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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Pournelle
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erste Mal, daß er seinen wissenschaftlichen Berater in einem Zustand von Ungewißheit erlebte. Ein gequälter Ausdruck war in Hassleins Gesicht, als er fortfuhr: »Sie wissen nicht, wie ich mit diesem Problem gerungen habe, Sir. Welche von allen realen Zukunftsmöglichkeiten ist diejenige, die Gott für die Erfüllung des Menschheitsschicksals ausersehen hat? Glaubte ich nicht an Gott, wäre es einfacher, und ich hätte keine Zweifel an der Richtigkeit meiner Überlegung. Aber so muß ich mir die Frage stellen, ob wir mit der Vernichtung dieser Affen Gottes Willen erfüllen, oder ob wir ihn etwa mißachten?«
    Der Präsident stand auf und legte Hasslein beide Hände auf die Schultern. »Ich würde mir über Gottes Willen nicht allzu viele Gedanken machen, Victor.«
    »Ich kann nicht an Fatalismus glauben ...«
    »Ich auch nicht, Victor. Ich denke nur, daß Gott groß genug ist, um seinen Willen zu bekommen, wenn er ihn durchsetzen will, und zwar ohne Rücksicht auf Ihre oder meine Taten und Wünsche. Und wenn Sie nicht wissen, wie Sie sich verhalten sollen, so wissen Sie doch, daß das Töten zweier unschuldiger Wesen unmoralisch ist.«
    »Auch nicht, wenn sogenannte übergeordnete Interessen auf dem Spiel stehen?« erwiderte Hasslein. »Wir ließen diesen Sowjetmarschall töten ...«
    »Ja, Gott helfe uns. Er war ein gefährlicher Mann, der den Krieg wollte. Ich hatte keine Wahl.« Der Präsident bemerkte Hassleins Lächeln und wurde verdrießlich. »Ja, ich ordnete die Ermordung eines gefährlichen Mannes an, Victor. Aber ich hätte niemals angeordnet, ihn in seiner Kindheit zu töten, weil vielleicht ein gefährlicher Mann aus ihm werden könnte. Genausowenig wie ich die Ermordung seiner Vorfahren angeordnet hätte, um seine Geburt zu verhindern. Aber das soll ich mit diesen Schimpansen tun, wenn es nach Ihnen ginge. Ich will nichts davon wissen. Sie haben uns nichts getan.«
    »Das ist noch nicht bewiesen«, sagte Hasslein. »Wir wissen nur, daß sie in Oberst Taylors Raumgleiter hier aufgetaucht sind. Diese Tatsache nimmt Oberst Taylor die Möglichkeit zur Rückkehr. Vergessen Sie das nicht. Möglicherweise haben sie Oberst Taylor getötet, um seine Maschine an sich zu bringen. Haben Sie sich das schon einmal überlegt?«
    Der Präsident war an seinen Schreibtisch zurückgekehrt. Nun setzte er sich und schüttelte betroffen den Kopf. »Nein«, sagte er langsam. »Daran hatte ich noch nicht gedacht.«
    »Nehmen wir einmal an, es verhielte sich so. Was wäre dann?«
    »Dann müßten wir unsere Position überprüfen«, sagte der Präsident. »Taylor war einer unserer fähigsten Astronauten. Seine Ausbildung hat das Land Unsummen gekostet, und er unternahm die Reise in meinem Auftrag. Was bringt Sie auf die Idee, diese Schimpansen könnten mehr wissen, als sie uns erzählt haben?«
    »Sie haben uns nichts vom Weltuntergang erzählt«, sagte Hasslein. »Um diese Information zu erhalten, mußte ich zu List und Alkohol Zuflucht nehmen.«
    »Eine schwangere Frau mit Sekt bearbeiten«, sagte der Präsident. »Ich sollte mich Ihrer schämen.«
    »Auf diesem Weg erhielt ich mehr Informationen als durch alles andere, was wir getan haben«, verteidigte sich Hasslein. »Und es gibt andere Unstimmigkeiten. Ich glaube, diese Schimpansen belügen uns in vielen Punkten. Nach meiner Ansicht würde eine eingehende Befragung enthüllen, worüber sie lügen.«
    »Und Sie halten den Untersuchungsausschuß nicht für kompetent?« fragte der Präsident.
    »Nein, Sir. Wie sollte er kompetent sein? Seine Verfahrensweise ist jene der angelsächsischen Justiz. Ich gebe zu bedenken, Sir, daß dies eine Angelegenheit ist, die die nationale Sicherheit betrifft. Überdies haben diese Affen keinen Anspruch auf die verfassungsmäßigen Rechte eines Bürgers der Vereinigten Staaten.«
    »Das ist richtig«, sagte der Präsident nachdenklich. »Wenn ich Sie recht verstehe, möchten Sie eigene Befragungen durchführen, nicht wahr?«
    »So ist es, Sir. Ich möchte vorschlagen, daß die Verantwortung dem nationalen Sicherheitsrat übertragen wird.«
    Der Präsident nickte. »Ich werde General Brody bitten, beim nationalen Sicherheitsrat die nötigen Schritte zu unternehmen, daß Sie freie Hand erhalten. Was aber den Untersuchungsausschuß betrifft, so werden Sie alle Informationen, die Sie oder die Beauftragten des nationalen Sicherheitsausschusses erhalten, an die Ausschußmitglieder weitergeben. Ich werde diese Angelegenheit nicht eher aus der

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