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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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so derb und streng war, dass sie schon als Uniform durchging. Sein Namensschild sah genauso aus wie das des Generals und der Frau namens Parks, ein schwarzes Rechteck mit weißen Buchstaben, die in seinem Fall den Namen TROYD bildeten.
    »Ich muss mir ansehen, wie sie trainieren, um das zu beurteilen. Bilden Sie sie aus?«
    »Ja«, sagte Troyd, der, anders als die anderen, die sich Notizen machten oder Kaffee oder Tee tranken, die Hände unter dem Tisch versteckte.
    »Wie wollen Sie die Flussbarrieren überwinden?«
    »Ich weiß ein bisschen was über ihr Überwachungssystem«, sagte Valentine. »Ehe meine Kameraden mich ihrem kleinen Gruselgarten überlassen haben, war ich Offizier der Truppen, zu denen die Flusswachen gehören. Gefährliche Arbeit, übrigens.«
    »Darum setzen sie dafür die SBs ein, nicht wahr?«, fragte Park.
    »Ja«, sagte Valentine. »Ich habe im Herbst sogar ein paar Männer an die Großmäuler verloren. Ihre Leichen haben wir nie gefunden.«
    »Die haben ihren Fruchtbarkeitszyklus der Lachswanderung angepasst. Die, die am meisten essen, werden Weibchen und tragen die Brut aus. Manchmal fressen sie sogar die Männchen, wenn die nach der Paarung nicht schnell genug davonschwimmen.«

    »Eine beschissene Art, so was zu tun«, kommentierte der fette General.
    Troyd zuckte mit den Schultern.
    Park prustete. »Das sorgt immerhin für etwas mehr Ruhe auf Erden.«
    Silas räusperte sich. »Vergessen wir für den Augenblick die vergleichende Biologie. Wir haben nun erfahren, was Sie brauchen, um den Job zu erledigen. Was verlangen Sie dafür?«
    »Etwas Ruhe und Frieden. Ein nettes kleines Häuschen, vielleicht auf einer der Inseln draußen vor der Bucht. Ein hübsches Boot, nicht unbedingt gleich eine Jacht, aber etwas, das sich zum Reisen und Fischen eignet. Ein paar Bedienstete und Frauen, die mich in den klammen Nächten wärmen. Aber vor allem will ich einen dieser Messingringe, die Sie alle tragen, damit man mich in Ruhe lässt.«
    »Sie? Wollen Sie mit uns leben?«, fragte der General.
    »Nicht mit Ihnen. Unter Ihnen. Das Pazifikkommando wird mich nicht mit offenen Armen wieder aufnehmen. Und das Kommando Süd hat mich zum Tod durch Erhängen verurteilt.«
    »Es ist nicht an mir, Messingringe zu verteilen. Da wir gerade davon sprechen, unserem Freund Troyd wird bei der nächsten Audienz einer verliehen werden für seine Arbeit mit den Großmäulern.«
    »Den hat er sich auch verdient«, sagte Park und klopfte auf den Tisch.
    »Verdammt, ist das diese Woche?«, fragte der General und warf einen Blick in seinen Kalender. »Ich werde mich vielleicht entschuldigen müssen - ich habe Kontrolltermine in Tacoma.«
    Silas’ Blick ruhte unverwandt auf Valentine. »Das ist eine langweilige Veranstaltung. Größtenteils werden Reden
gehalten, dadurch hat der Fernsehsender für ein paar Wochen Material zum Senden. Ich könnte vielleicht ein kurzes Gespräch arrangieren. Seattle ist höchst interessiert an dem Angebot, und er ist derjenige, der Ihnen einen Ring in Aussicht stellen kann.«
    »Ich tue das nicht auf Treu und Glauben«, sagte Valentine.
    »Wir sind nicht einmal sicher, dass Sie es tun können «, gab der General zurück.
    Valentine zuckte mit den Schultern. »Ich erwarte nicht, dass man mir einen Ring aushändigt, ehe ich die Mission erfüllt habe.«
    »Ich werde bei dem Hochzeitsbankett eines meiner Colonels erwartet. Können wir zum Schluss kommen?«
    »Geht es Ihnen um den Kuchen oder um Ihren Rechtsanspruch?«, fragte Park.
    »Nicht, was Sie denken, Valentine«, sagte Silas. »Die Brautjungfer hat bei Hochzeiten innerhalb des Militärs eine etwas aktivere Rolle, das ist alles.«
    »Wen interessiert, was der denkt?«, fragte der General. »Kommen wir jetzt zur Sache oder nicht?«
    Silas nickte seiner atemholenden Sekretärin zu. »Ich rufe zur Abstimmung für den Valentine-Vorschlag auf, dann können wir uns vertagen.« Er betätigte einen Knopf an der Armlehne seines Stuhls. »Captain Chu, bringen Sie Valentine zurück in die Lounge.«
    »Was passiert, wenn der Vorschlag abgelehnt wird?«, fragte Valentine.
    »Vielleicht enden Sie so oder so in Seattles Turm, allerdings mit erheblich geringerem Ansehen. Aber machen Sie sich keine Sorgen, ein Teil von Ihnen wird als Gesprächsstoff weiterleben.«
    Valentine kehrte in die Lounge zurück und roch die Nervosität von Captain Chu. Er fragte sich, ob der Mann
fürchtete, jemand könnte ihn mit einem Cocktailspieß erdolchen. Doch er war müde

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