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Fluchtpunkt Atlantis

Fluchtpunkt Atlantis

Titel: Fluchtpunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie hatten ihn in einer Seitengasse abgestellt, die ein kleines Parkgelände durchschnitt. Am Ende der Gasse konnten sie sich dann wieder in den normalen nächtlichen Verkehr eingliedern, aber in dieser gartenähnlichen Umgebung war es still.
    Natürlich gab es Risiken. Das waren vor allen Dingen die Polizisten, die Streife fuhren. Oft auch als zivile Fahnder in ganz normalen Wagen.
    Dann tauchten sie urplötzlich auf, und diese Überraschungen waren nicht eben angenehm.
    Bisher war es ihnen bei ihren nächtlichen Streifzügen noch nicht passiert, und Patty hoffte, dass es auch so blieb. Eine andere hätte die Ruhe schläfrig gemacht, nicht so Patty. Sie wartete voller Spannung und schaute immer wieder auf die Uhr. Oft auch in den Innen- und die Seitenspiegel, doch da sah sie nur sich selbst und keine Fremden oder Verdächtigen. Das Haar trug sie kurz geschnitten. Ihr Gesicht war schmal, uni den Mund herum zeigte es einige Härten. Sie hatte eine kleine Nase und dunkle Augen sowie sehr eng anliegende Ohren, die mit zahlreichen Ringen geschmückt waren. Auch sie trug dunkle Kleidung. Die Hose, den Pullover und auch die Jacke waren schwarz oder grau.
    Beim letzten Kontakt war alles in Ordnung gewesen. Patty stellte sich vor, wo sich ihre beiden Freunde wohl befanden. Dank ihrer Vorbereitungen durfte es eigentlich keine Schwierigkeiten geben, und nach diesem Coup würden sie es langsamer angehen lassen. Sie war davon überzeugt, dass reiche Beute gemacht worden war. Sie hätte gern Musik gehört. Es war zu riskant. Andere Geräusche wurden überdeckt.
    Die Scheibe an der rechten Seite hatte sie etwas nach unten fahren lassen. So würde sie hören können, wenn sich jemand ihrem Volvo näherte.
    Es kam niemand. Sie blieb allein in der Gasse stehen. Es ging glatt wie immer. Trotzdem ärgerte sich Patty Prentiss über ihre Nervosität. Am liebsten wäre sie ausgestiegen und hätte sich in der Umgebung umgeschaut. Das war schlecht, und auch den Kontakt über das Sprechgerät vermied sie.
    Statt dessen zündete sie sich eine Zigarette an, rauchte, schaute nach vorn, dem Ende der Gasse entgegen und bemerkte, dass über die Querstraße dahinter ab und zu einige Fahrzeuge rollten, deren Scheinwerferlicht sehr schnell wieder geschluckt wurde.
    Oder doch nicht?
    Plötzlich saß sie starr. Sie schnippte die Kippe aus dem Fenster, denn was sie gesehen hatte, das war zwar normal abgelaufen, konnte ihr aber nicht gefallen.
    Ein Fahrzeug war von links gekommen und an der Einmündung entlanggefahren. So langsam, dass es ihr aufgefallen war. Dann war das Fahrzeug verschwunden. Allerdings nicht lange, denn Patty sah den hellen Schleier auf und über den Boden wandern.
    Für sie gab es nur eine Erklärung. Da war jemand dabei, zurückzufahren. Okay, es konnte harmlos sein. Ein Liebespaar, das sich mitsamt dem Auto in der Gasse verstecken wollte, um Ruhe zu haben.
    Musste aber nicht sein, denn in diesem Fahrzeug konnte auch eine zivile Streife sitzen.
    Patty wollte kein Risiko eingehen. Noch hatte sie eine Chance. Das Licht schaltete sie nicht ein. Der Motor lief leise, und sie fuhr zurück.
    Weg aus der Gasse, die sie plötzlich als eine Falle ansah. Hier lief einiges falsch, das Gefühl hatte sie nicht getrogen, und sie wollte das Beste aus der Lage machen.
    Als Fahrerin machte ihr kaum jemand etwas vor. So schnell wie möglich fuhr sie zurück, was sie auch locker schaffte, und schon bald erreichte sie die Einmündung der Gasse auf der anderen Seite.
    Im gleichen Augenblick sah sie vor sich den anderen Wagen, der nur sehr behäbig bewegt wurde und sich dabei schwerfällig drehte, als man ihn in die Gasse hineinlenkte. Das helle Licht der Scheinwerfer hinterließ auf dem Boden eine weiße Insel, die allerdings nicht bis zum anderen Ende reichte, weil das Fernlicht nicht eingeschaltet worden war.
    Sie kam weg. Gerade noch. Rückwärts rollte sie so weit zurück, bis sie die ersten Bäume erreichte. Zwei von ihnen sollten ihr als Grenzpfähle für einen Parkplatz dienen. Zudem bekam sie durch sie einen nötigen Schutz. Patty brauchte nicht zu rangieren. Sie schaffte es locker und stellte den Motor ab.
    Nein, das war keine gute Nacht, auch wenn sie es hinter sich gebracht hatte. Sie traute dem anderen Wagen und dessen Insassen nicht. Das Liebespaar wollte sie nicht akzeptieren. Hier spielten möglicherweise andere Dinge eine Rolle.
    Auf ihrer Oberlippe hatte sich ein dünner Film aus Schweiß gebildet.
    Sie drückte sich selbst die Daumen,

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