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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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Mann, der es lange ohne ..."
    „Ich habe mein Treueversprechen gehalten, obwohl unsere Beziehung verdammt offensichtlich vorbei war."
    „Hätte ich mir denken können", neckte sie ihn. „Immer ein Gentleman."
    „Vielleicht bin ich einfach nicht in Versuchung gekommen. Schließlich kannte ich dich noch nicht."
    „Doch. Du kamst mit dieser Spende zu mir."
    Zu dieser Zeit war ihm der Besuch bei Emily nicht sonderlich wichtig vorgekommen. Ihm war langweilig gewesen, er hatte den Tag irgendwie sinnvoll herumbringen wollen, und ein Ausflug nach Cascadia schien ihm ein netter Zeitvertreib. Zugegeben, er hatte sich darauf gefreut, Emily wieder zu sehen. Schließlich war sie klug und hübsch. Aber er hatte keine Ahnung gehabt, dass er über sein Schicksal gestolpert war. „Wenn ich nicht verheiratet gewesen wäre, hätte sich aus diesem kurzen Besuch vielleicht mehr ergeben."
    „Du meinst, wir wären miteinander ausgegangen?"
    „Vielleicht."
    „Das wäre viel zu langweilig gewesen. Essen gehen, ins Kino, all diese üblichen Rituale."
    Sie lachte. „Da war es doch viel aufregender, mir eine Pistole an den Hals zu halten und mich als Geisel zu nehmen."
    „Ist das die einzige Möglichkeit, wie ein Mann dich halten kann? Indem er dich im wahrsten Sinne des Wortes an sich festbindet?"
    „Es hat auf jeden Fall geholfen", gab sie ehrlich zu.
    Sie war in der Vergangenheit so mit ihrer eigenen Geschichte beschäftigt gewesen, dass sie kaum etwas sah, was über ihre eigene Nasenspitze hinausging. Sie hatte immer versucht, anderen zu helfen, und sich hinter dieser Hilfe versteckt. Die Entführung hatte sie erschüttert, sie aus ihrer bequemen Einsamkeit gerissen. Sie hatte sie verändert. Emily wollte nicht mehr länger alleine sein.
    Die erzwungene Einsamkeit in Spence' voll gestopftem Apartment auszuhalten war ihr schwer gefallen, hatte ihr nicht wie sonst gut getan. Sie hatte sich ihre Sorgen von der Seele geschrieben und der Tatsache ins Auge geblickt, dass sie einige ungelöste Probleme mit ihrem Vater hatte. „Auch wenn ich einer Frau, die sich nicht mehr für Männer interessiert, nicht gerade empfehlen würde, sich kidnappen zu lassen", fügte sie hinzu. „Aber in meinem Fall hat es funktioniert. Kein Wunder bei einem Entführer wie dir."
    Er grinste herausfordernd. „Wie mir?"
    „Ein Mann, der empörend logisch denkt und viel klüger ist, als ihm gut tut. Ein Freak. Ein Gentleman. Ein aufregender Typ in schwarzem Leder."
    „Die letzte Beschreibung gefällt mir am besten", sagte er.
    Als er sie berühren wollte, hielt Emily seine Hand fest. Obwohl sie es kaum erwarten konnte, auch den körperlichen Aspekt ihrer Beziehung wieder aufleben zu lassen, wollte sie erst alles, wirklich alles, über seine Nachforschungen erfahren.
    Jordan brauchte zwar ihre Hilfe nicht mehr, um in den Bergen zu überleben, aber um wirklich handfeste Beweise zu finden, mussten sie einige Fragen den Betreffenden persönlich stellen. Und hier kam sie ins Spiel. Sie wollte für ihn Augen und Ohren sein. Sie würde Brians Einladung annehmen und diese Fragen klären.
    „Erzähl mir mehr über das, was du rausgefunden hast", forderte sie ihn auf. „Hätte Sean Madigan vielleicht ein anderes Motiv?"
    „Okay, es gibt da ein Beweisstück", räumte er ein. Nur zögernd nahm er seine Hand von ihr. „Wir sollten unsere Stiefel ausziehen, Emily. Die Luftmatratze ist ziemlich empfindlich."
    „Was gibt es also noch über Madigan zu wissen?"
    „Ich habe keine Ahnung, ob es ihn oder Brian oder sogar Rita Ramirez, die Haushälterin, betrifft", sagte er und begann, seine Schnürsenkel aufzuknoten. „Ich habe dir doch erzählt, dass Lynette vor unserer Scheidung noch einen Monat Zeit wollte, um ihre Finanzen zu klären?"
    Sie nickte, konnte sich vage an das Gespräch erinnern. „Wollte sie vielleicht erst noch ihr Testament ändern?"
    „Laut ihrem Anwalt nicht. Das hätte er bei Ermittlungen in einem Mordfall auf jeden Fall sagen müssen."
    „Warum dann?" fragte sie.
    „Es hat eine Weile gedauert, bis ich dahinter gekommen bin", sagte er und kickte seine Schuhe weg. „Ich habe mir verschiedene Dokumente angesehen, von ihrem Anwalt, von Geschäftsfreunden, ich habe die Buchhaltung der Skihütten und Lynettes persönliche Unterlage überprüft. Und den entsprechenden Hinweis habe ich in ihrer Buchhaltung gefunden." Jordan pflegte nicht zu prahlen, aber auf seinem Gesicht zeigte sich doch ein gewisser Stolz über seine Entdeckung.
    „Und?"

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