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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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seine Bitte nicht gewährt werden.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach würde er so oder so den Dienst quittieren, aber das sprach Valentine nicht aus. Er musste mit dem Weltenweber sprechen.
    Das brachte ihm ein sechsmaliges Zungenschnalzen von Thunderbird ein, gefolgt von dem Befehl, in sein Quartier zu gehen und sich zu waschen.
    Nun führte Thunderbird ihn zu einem der großen zweitürigen Fahrstühle, die genug Platz für eine Krankentrage boten und in das medizinische Zentrum führten. Der Colonel schirmte die Schalttafel mit dem Körper ab, während er mit beiden Händen Knöpfe drückte.
    »Ich glaube, wir sind die Sache falsch angegangen«, sagte Thunderbird, als der Fahrstuhl in die Tiefe glitt. »Ich dachte, Sie wüssten, wie die Lösung Ihres alten Herrn ausgesehen hat.«
    Valentine wollte die Frage, die ihm durch den Kopf ging, nicht stellen, und zu seinem Glück hielt der Fahrstuhl an und bot ihm eine kurze Atempause, während sie auf zwei weitere Bären an einem Schreibtisch in einem grob gearbeiteten Tunnel ohne Farbe an den Wänden zugingen. Unter kahlen Glühlampen, die aus mit Kabeln verbundenen Kästen herausragten, übergab Thunderbird einen schriftlichen Befehl. Anschließend lieferten er und Valentine ihre Ausweise ab. Thunderbird kontrollierte seine Waffe, ehe er sie ebenfalls abgab, und sie ließen sich abtasten und von einem Metalldetektor untersuchen, während einer der Bären telefonierte.
    Eine Frau in der Uniform eines Sanitäters kam herbei. »Er wird sie empfangen«, sagte sie zu dem Bären am Schreibtisch.

    »Autorisierung neun-neun«, brüllte der Bär in den Tunnel.
    »Autorisierung neun-neun«, antwortete eine nicht minder laute Stimme.
    Die großen Bären setzten sich an den Schreibtisch, um dort zu warten. Thunderbird und Valentine folgten der Frau in Weiß den dunkler werdenden Gang hinunter. Die Abstände zwischen den Glühlampen wurden immer größer, und bald gab es gar keine Beleuchtung mehr. In einer Biegung des Ganges sah Valentine einen mächtigen Brocken von einem alten gepanzerten Fahrzeug mit einem turmförmigen Aufbau, in dem ein Geschütz ruhte, das aussah wie eine 30mm-Kanone. Das Geschütz deckte den Tunnel in Richtung des Schreibtischs. Ein Metallkäfig mit starken, doppelten Gitterwänden hielt die Bären in dem Fahrzeug - Valentine schätzte, dass es zwei waren, aber das war schwer zu sagen - auf ihrem Posten fest. Zwischen den Gitterwänden sah Valentine eine Campingtoilette.
    Sie gingen an dem verschanzten Fahrzeug vorbei um die Ecke und kamen an ein Gitter, stabil genug, ein Rhinozeros aufzuhalten. Eine kleine Tür in einem massiven Rahmen führte auf die andere Seite. Valentine hörte etwas tropfen. Die Sanitätsoffizierin unterdrückte ein Gähnen, griff zu einem Schlüssel, der an ihrem Hals baumelte, und steckte ihn in das Schloss der Miniaturtür.
    Sie mussten sich ducken, um hindurchzugehen.
    Vor ihnen lag eine weitere Gangbiegung, und Valentine fühlte durch die herabrieselnden Tropfen Raum und Licht auf der anderen Seite.
    »Ich möchte ihn allein sprechen«, sagte Valentine.
    »Machen Sie nur keine Mätzchen. Wenn das medizinische Personal Meldung macht, komme ich rein und mache Ihnen ein Ende.«

    »Mag sein«, sagte Valentine.
    Die Sanitätsoffizierin sah Thunderbird an. Er nickte. »Bringen Sie ihn rein.«
    Sie musterte Valentine von Kopf bis Fuß. »Sie sehen müde aus. Geht es Ihnen gut?«
    »Bestens.«
    »Keine Angst - er ist nur ein bisschen exzentrisch. Und vergessen Sie nicht, er ist kein Mensch.«
    »Ich bin schon früher Weltenwebern begegnet«, sagte Valentine.
    Die Frau führte Valentine in eine - Grotte war das einzig passende Wort, das ihm einfallen wollte. Es war warm und feucht. Lampen, Valentine nahm an, dass es sich um Pflanzleuchten handelte, hingen reihenweise über dichten Farnen, Fächerpalmen, Rhododendren und anderen Pflanzen, die Valentine zuletzt in den Tropen gesehen hatte. Auf einer Seite war ein Teich, der von an einer Wand herablaufendem Wasser gespeist wurde, eher ein Rinnsal als ein Wasserfall. Die Oberfläche des Teichs bewegte sich still in einem Luftzug unbekannten Ursprungs. Pflanzbänke und Plattformen formten einen regelrechten Irrgarten, aber die Sanitätsoffizierin führte ihn sicher an dem Teich vorbei in die Mitte der Pflanzenwelt.
    »Wie heißt er?«, fragte Valentine, als sie an einer Bank mit violett blühenden Blumen vorbeigingen.
    Valentine hörte eine Biene summen. Irgendetwas daran war falsch, aber er

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