter noch sagen, bevor sie in den Gang trat.
    Die Handarbeitsstunde mit Miss Cooper erwies sich für Ellen als genauso langweilig und öd, wie es sich das junge Mädchen vorgestellt hatte. Miss Cooper zwang sie, mit dem Besticken ihres Brautschleiers zu beginnen. Ellen war überzeugt, daß es ihr Freude machte, sie mit dieser Arbeit zu quälen. Schließlich wußte die Gesellschafterin wie wenig sie davon hielt, schon bald verheiratet zu werden. Sie selbst hatte niemals die Chance zu einer Heirat gehabt, da ihr Vater das ererbte Zinnbergwerk am Spieltisch verloren hatte.
    Endlich konnte sie Miss Cooper entfliehen. Sie beschloß, die Zeit bis zum Lunch in ihrem Zimmer zu verbringen und an der Geschichte zu arbeiten, die sie gerade schrieb. Das

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