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Flüstern in der Nacht

Flüstern in der Nacht

Titel: Flüstern in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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dem Land zu werfen. Zum Teufel, nein! Die waren viel zu sehr damit beschäftigt, meinen Angestellten die Hölle heißzumachen. Die Leute, die ich hier beschäftige, zünden anderen nicht die Häuser an. Die kippen auch keine Autos um und werfen nicht mit Steinen auf Polizisten. Das sind gute, hart arbeitende Leute. Die wollen sich nur ihren Lebensunterhalt verdienen. Das können sie südlich der Grenze nicht. Wissen Sie, warum die Einwanderungsbehörde die ganze Zeit hinter denen her ist? Ich will es Ihnen sagen. Ich hab' das inzwischen spitzgekriegt. Das kommt nur daher, weil diese Mexikaner sich nicht wehren. Das sind keine politischen oder religiösen Fanatiker, wie beispielsweise diese Iraner. Die sind auch nicht verrückt oder gefährlich. Aber die Einwanderung tut sich leichter, auf diesen Leuten herumzuhacken, weil die im allgemeinen keinen Ärger verursachen und friedlich mitgehen. Ah, das ganze System ist zum Kotzen!« »Ich kann Ihren Standpunkt verstehen«, meinte Tony. »Wenn Sie sich also diese Fotos hier ansehen würden ...« Aber Garamalkis war noch nicht so weit, um ihre Fragen zu beantworten. Es gab noch ein paar Dinge, die er loswerden mußte. Er unterbrach Tony und fuhr fort: »Vor vier Jahren hat man mich zum erstenmal verknackt. Das Übliche. Ein paar meiner mexikanischen Angestellten hatten keine grüne Karte. Ein paar andere besaßen zwar eine, aber die war abgelaufen. Nachdem ich die Angelegenheit vor Gericht erledigt und meine Strafe bezahlt hatte, nahm ich mir vor, von jetzt ab ganz korrekt zu arbeiten. Ich beschloß, nur noch Mexikaner mit gültigen Arbeitskarten einzustellen. Für den Fall, daß ich nicht genügend Leute finden sollte, würde ich amerikanische Bürger einstellen. Wissen Sie, was? Ich war blöd. Ich war wirklich blöd, zu denken, so könnte ich im Geschäft bleiben. Sehen Sie, ich kann es mir nur leisten, den meisten dieser Leute den Mindestlohn zu bezahlen. Trotzdem verdiene ich dabei kaum etwas. Das Problem ist nur, daß Amerikaner nicht für den Mindestlohn arbeiten wollen. Amerikanische Staatsbürger bekommen nämlich bei Arbeitslosigkeit mehr von der Wohlfahrt als in einem Job wie diesem, der nur Mindestlohn verspricht. Und die Unterstützungszahlungen sind obendrein steuerfrei. Also wurde ich zwei Monate lang beinahe verrückt, indem ich versuchte, Arbeiter zu finden und dabei die Wäscherei in Gang zu halten. Das Ganze hätte fast bei mir zu einem Herzinfarkt geführt. Sehen Sie, meine Kunden sind Gewerbebetriebe, Hotels, Restaurants, Motels, Friseurgeschäfte ... und die brauchen ihr Zeug schnell und verläßlich zurück. Wenn ich nicht erneut Mexikaner eingestellt hätte, hätte ich das Geschäft ebensogut zusperren können.« Frank wollte nichts mehr hören. Er stand gerade im Begriff, irgendeine scharfe Bemerkung zu machen, als Tony ihm die Hand auf die Schulter legte, leicht zudrückte, ihn also indirekt aufforderte, geduldig zu sein.
    »Schauen Sie«, meinte Garamalkis, »ich kann durchaus verstehen, daß man den illegal eingereisten Ausländern keine Unterstützungszahlungen und freie ärztliche Versorgung geben kann. Aber ihre Ausweisung ergibt für mich keinen Sinn, da sie doch nur Arbeiten verrichten, die sonst ohnehin keiner tun will. Es ist wirklich lächerlich. Ein Skandal.« Er seufzte wieder, schaute sich die Fotos von Bobby Valdez in seiner Hand an, und meinte dann: »Yeah, den Burschen kenn' ich.« »Wie wir hörten, hat er einmal hier gearbeitet.« »Das stimmt.« »Wann war das?«
    »Frühsommer, denke ich. Mai vielleicht. Und einen Teil im Juni.«
    »Nachdem er seinem Bewährungshelfer entwischt war«, sagte Frank zu Tony.
    »Davon weiß ich nichts«, erklärte Garamalkis.
    »Welchen Namen hat er denn angegeben?« fragte Tony.
    »Juan.«
    »Familienname?«
    »Daran erinnere ich mich nicht. Er war nur sechs Wochen hier. Es muß noch in den Akten sein.« Garamalkis stieg von seinem Podest herunter und führte sie quer durch den großen Raum zurück, durch den Dampf, den Geruch von Waschmitteln und die argwöhnischen Blicke der Angestellten. Im Büro forderte er die Sekretärin auf, in der Kartei nachzusehen; es dauert höchstens eine Minute, bis sie seine Lohnkarte gefunden hatte. Bobby nannte sich Juan Mazquezza. Als Adresse hatte er eine Hausnummer an der La Brea Avenue angegeben. »Hat er wirklich dort gewohnt?«
    Garamalkis zuckte die Achseln. »Der Job war nicht so wichtig, daß wir das überprüft hätten.« »Hat er gesagt, weshalb er

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