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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu leer. Komisch, nicht?«
    »In der Tat. Können Sie sich nicht etwas genauer ausdrücken?«
    »Nun ja, das sind Vermutungen.«
    »Bitte!«
    Tadlock wiegte den Kopf. »Es kann durchaus sein, daß hinter diesem Ritter eine andere Macht steckt, die ihn antreibt.«
    »Bestimmt keine weltliche.«
    »Wir sind auf demselben Weg.«
    »Also doch die andere Rasse.« Olmos hustete. »Ein geheimnisvolles Sternenvolk vielleicht?«
    »Klingt abwegig, Sir, muß aber nicht sein.« Tadlock begann mit einer Wanderung durch das Büro. »Wenn ich zu einer fremden Macht gehören würde, die auf dieser Erde etwas erreichen will, wo würde ich dann wohl anfangen. Bei denjenigen, die am stärksten sind, und zwar genau dort, wo sich ihr Zentrum der Macht befindet, nämlich hier im Weißen Haus. Wer es unter Kontrolle hat, der kann nach den neuesten Entwicklungen im Osten die ganze Welt kontrollieren.«
    Harte Worte, die den Colonel getroffen hatten. Sein Gesicht nahm einen harten und gleichzeitig deprimierten Ausdruck an. »Klingt utopisch, muß es aber nicht sein. Ich will Ihnen gegenüber ehrlich sein, Tadlock. Das hat mir schon Angst eingejagt.«
    »Das glaube ich Ihnen, Sir. Ich denke ebenso. So hart es auch klingen mag, für mich ist dieser Ritter erst der Beginn. Es wird weitergehen, davon bin ich überzeugt. Es werden noch andere kommen und zuschlagen. Man hat ihn vorausgeschickt. Er hat sich an Harriman herangemacht. Ebensogut könnten sich andere an den Präsidenten und…«
    »Hören Sie auf, Tadlock!«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Die Zukunft sah wirklich zu schlimm aus, wenn man den Faden weitersponn. Es war nicht übertrieben, aber das Schicksal der Welt stand auf dem Spiel.
    Olmos atmete schnaufend aus. Er wollte noch etwas sagen, doch Geräusche auf dem Flur draußen ließen ihn verstummen. Auch Tadlock hatte sich gedreht und schaute zur Tür.
    »Das sind sie«, sagte er leise.
    Colonel Olmos saß unbeweglich hinter seinem Schreibtisch und schaute starr nach vorn. Er wirkte wie ein Mann, der genau wußte, was auf ihn zukam und sich damit abgefunden hatte. Er spürte auch die Schmerzen nicht mehr. Die Unterarme hatte er auf den Schreibtisch gelegt, die Hände wie zum Gebet gefaltet, und in seinem Gesicht zuckte nicht ein Muskel, als er darauf wartete, daß die Tür aufgestoßen wurde.
    Das geschah mit einer harten Bewegung. Die Posten aus dem Gang drangen in das Büro. Sie waren beide mit Maschinenpistolen bewaffnet und richteten die Mündungen auf Olmos und Tadlock.
    Vom Gang her betrat Captain Norman Drake das Büro. Er war hier der Chef der Militärpolizei. Als Captain stand er rangmäßig zwar unter dem Colonel, doch in bestimmten Ausnahmefällen hatte er wesentlich mehr zu sagen als die oberen Chargen.
    Und ein solcher Ausnahmefall war eingetreten.
    Hinter ihm standen zwei weitere Männer, die blieben aber noch im Flur.
    Der Captain trug einen Helm und ein weißes Koppel. Er blieb einen Schritt vor der Türschwelle stehen, wo er Haltung annahm.
    Dann schnarrte seine Stimme. »Colonel Olmos?«
    »Ja!«
    »Sie und Lieutenant Tadlock sind verhaftet. Ich muß Sie bitten, mit uns zu kommen.«
    Olmos nickte. Dann stellte er eine Frage, obwohl er die Antwort schon wußte. »Was wirft man uns vor, Captain?«
    »Mord. Mord an General Harriman!«
    ***
    Es war sicher, das folgende zu beschreiben. Ich hatte das Tor zusammen mit Nadine hinter mir gelassen und sah nicht mehr die Welt, die ich bisher gekannt hatte. Der Kelch zwischen meinen Händen hatte sich für einen winzigen Moment erwärmt, das war auch die einzige Reaktion beim Übertritt nach Avalon.
    Kein Grün mehr, kein Wind, auch keine Kühle, dafür ein wundersames und wunderbares Land, das in Pastellfarben eingetaucht war, als würde es von einer weichen warmen Sonne beschienen.
    Ein schönes Land…
    Berge in der Ferne, die im milchigblauen Dunst verschwammen und wie von Nebeln umspielt wirkten. Blühende Wiesen, sanfte Hügel, dazwischen sah ich klare Gewässer, und ich mußte einfach mit den Augen zwinkern, denn ich kam mit diesem Eindruck nicht zurecht.
    Eigentlich hätte ich viel weniger sehen müssen, statt dessen gelang mir ein Rundblick wie durch eine Spezialkamera und nicht aus normalen Augen.
    Es präsentierte sich, es lag vor mir wie auf einem Tablett. Ich drehte den Kopf. Für einen Moment rechnete ich damit, hinter mir das Tor und den Turm zu sehen.
    Beides war verschwunden.
    Ich schluckte meinen Speichel herunter und dachte auch an den Rückweg. War er mir

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