Flug in Die Nacht
Rebellen nur die Möglichkeit geben wurde, ihre Position zu konsolidieren und weitere Terroranschläge auf Unbeteiligte zu verüben. Wir haben erfolglos versucht, mit Samar zu verhandeln; wir haben sogar eine Delegation nach Guam geschickt, um dort mit ihm zu sprechen. Aber er weigert sich, mit uns zu verhandeln.
Dadurch sind uns die Hände gebunden … «
»Ihre Truppen sind viel stärker als seine«, warf Kellogg ein.»Allein vor Mindanao haben Sie fast hundert Kriegsschiffe zusammengezogen; Ihr Expeditionskorps ist zehnmal stärker als seine Miliz. Ist’s da ein Wunder, daß er fürchtet, durch bloßes Übergewicht erdrückt zu werden?«
»Ein Waffenstillstand erfordert Entgegenkommen und Fairneß beider Seiten«, antwortete Tang. »Wir halten die gegenwärtigen Stellungen und führen keine weiteren Truppen heran, wenn Samar sich einverstanden erklärt, seine Truppen zurückzuziehen und an den Verhandlungstisch zu kommen.«
»Aber erst müssen Sie Ihre Truppen von den Philippinen abziehen … «
»Wir sind dort auf Einladung des legitimen Präsidenten«,sagte Tang gelassen. »Wir brauchen nicht mit Rebellenführern wie Samar zu verhandeln … «
»Auch Samar gehört der philippinischen Regierung an«, betonte Danahall.
»Soviel mir bekannt ist, hat die Regierung gegen ihn Anklage wegen Korruption und Hochverrats erhoben«, antwortete Tang. »Bis zur Verhandlung – falls Samar sich jemals der Justiz stellt – ist er von allen seinen Ämtern suspendiert.«
»Aber die Vereinigten Staaten erkennen die Regierung Teguina nicht an, weil wir keinen Beweis dafür haben, daß Präsident Arturo Mikaso tot ist«, stellte Cesare fest. »Können Sie uns über Mikasos Situation aufklären? Ist er tot?«
»Das kann ich nicht bestätigen, Sir.«
»Solange wir keine Bestätigung dafür haben, erkennen wir Teguinas Präsidentschaft nicht an«, sagte Danahall. »Das bedeutet, daß die Verfassung nach wie vor in Kraft ist und Samar die gleichen Rechte und Befugnisse wie Teguina hat.«
»Samar scheint auf der Flucht vor der Justiz zu sein – er benimmt sich wie ein gemeiner Verbrecher«, behauptete Tang.»Er hält sich im Dschungel versteckt, weigert sich, mit seiner eigenen Regierung zu sprechen, und stachelt die Bevölkerung zu offener Rebellion auf. Meinen Informationen nach unterstützen mehrere islamische Terrororganisationen Samar bei dem Versuch, die Macht gewaltsam an sich zu reißen. Wie können die Vereinigten Staaten diesen Mann unterstützen?«
Diese Gerüchte über Terroristengruppen trafen leider zu – mehrere moslemische Untergrundorganisationen hatten ihre Bereitschaft erklärt, mit Samar gegen die Chinesen, die Amerikaner und die Regierung Teguina zu kämpfen. Obwohl sie Präsident Taylor damit in eine peinliche Lage gebracht hatten, antwortete Danahall: »Wegen der chinesischen Truppen in Manila fürchtet Samar um sein Leben. Er hält sich nicht versteckt, sondern ist unter unserem Schutz nach Guam unterwegs und wird dort bleiben, bis diese Angelegenheit geregelt ist.
Unserer Ansicht nach sollten alle fremden Streitkräfte von den Philippinen abziehen und die Lösung der dortigen Probleme der dortigen Regierung überlassen. Wird uns glaubhaft dargelegt, daß der Wählerwille geachtet und der Frieden wiederhergestellt wird, sind wir bereit, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. Aber wir halten den gegenwärtigen chinesischen Truppenaufmarsch für eine Invasion, zu deren Abwehr wir jetzt ermächtigt sind. Daher meine Frage: Ist die Volksrepublik China bereit, die Philippinen zu räumen?«
Tang schrieb wieder etwas in sein kleines Notizbuch. »Ich leite Ihre Frage an meine Regierung weiter«, sagte er, »und erläutere ihr die von Ihnen vorgetragenen Besorgnisse und Positionen.« Er klappte das Notizbuch zu, als wolle er bereits das Ende dieses kurzen Gesprächs signalisieren.
»Haben Sie uns keine Mitteilung Ihrer Regierung zu überbringen. Mr. Ambassador?« fragte Danahall. »Verlangt Ihre Regierung einfach, daß der Rest der Welt zusieht, wie China die Philippinen annektiert? Oder wollen die Chinesen tatsächlich nur Daniel Teguinas willige Söldner sein?«
»Wir wollen keine Eroberungen, sondern nur Stabilität für mein Land«, sagte Tang. »Aus unserer Sicht sind diese Unruhen auf den Philippinen höchst schädlich für unseren Außenhandel, unsere auswärtigen Beziehungen und die gesellschaftliche und politische Stabilität unseres Landes, Wie Sie wissen, Gentlemen, leben auf den
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