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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Miene auf. »Klar doch.«
    »Was war das letzte Nacht von wegen Schwangerschaft? Du bist doch nicht schwanger, oder?«
    Sie sah sich um, als suchte sie nach einer Fluchtmöglichkeit. »Ich hatte Angst. Vor einer Weile hätte es mich beinahe erwischt.«
    »Hätte ich gewusst, dass du die Pille nicht nimmst«, sagte Valentine. »Es war dumm, das Glück so herauszufordern.«
    »Glück ist das Stichwort«, sagte sie.
    »Ich bin es gewohnt, dass ich im Umgang mit Weltenwebern und in der kurischen Zone ständig vor Rätseln stehe, aber nicht bei einer Mitkatze.«
    Ihre Schultern sackten herab. »Können wir irgendwohin gehen und reden?«

    Nichts war geblieben von der Musik und der guten Stimmung in der Bar. Die Tür war aus den Angeln gerissen worden. Eine der Kellnerinnen versuchte, einen Fleck vom Boden zu schrubben, die andere hatte gerötete Augen und sah niedergeschlagen aus.
    Dank der Soldaten hatten sie kostenloses Zitronenklar, eine säuerliche Mischung, die eine Art Limonade sein sollte. Die Truppen des Kommandos Süd machten sich auf den Weg, die Fahrradfahrer auf der Straße, die Reiter querfeldein. Ehe sie aufbrachen, legten sie Zitronenklartabs
in die Zwanzig-Liter-Wasserkanister des Lokals. Das Mittel tötete die Bakterien und Parasiten im Wasser ab und verlieh ihm ein wenig Geschmack.
    Valentine und Jules suchten sich ein ruhiges Plätzchen außer Hörweite der Kellnerinnen, wo sie sich unterhalten konnten. Valentine verzichtete auf Höflichkeitsfloskeln. »Spuck’s aus. Danach geht es dir besser.«
    Jules’ Hände huschten zu ihren Knien. »Es ist so. Du weißt doch, dass wir die Weltenweber nicht finden können, nicht wahr?«
    »Ich habe Gerüchte gehört«, sagte Valentine. Er sah keinen Grund, warum sie von seiner Mission erfahren sollte.
    »Ich fühle mich scheußlich. Wir hätten es dir einfach erzählen sollen, aber Ali meinte, auf die andere Weise hättest du mehr Spaß.«
    Sie wartete darauf, dass er sie fragte, was sie hätten erzählen sollen, und er tat ihr den Gefallen.
    »Auf diese Art wollte ich zur Katze werden. Ich weiß, die Weltenweber machen etwas mit uns, verändern irgendwie unseren physischen Aufbau. Sie legen einen Schalter um, den wir schon in uns haben. So hat man es mir jedenfalls erklärt.«
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand es genau weiß«, sagte Valentine.
    »Da ist beispielsweise das Blut der Bären. Eine Transfusion wirkt heilsam, das ist mehr oder weniger ein Wunder. Oder wenn Wolfspaare Sex haben, und ihr Baby erstaunlich gut riechen kann. Das Kommando Süd will mehr Jäger, und wie es aussieht, müssen die Jäger sie machen.«
    Jesus, wir werden gezüchtet wie Hetzhunde, dachte Valentine.
    »Und dann ist da noch der Dulcimet-Effekt«, sagte Jules.
    »Davon habe ich noch nie gehört«, entgegnete Valentine.
    »Dieser Doktor Dulcimet von der Miskatonic hat ihn entdeckt. Er hat Studien über diese Katze aus dem Yazoo Delta angestellt, die ein paar junge Mädchen geschwängert hat. Frauen sind grundsätzlich besser zur Katze geeignet, so wie Männer bessere Bären abgeben. Wie sich herausgestellt hat, hat die Schwangerschaft einer Frau, die das Kind eines Jägers trägt, manchmal Auswirkungen auf die Mutter, weil es zwischen ihr und dem Baby während der Schwangerschaft eine Art Blutaustausch gibt. Das ist der Dulcimet-Effekt.«
    »Die Idee ist also, dass ich dich schwängere und so vielleicht in eine Katze verwandele, und das Kommando Süd bekommt neun Monate später noch einen potenziellen Jäger. Was haben die mit dem Baby vor?«
    »Geheim. Sie müssen die Babys vor den Kur schützen.«
    Valentine seufzte. Er hatte wenigstens eine Wahl gehabt, als er zum Wolf geworden war. Oder nicht?
    »Wie auch immer«, fuhr sie fort. »Es gibt nur wenige männliche Katzen. Dich suchen sie schon eine ganze Weile in der Hoffnung, dass du eine der Freiwilligen schwängerst.«
    Sie hob das Wort »Freiwilligen« ein klein wenig hervor.
    »Tust du das wirklich freiwillig, oder bist du nur eine gute Soldatin?«, fragte Valentine.
    »Oh, das war echt. Ali hat mich Stykes vorgestellt … äh … Major Styachowski. Die haben dich in den glühendsten Farben geschildert. Und dieses Treffen hier fiel in meine fruchtbaren Tage. Das haben die genau berechnet.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Valentine, der sich ein wenig vorkam wie der Gegenstand eines kosmischen Witzes.

    »Es ist beinahe einen Tag her. Vielleicht sollten wir es noch einmal versuchen. Je mehr Spermien desto

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