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Fluegel der Dunkelheit

Fluegel der Dunkelheit

Titel: Fluegel der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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bis
Sergiu seinen schmerzenden Körper wahrnahm und blinzelte.
    »Hey, Buci. Ich
dachte eigentlich, du bist geschickter im Autofahren, als ich.«
Sergiu erkannte seinen Detektiv Maier vor sich. »Vielleicht magst du
das nicht hören, aber du hast schon mal besser ausgesehen.«
    In seinem Kopf
dröhnte jedes Wort. »Was ...«, Sergius Mund fühlte sich pelzig
an. »Was ist passiert?«
    »Oh je! Ist es doch
so ernst? Erkennst du mich wenigstens?« Maier runzelte die Stirn,
dann rieb er sich über den Oberlippenbart.
    »Wie könnte ich
dich vergessen, mein alter Freund Maier.« Sergiu versuchte zu
lächeln, aber ihm war nun wirklich nicht danach. Seine Nase
schmerzte.
    »Du hast dein Auto
zu einem Haufen Schrott verarbeitet. Das hätte für dich viel
schlimmer ausgehen können.«
    Sein Auto? Richtig.
Jemand war ihm am Montagnachmittag auf seinen Wagen gefahren. Ein
Mann, etwa mittig dreißig, war aus dem aufgefahrenen Auto auf ihn
zugekommen.
    »Ich habe wohl
nicht aufgepasst! Ist Ihnen etwas passiert? Haben Sie sich verletzt?«
    »Alles in Ordnung«,
hatte Sergiu noch geantwortet. Der Anblick der zermatschten Rückfront
seines Autos war ihm ebenso im Gedächtnis geblieben, wie der
überraschende Stich in seiner Gesäßhälfte. Hinter ihm stand
plötzlich noch ein Mann, vielleicht Anfang fünfzig. Der hatte
eigenartig gegrinst. Sergiu hatte ein Brennen an der Einstichstelle
gespürt. An mehr konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern.
    Mühevoll, jede
Bewegung fiel ihm schwer, setzte er sich auf.
    »Langsam, Buci.«
Maier kehrte seine fürsorgliche Seite heraus.
    Was hatten diese
zwei Männer mit ihm angestellt? Vermutlich waren sie sogar in seine
Wohnung eingedrungen. »Ich muss hier raus.« Seine rechte Schulter
brannte, sein linkes Knie, überhaupt gab es kaum eine Stelle, die
nicht weh tat. Er zog sich den Infusionsschlauch aus dem Arm.
    »Buci! Das geht
nicht. Sieh dich doch mal an.«
    Manchmal kapierte
Maier gar nichts. »Verdammt Maier, hilf mir! Glaubst du ernsthaft,
ich fahre mein Auto zu Schrott?« Maier riss seine Augen auf.
    »Du, du meinst ...«
    »Verdammt noch mal,
die haben mich auseinandergenommen und jetzt hilf mir endlich hier
raus.« Beim Aufstehen begann sich seine Umwelt zu drehen, bis sie
schwarz wurde. Er schluckte, versuchte dem Phänomen entgegen zu
wirken. »Wasser, bitte.« Sein Magen fühlte sich an, wie ein
Schwamm, mehr wie ein lebender Schwamm. Maier brachte ihm ein Glas
Wasser, aber das half nicht wirklich. Sergiu fehlte die Kraft und
vermutlich waren die Nachwirkungen von dem gespritzten Mittel nicht
unschuldig an seinem schlechten Zustand.
    »Pass auf«, er
holte angestrengt Luft, »besorge mir einen Rollstuhl, damit schaffst
du mich hier schleunigst raus.«
    Maier blies seinen
Atem aus. »Klar doch, nichts leichter als das.«
    »Verdammt Maier,
ich meine es ernst!« Sergiu setzte sich erschöpft auf die
Bettkante. »Wenn ich hier nicht augenblicklich rauskomme, wird
niemand deine Spesenrechnung bezahlen.«
    »Bin schon
unterwegs.« Maier eilte zur Tür hinaus. Sergiu verstand nicht, was
diese fremden Männer mit ihm angestellt hatten und erst recht nicht,
was sie eigentlich von ihm erwarteten. Zärtlich waren sie jedenfalls
nicht mit ihm umgegangen. Sergiu grübelte, wer ihm hier an den
Kragen wollte. Es fiel ihm nur eine einzige Möglichkeit ein und die
hatte mit seinem alten Freund Victor sowie mit diesem USB-Stick zu
tun.
    Es war letzte Woche
gewesen, als Victor überraschend bei ihm aufgetaucht war. Victor
hatte endlich in dieser langjährigen Herzensangelegenheit eine
greifbare Spur, sogar einen Namen in Erfahrung bringen können.
Chefarzt, Prof. Dr. med. Günter Hartung, Arzt für Chirurgie,
arbeitete seit fünf Jahren in einer Klinik außerhalb Berlins, wo
sich Victor umgesehen hatte, insbesondere in Hartungs Büro. Dabei
hatte er einen Stick mit vielen interessanten Daten mitgehen lassen.
Wie wichtig dieser Datenträger für Hartung sein musste, zeigte sich
an dem lästigen Schatten, der Victor beharrlich bis nach Potsdam
folgte. Bei Sergiu hatte Victor gehofft, erst mal unterzutauchen. Was
lag also näher, als Hartung diese Angelegenheit zuzuschieben? Er
wollte seine Dateien zurück haben und sein Autounfall war eine
Warnung. Einen Grund mehr, sämtliche Ordner auf dem Stick nach jedem
nur möglichen Hinweis zu durchsuchen. Vielleicht hatte Sergiu diesen
Unfall auch ungeplant überlebt und Hartung versuchte weiter, ihn aus
dem Weg zu räumen. Jetzt musste er besonders

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