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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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und lief in Spence' Küche. Aus dem dürftigen Angebot seines Kühlschranks gelang es ihr, sich ein Sandwich zusammenzustellen. Alles war besseres gefriergetrocknetes Essen und Müsliriegel.
    Sie entsorgte eine grünliche Scheibe Speck, die sie im hintersten Fach fand. Hier zusammen mit Spence wohnen? Auf gar keinen Fall! Auch wenn sie nicht sonderlich anspruchsvoll war, so regelte sie die Dinge doch lieber auf ihre Art. Davon abgesehen hatte sie vor, Jordan zu begleiten. Er konnte ihr nicht einfach den Kopf tätscheln, sie bitten, keine Wellen zu machen, und dann Spence überlassen.
    Als Jordan in die Küche kam, sagte sie in energischem, endgültigem Ton: „Du solltest jetzt duschen."
    „Das klingt wie ein Befehl."
    „Du wirst erst halbwegs in Sicherheit sein", sagte sie, „wenn wir Cascadia verlassen haben."
    Ihm entging nicht, dass sie „wir" gesagt hatte. „Ich werde von nun an alleine weitermachen, Emily. Spence wird mich ein Stück fahren. Und dann verschwinde ich."
    Das werden wir noch sehen, „Geh jetzt duschen."
    „Hast du mir warmes Wasser übrig gelassen?"
    Sie grinste. „Du klingst wie einer meiner Brüder."
    „ Ich hoffe, du empfindest für mich etwas anderes als für einen Bruder."
    „Und wenn es so wäre?"
    „Du kannst mich als Freund bezeichnen", sagte er und ging langsam auf sie zu. „Oder als deinen Partner. Oder sogar als deinen Geliebten. Aber ganz bestimmt bin ich nicht wie ein Bruder für dich."
    Um diese Behauptung zu beweisen, umfasste er ihre Taille und zog sie fest an sich. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du riechst gut."
    „Vielen Dank", entgegnete sie steif. Es war merkwürdig, in Spence' hell erleuchteter Küche mit Jordan zu schmusen.
    Leise, nur für sie hörbar, sagte er: „ Ich könnte mich im Duft deiner Haare verlieren, deine Haut ist so weich, deine Brüste sind so süß und voll. Ich könnte ein Leben lang dein wunderschönes Gesicht und deine grünen Augen bewundern. Auch wenn ich jetzt fort muss -
    ich komme zurück, Emily. Das weißt du."
    Abrupt ließ er sie los und ging aus dem Raum. Emily blieb atemlos und verwirrt zurück.
    Sie biss ein Stück von ihrem Sandwich ab und seufzte. Wenn Jordan einmal beschloss, in ganzen Sätzen zu sprechen, statt rätselhafte Zwei-Wort-Erklärungen abzugeben, dann hatte er tatsächlich eine Menge zu sagen.
    Sie würde es nicht zulassen, dass er sich mit einer Umarmung und einem Kommentar über ihre süßen, vollen Brüste einfach davonmachte. Sie wollte mit ihm gehen. Sie musste ihm helfen. Und sie musste herausfinden, warum er diese Dissonanzen in ihrer Seele auslöste.
    Sie ging ins Nebenzimmer, wo Spence konzentriert einen Text auf dem Bildschirm las. Er wirbelte auf dem quietschenden Schreibtischstuhl zu ihr herum. „Weißt du, was ich hier echt vermisst habe?"
    „Was denn?" fragte sie.
    „Die vielen beruflichen Kontakte, die ich in Denver hatte. In der Stadt kann man sich mit anderen Medizinern treffen, man hat Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen und kann darüber diskutieren. Es gibt Konferenzen." Er blickte sehnsüchtig auf den Bildschirm.
    „Ich bin nie auf die Idee gekommen, den Computer für so was zu nutzen. Ich kann Kontakt mit dem Autor eines Artikels aufnehmen. Wenn ich mir vorstelle, wie viel Zeit ich damit verschwendet habe, Computerspiele zu spielen ..."
    „Spence, wir müssen reden."
    „In ein paar Minuten. Jordan hat mir gezeigt, wie man das Internet richtig nutzen kann.
    Das ist der Wahnsinn."
    „Er ist auf der Flucht", sagte sie. „Die Suchtrupps sind hinter ihm her, um ihn zu töten."
    Spence nickte. „Er hat mir von der Belohnung erzählt. Schwer zu glauben."
    „Ich habe es persönlich von Ed Collins gehört." Sie hoffte, Spence auf ihre Seite ziehen zu können. „Ich muss bei Jordan bleiben, ihm helfen, in den Bergen zu überleben."
    „Auf keinen Fall."
    „Du stehst auf seiner Seite", rief sie vorwurfsvoll. „Und das, nachdem du mich zwei Jahre lang kennst und mit mir arbeitest. Wie kannst du da auf seiner Seite sein?"
    „Weil es..."
    „Erzähl mir nicht, dass es das Beste ist." Jordan hatte ihn bereits mit seiner männlichen, logischen Denkweise infiziert - obwohl Spence doch ihr Freund war.
    „Ich wollte sagen, dass es zu gefährlich für dich ist, mit ihm zu gehen. Die Suche ist verstärkt worden. Der Sheriff will dich, die Geisel, retten."
    „Aber Jordan weiß noch nicht einmal, wie man ein Zelt aufschlägt", warf sie ein. „Sie werden ihn fassen. Spence,

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