Flüchtig!
Bäume.
»Die Familie der Annonaceen.« Er faßte zwischen das Laub des ersten Baums und brachte eine große gelbgrüne Frucht zum Vorschein, die mit fleischigen Stacheln besetzt war. »Annona muricata, der Säuerling. Und diese rote Frucht ist Annona squamosa, der Eierapfel oder die Annone, in der Lindstromschen Kreuzung. Dieser hier trägt erst im August Früchte, die kernlose, brasilianische Kreuzung. Und diese«, er zeigte auf ein halbes Dutzend Bäume mit hängenden elliptischen Blättern, »sind die Cherimoyas. Ich habe derzeit mehrere Varianten: Booth, Bonita, Pierce, White und Deliciosa.«
Ich streckte die Hand aus und berührte ein Blatt. Die Unterseite war pelzig. Zugleich nahm ich einen orangeartigen Duft war.
»Riecht wunderbar, nicht wahr?« Wieder tastete er zwischen den Ästen. »Und das ist die Frucht.«
Sie sah nicht aus wie der Stoff, aus dem die Träume sind: ein großer kugel oder herzförmiger Apfel, hellgrün und mit Ausbuchtungen, der ein wenig an einen ledrigen grünen Pinienzapfen erinnerte. Ich berührte sie vorsichtig. Sie war fest und ein wenig rauh an der Oberfläche.
»Kommen Sie mit hinein. Ich schneide uns eine reife Frucht auf.«
Seine Küche war groß, altmodisch und fleckenlos. Der Kühlschrank, der Herd und die Spüle weiß emailliert, der Linoleumboden auf Hochglanz gewachst. Ein Tisch und Stühle aus Bergahornholz beherrschten die Mitte des großen Raums. Ich zog einen Stuhl heraus und setzte mich. Der Labradorhund war hereingekommen und lag jetzt schnarchend vor dem Herd.
Maimon öffnete den Kühlschrank, nahm eine Cherimoya heraus und brachte sie mit zwei Schüsseln, zwei Löffeln und einem Messer zum Tisch. Die reife Frucht war braun gefleckt und weich. Er schnitt sie in der Mitte auseinander, legte jede der Hälften in eine Schüssel, mit der Haut nach unten. Das Fleisch war gelblich-weiß, mit der Farbe und der Konsistenz von frischer Eiercreme.
»Jetzt kommt das Dessert«, sagte Maimon, stach seinen Löffel in die Frucht, hielt ihn kurz hoch und schob ihn dann in den Mund.
Ich drückte meinen Löffel gegen die Oberfläche des Fruchtfleisches. Er glitt leicht hinein. Danach nahm ich ihn heraus und führte den ersten Bissen der Cherimoya an die Lippen.
Der Geschmack war unwahrscheinlich und erinnerte mich an viele andere Früchte, obwohl er sich deutlich von ihnen unterschied: süß, dann herb und wieder süß - so raffiniert und beglückend wie das feinste Konfekt. Es gab viele Kerne, die wie Bohnen aussahen und hart wie Holz waren. Eine Beeinträchtigung, aber erträglich.
Wir aßen schweigend. Ich genoß die Cherimoya, dachte daran, daß diese Früchte den Swopes viel Kummer gebracht hatten, ließ mir davon aber nicht den Genuß verderben und löffelte, bis nichts mehr übrig war als die leere grüne Schale.
Maimon aß langsam und war ein paar Minuten später fertig.
»Köstlich«, sagte ich, nachdem er den Löffel weggelegt hatte. »Wo bekommt man sie?«
»Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder auf spanischen Märkten, wo sie verhältnismäßig billig sind - aber die Früchte sind dort klein und unregelmäßig. Wenn sie in ein gutes Feinkostgeschäft gehen, zahlen Sie fünfzehn Dollar für zwei von brauchbarer Größe, eingewickelt in buntes Papier.«
»Also werden sie doch kommerziell angebaut?«
»In Lateinamerika und in Spanien. Und in begrenztem Umfang auch hier in den Vereinigten Staaten, vorwiegend oben in der Umgebung von Carpanteria. Das Klima dort ist zu kühl für die tropischen Früchte, aber ausgeglichener als hier bei uns.«
»Keine Fröste?«
»Bis jetzt nicht.«
»Fünfzehn Dollar«, dachte ich laut.
»Ja. Es ist bisher keine sehr bekannte oder beliebte Frucht - zu viele Kerne, zu weich. Die Leute haben ja nicht immer einen Löffel zur Hand. Außerdem hat man noch keine Möglichkeiten gefunden, die Blüten maschinell zu befruchten, daher ist die Zucht sehr arbeitsintensiv.
Dennoch, die Cherimoya ist eine Delikatesse, und es gibt genügend Liebhaber dafür. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Wenn das Schicksal ihm keinen Streich gespielt hätte, wäre Garland heute ein reicher Mann.«
Meine Hände waren klebrig vom zuckerigen Fruchtsaft. Ich wusch sie in der Spüle. Als ich zum Tisch zurückkehrte, lag der Hund zusammengerollt vor Mainions Füßen, hatte die Augen geschlossen und brummte leise und tief, während ihm der Pflanzer das Fell streichelte.
Eine friedliche Szene, aber ich wurde allmählich unruhig. Ich hielt mich schon zu
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