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Fluchtpunkt Atlantis

Fluchtpunkt Atlantis

Titel: Fluchtpunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass ihre beiden Freunde so rasch wie möglich zurückkehrten. Einsteigen und weg, bevor sie auffielen.
    Patty Prentiss behielt die Einmündung der Gasse im Auge. Sie wartete auf den hellen Schleier, der den Wagen ankündigte, doch sie sah nichts in dieser Richtung. Das Fahrzeug kam nicht. Entweder war es in der Gasse geparkt worden oder wieder zurückgefahren.
    Sie ärgerte sich über die Unsicherheit. Es waren diese verdammten Unwägbarkeiten, die einem einen Strich durch die Rechnung machen konnten. Dass Art und Kevin noch nicht zurück waren, bereitete ihr ebenfalls Sorge. So lange waren sie selten weggeblieben.
    Sie wischte den Schweiß weg. Wieder der Blick in den Spiegel. Erst innen, dann außen. Eine leere Straße, ein leerer Gehsteig - oder?
    Nein, da kamen sie. Patty fiel der berühmte Stein vom Herzen. Die beiden bewegten sich wie immer. Nicht zu schnell und nicht zu langsam. Wie zwei Typen, die Zeit genug hatten. Alles wies darauf hin, dass dieser Bruch perfekt über die Bühne gelaufen war.
    Patty öffnete die Beifahrertür. Es war wie immer. Arthur ließ sich in den Sitz fallen, und Kevin stieg hinten ein. Neben sich drapierte er die Beute.
    »Wie lief es?« fragte Patty.
    »Perfekt«, erklärte Arthur.
    »Und die Beute?«
    »Lohnt sich. Die beiden Alten hatten verdammt viel Schmuck und Bargeld.« Er gab ein leises Lachen von sich. »Da können wir uns ein paar schöne Wochen machen.« Er zog seine Mütze vom Kopf. Zum Vorschein kam ein rundes Gesicht mit dicken Wangen. Das dunkelblonde Haar wuchs als Stoppelschnitt, und wer Clifton sah, der stufte ihn bei seinem Aussehen als harmlos ein.
    Im Fond hatte sich Kenbrock ebenfalls von seiner Maskerade befreit.
    Er war das Gegenteil von Clifton. Größer, hagerer mit schmalen Augen, einer langen Nase und dünnen Lippen. Das braune Haar strich er wieder nach hinten, und drückte sich gegen die Kopfstütze, um dabei auszuatmen.
    »Ich denke, wir können jetzt fahren, Patty. Bei uns war alles optimal und bei dir?«
    »Eigentlich schon.«
    »He, was heißt das?« Kevin beugte sich wieder vor. »Hört sich aber nicht gut an.«
    »Stimmt.«
    »Was war los?« fragte auch Clifton.
    »Ich bin mir selbst nicht sicher.« Patty zuckte mit den Schultern.
    Danach erzählte sie, was ihr aufgefallen war. Die beiden Männer standen noch so unter dem Eindruck des gelungenen Coups, dass sie Pattys Besorgnis nicht ernst nahmen. Sie lachten sogar. »Hör mal, das ist doch Unsinn«, meldete sich Kevin zu Wort. »Ich meine, dass du zu misstrauisch bist. Es war ein Liebespaar, das sich amüsieren wollte. Nicht mehr und nicht weniger. Da mach dir mal keine Gedanken.«
    »Hoffentlich.«
    »Wir sollten fahren«, sagte Arthur.
    »Okay.« Patty drehte den Zündschlüssel. Die beiden Männer entspannten sich. Nur Arthur schien nervös zu sein, weil er hektisch auf einem Kaugummi kaute. Aber er lächelte auch und hatte die Arme hinter dem Nacken verschränkt. Was jetzt folgte, war Pattys Job, und den zog sie perfekt durch. Sie fuhr nicht zu schnell und auch nicht zu langsam, aber sie war schon gespannt, als sie auf die Einmündung der Gasse zurollte. Natürlich warf sie einen Blick nach rechts und sah die Gasse von einem dunklen Fahrzeug besetzt.
    Es stand nicht weit von der Einmündung zur Straße hin entfernt und schien darauf zu lauern, hineinfahren zu können. Die Scheinwerfer waren ausgeschaltet. Keiner von ihnen konnte erkennen, wie viele Personen im Auto saßen.
    »War er das?« fragte Art.
    »Ja.«
    »Sah nicht harmlos aus. Ein Liebespaar stellt sich so nicht hin, meine ich zumindest.«
    »Stimmt.«
    Sie sagten nichts mehr, und Patty beschleunigte. Sehr schnell wollte sie nicht fahren. Auf keinen Fall durften sie auffallen.
    Hinter ihnen wurde es hell. Plötzlich war das Licht da. Sogar das Fernlicht, denn es strahlte gegen ihren Volvo und durch die Scheiben in ihn hinein.
    Auf dem Rücksitz drehte sich Kevin um, während Patty fluchte. Beide wussten sie Bescheid. Hinter ihnen musste sich das Auto aus der Gasse festgesetzt haben. Der oder die Fahrer hatten eiskalt abgewartet und die Chance genutzt. So etwas deutete auf eine Zivilstreife hin.
    Kevin fluchte noch immer, was die Frau am Steuer nervös machte.
    »Hör auf damit! Mach lieber einen Vorschlag, was wir tun sollen.«
    »Noch so bleiben.«
    »Und dann?«
    »Warte mal, was sie vorhaben!« flüsterte Arthur.
    »Bestimmt nichts Gutes.«
    Die Straße war recht lang. Da konnten sich sogar beide Fahrzeuge ein Rennen liefern.

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