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Fluchtpunkt Atlantis

Fluchtpunkt Atlantis

Titel: Fluchtpunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zielsicher fanden sie die schmalen Pfade, und sie brauchten sich auch nicht durch Worte zu verständigen. Es reichten die knappen, einstudierten Gesten.
    Auch der Hauseingang lag im Dunkeln. Die Wand wirkte schwarz und hoch. Keine Fensterscheibe schimmerte in der Finsternis. Die Tür war verschlossen. Sie sah dick und stabil aus, was die beiden Einbrecher nicht schreckte.
    Sie wussten, wie sie sich zu verhalten hatten. Sie kannten auch die Alarmsysteme und hatten es geschafft, sie auszuschalten. Schon am Eingang des Grundstücks waren die Melder installiert worden. Man musste schon wissen, wo genau, und die beiden Männer waren dank ihrer besonderen Beziehungen informiert. Bisher hatte es keine Probleme gegeben. Sie rechneten zudem damit, alles in die Wege geleitet zu haben, um den Bruch perfekt durchführen zu können.
    Sie nahmen sich die Haustür vor. Stabil sah sie aus. Auch das Schloss war nicht ohne, stellte jedoch für die Einbrecher kein Hindernis dar.
    Auch die Tür gab keine Geräusche von sich, als sie nach innen geschoben wurde. Im Flur warteten die beiden ab. Es war warm. Die Heizung sorgte dafür. Nahe der Treppe leuchtete eine kleine Lampe, die ihr Licht nicht bis in die Türregion streute.
    Einer der Männer holte ein Sprechgerät hervor. Einschalten, den Kontakt herstellen, das kurze scharfe Flüstern. »Wir sind im Haus. Ist bei dir alles in Ordnung, Patty?«
    »Ja. Keine besonderen Vorkommnisse!« meldete die Frau.
    »Das ist gut.«
    »Und bei euch?«
    »Alles ruhig. Kein Alarm. Perfekt. Die Besitzer schlafen. Wir können in Ruhe arbeiten.«
    »Denkt daran, dass sie das Zeug im Schlafzimmer aufbewahren.«
    »Aber immer doch, Süße. Bis gleich.«
    Der Mann, der gesprochen hatte und das Gerät jetzt wegsteckte, hieß Kevin Kenbrock. Von seinem Gesicht war nicht viel zu sehen, weil es von einem Wollstrumpf zum großen Teil verdeckt wurde. Nur die Augen und ein Teil der Nase waren sichtbar.
    Bei Arthur Clifton verhielt es sich ebenso. Auch er war nicht zu identifizieren. Er hatte mitgehört und wies auf die Treppe. Kenbrock nickte, bevor er fragte: »Willst du hier unten nicht noch nachschauen?«
    »Nein, Patty hat uns gesagt, dass sich das Zeug im Schlafzimmer befindet.«
    »Und das Geld?«
    »Das auch.«
    Somit waren beide zufrieden. Die letzte Minute hatte sie ruhiger werden lassen. Die große Spannung war von ihnen abgefallen, denn eine wichtige Hürde hatten sie genommen. Die beiden gehörten zu den Profis in der Branche. Auf ihr Konto gingen zahlreiche Brüche, und sie waren immer wunderbar zurechtgekommen. Gefasst hatte man sie nie. Sie waren wie Geister. Kamen schnell und waren ebenso rasch wieder verschwunden. Den anderen ließen sie keine Chance. Außerdem lebten sie durch Patty Prentiss' Beziehungen, die die Waffen einer Frau geschickt einsetzte und so an die nötigen Informationen herankam.
    Kenbrock ging vor. Er nahm zwei Stufen auf einmal. Trotzdem war nichts zu hören. Er konnte sich tatsächlich bewegen wie eine Katze. Für die Lautlosigkeit sorgte auch der Treppenbelag auf den geschwungenen Stufen. Ein dicker Teppich in einer dunklen Farbe.
    Das Haus gehörte dem Ehepaar Fullbright. Ältere Leute schon, die allerdings recht reich waren. Nicht nur weil sie in diesem villaähnlichen Haus aus der Gründerzeit in einem teuren Stadtteil lebten, nein, sie hatten über Jahre hinweg ein gutgehendes Juweliergeschäft betrieben und damit viel Geld verdient.
    Durch Beziehungen wussten die Männer, dass die Fullbrights dicht davor standen, das Geschäft zu verkaufen. Da ging es auch um einen gewissen Teil der Ware. Nicht alles bewahrten sie im Laden auf. Sehr wertvolle Stücke präsentierten sie in ihrem Privathaus, in das sie die Kunden einluden.
    Sie waren noch Juweliere vom alten Schlag. Bei ihnen kaufte man keinen Designer-Schmuck, sondern die sündhaft teuren Stücke, die oftmals nach den eigenen Wünschen der Kunden angefertigt wurden.
    In der ersten Etage blieben die Männer stehen. Es war nicht, dass sie sich erst orientierten. Sie konnten auch ihre Lampen vorerst vergessen.
    Die Grauschleier sickerten durch die Fenster und gaben dem Flur eine Spur von Helligkeit.
    Sie konzentrierten sich auf eine Tür, die nicht geschlossen war. Der helle Anstrich war nicht zu übersehen, und sie stellten auch fest, dass beide Fullbrights schliefen. Sie nickten sich wieder zu. Es war für Kevin Kenbrock das Zeichen, die Führung zu übernehmen. Er hatte mit drei Schritten die Tür erreicht und drückte

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