Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Tattoos.
»Das ist Nchaka«, sagte er langsam. »Wenn ein Soldat mit seiner Ausbildung fertig ist und seine eigenen Waffen erhält, wird er vom Versorgungssergeant mit der Gnadenklinge geschnitten, um zu zeigen, dass diese scharf ist.« Er zögerte, sah den Scout an. »Eine Information ist nötig, wenn der Captain es gestattet.«
Sie winkte. »Weiter.«
»Ja, Captain. Die Geschichte sagt, dass die ersten Soldaten Vingtai benutzten, weil es den Liaden Angst gemacht hat.«
»Angst gemacht …?« Sie runzelte die Stirn. »Ah ja. Wenn es sie auch nur für eine Sekunde innehalten lässt und Sie dafür den ersten Schlag landen können, ist es den Aufwand wert. Glaube ich.«
Sie schaute Commander Carmody an.
»Ich brauche einen Medtech, sofort.«
»Für dich doch alles, Liebling«, sagte der große Mann fröhlich und ging zur Tür, rief Befehle in den Raum dahinter für jemanden oder etwas, das »Chen« hieß.
»Der Medtech wird ein Programm schreiben können, das die Tattoos entfernen wird«, sagte der Captain dem Scout. »Möglicherweise wird auch eine Hautfärbung möglich sein. Was ist mit dem Haar? Und …« Sie wandte sich um. »Können Sie sich einen Bart wachsen lassen, Beautiful?«
Nelirikk versteifte sich. Einen Bart? War er ein Bauer? Ein Händler? Ein … terranischer Commander? Beinahe hätte er aufgeseufzt. »Captain, es ist so, dass ein Soldat keinen Bart hat. Es ist Teil der Disziplin.«
»Hm. Wie wäre es, wenn Sie die Disziplin mal ein paar Tage ignorieren würden, würde dann ein Bart wachsen? Oder sind Sie wie dieser hier?« Sie wies auf den Scout, der seine Augenbrauen hob, aber still blieb.
»Wenn die Disziplin ignoriert werden würde«, sagte Nelirikk steif, »würden dem Erkunder Haare im Gesicht wachsen. Es wäre dann jedoch sehr schwer, die Vingtai zu lesen, Captain.«
»Kein Problem«, versicherte sie ihm. »Wir werden all diese Gesichtsdekorationen zuerst entfernen.« Sie wandte sich an den Scout, ließ Nelirikk für einen Moment mit seinem Entsetzen allein. »Wie sieht es mit Kopfhaar und Bart aus? Können wir da was machen?«
»Vielleicht Hormone und eine Beschleunigungsinjektion«, sagte der Scout sanft. »Er sollte die Nacht mit dem 'doc verbringen.« Er machte eine sanfte Verbeugung, schaute nach oben. »Wenn es dem Captain gefällt.«
»Großer Scherz, hm? Warte nur, bis …«
»Captain.« Nelirikk hatte seine Stimme wiedergefunden. Sie wandte sich ihm zu.
»Ja?«
»Captain, werden Sie auch dies entfernen lassen …« Seine Hand ging an seine Wange, berührte das vertraute Zeichen seiner Geburtstruppe sowie das Nchaka.
Sie sah ihn kritisch an. »Sie wollen doch ein Soldat meiner Einheit werden, oder?«
Nelirikk schluckte. »Ja, Captain.«
»Und Sie sagten, Sie tragen diese Dinger, um Liaden das Fürchten zu lehren, ja?«
»Ja, Captain.«
»Nun, meine Einheit soll nicht Liaden ängstigen. Meine soll Yxtrang ängstigen, okay?«
Er starrte, kämpfte in seinen Gedanken darum, Yxtrang als Feinde zu sehen – und berührte sein Initiationszeichen einmal mehr.
»Ich verstehe, Captain.«
Sie bewegte sich auf der Kiste und sah ihn an, sodass er seinen Blick nicht von ihr abwenden konnte.
»Werden sie das schaffen, Beautiful?« Ihre Stimme war kameradschaftlich, doch die Worte verwirrten ihn.
Als ob sie dies fühlen konnte, fragte sie erneut, diesmal auf Hochliaden. »Seid Ihr in der Lage, die Folgen Eurer Entscheidungen zu tragen, Nelirikk Erkunder?«
Er verbeugte sich. »Ich bin durch mein Wort an einen ehrenvollen Gegner gebunden. Ich verstehe, dass die Truppe sich ehrlos verhalten und mich in den Tod geschickt hat. Ich werde versuchen, ehrenvoll zu handeln.«
»Korrekt.« Sie sprach wieder Terranisch. »Wann sollten Sie wieder aufgegriffen werden?«
»In sechs Tagen, Mitternacht.«
»Gut, geben Sie dem Scout Ihre ID und wir werden uns darum kümmern. In der Zwischenzeit lauten Ihre Befehle mit Chen zu kooperieren, gesund zu werden, sich auszuruhen und zu essen. Sie werden wohl noch ein bis zwei Tage hier zubringen müssen …« Sie sah den Scout an, der nachdenklich nickte.
»Wir besorgen Ihnen einen Computer und einen Tech, der Ihnen bei der Bedienung hilft. Der Scout wird einen Fragebogen für Sie zusammenstellen. Information , okay? Und in der Freizeit verbessern Sie Ihr Terranisch. Es darf in der Hitze des Gefechts keine Missverständnisse geben!« Sie sprang von der Kiste und schaute den weiten Weg hoch zu ihm. »Fragen?«
In seinem Kopf drehte sich alles, er
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