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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Pournelle
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auf und ging hinüber zu der Couch auf der anderen Seite des Raumes. Er bedeutete Hasslein, sich zu setzen. »Möchten Sie was trinken, Victor? Vielleicht ein Bier? Ich werde selbst eins trinken.«
    »Nein danke, Sir.« Er stellte das kleine Abspielgerät auf den Rauchtisch und wartete, bis der Präsident ein Bier aus dem Kühlschrank genommen und geöffnet hatte.
    »Wie haben Sie die Bandaufnahme gemacht?«
    »Mit einem Miniaturgerät, das die CIA-Leute mir gaben. Es ist als Zigarettenetui getarnt.« Hasslein schaltete das Abspielgerät ein. Als das Band zu Ende war, trank der Präsident sein Bier aus und sagte: »Und?«
    Hasslein stand auf und schritt erregt hin und her. »Wir haben klare Anhaltspunkte, daß sprechende Primaten eines Tages die Erde beherrschen werden. Sie werden in einer Zivilisation leben, wenn man es so nennen kann, die wenig Wissenschaft und praktisch keine Technologie kennt. Menschen werden auf die Stufe von Tieren herabgesunken sein und wahrscheinlich gejagt und mißhandelt werden. Und in weniger als zweitausend Jahren werden diese Affen die Erde zerstören und sich selbst und alle Menschen dabei umbringen.«
    »Ich bezweifle, daß wir dann im Amt sein werden«, sagte der Präsident.
    »Wirklich, Sir, es ist mein Ernst.«
    »Auch mir ist es ernst, Victor. Mit meinem Amtseid habe ich mich verpflichtet, die Verfassung zu verteidigen und Staat und Nation zu erhalten und zu schützen. Ich sehe nicht, welche Bedrohung von diesen Affen ausgehen sollte, oder was ich gegen eine theoretische Bedrohung der Erde unternehmen sollte, die erst in zweitausend Jahren akut wird.«
    Hasslein schritt weiter auf und ab. Er sagte nichts.
    »Kommen Sie, Victor«, sagte der Präsident. »Was zum Teufel erwarten Sie von mir? Was können wir überhaupt tun?«
    »Sagen Sie, Sir, können die Affen unserer Zeit sprechen?«
    »Natürlich nicht, Victor.«
    »Nach Millionen Jahren der Entwicklung können sie nicht sprechen und sind offensichtlich auch weit davon entfernt, es zu lernen«, sagte Hasslein. »Hätten Sie mir die Frage gestellt, ehe diese drei mit dem Raumfahrzeug auftauchten, würde ich gesagt haben, daß es völlig ausgeschlossen sei, daß Menschenaffen zu irgendeiner Zeit innerhalb der erkennbaren Zukunft das Sprechen lernen würden. Ich hätte Ihnen auseinandergesetzt, daß die Primaten in ihrer heutigen Erscheinung Endstufen einer Entwicklung repräsentieren, und daß es selbst im günstigsten Fall einer Weiterentwicklung Hunderttausende von Jahren dauern würde, bis sie auf natürlichem Wege die Stufe der Artikulationsfähigkeit erreichen könnten.«
    »Aber wir haben zwei, die sprechen können.«
    »Genau!« Hasslein schlug mit der Linken in die offene rechte Hand. »Und warum? Weil diese beiden Affen genetisch verschieden sind! Doch ich vermute, daß sie mit anderen Primaten kreuzungsfähig sind und die Fähigkeit zu sprechen an ihre Abkömmlinge weitergeben können. Wenn dieses Gen unter den Primaten verbreitet wird, werden eines Tages alle Menschenaffen sprechen können.«
    »Hören Sie, Victor, das ist doch paradox! Sie sagen, diese Affen seien aus der Zukunft in unsere Gegenwart gekommen; dann kreuzen sie sich mit den Primaten unserer Zeit und schaffen dadurch ihre eigene Zukunft! Mit anderen Worten, wenn sie nicht hierherkämen, um ihre eigenen Ururgroßeltern zu sein, könnten sie überhaupt nicht existieren! Sie glauben das doch nicht im Ernst, oder?«
    »Doch, Sir, ich fürchte, das umreißt genau meine Gedanken.«
    »Das ist Unsinn.«
    »Eben nicht, Sir!« erwiderte Hasslein mit blitzenden Augen. »Ich kann es beweisen. Was Sie als ein Paradoxon ansehen, als eine Verletzung der Kausalitätsgesetze, erscheint nur so, weil Sie eine verzerrte Vorstellung von der Kausalität haben. Hier, lassen Sie mich zeigen ...« Er zog ein Bündel von Papieren aus der Jackentasche und legte es auf den Tisch. »Sehen Sie hier ...«
    »Nein, nein!« protestierte der Präsident. »Victor, ich bin über mein Schulalgebra nie hinausgekommen und habe obendrein das meiste davon vergessen! Nehmen Sie diese Gleichungen und stecken Sie sie wieder ein.«
    »Aber ohne Berechnungen kann ich den Beweis nicht führen.«
    »Nehmen wir an, Sie hätten es bewiesen, nicht wahr? Aber was erwarten Sie von mir? Was sollte ich tun?« Er blickte in die hellen, blitzenden Augen auf. »Sie glauben wirklich, wir könnten den Gang der Zukunft verändern?«
    »Jawohl, Sir. Die Zukunft dieser Affen ist nicht notwendigerweise unsere Zukunft.

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