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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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hier lauerten ein Zerstörer, vier Fregatten und sechzehn Fla-Schnellboote auf Flugzeuge, die eine vermeintlich sichere Route zu benützen versuchten. Zwei der Fregatten, die Yingtan im Süden und die Xiamen im Norden, waren mit Fla-Raketen Hong Qian-61 bewaffnet, die innerhalb ihrer kurzen Reichweite tödlich waren, aber die Fla-Lenkwaffen HQ-91 seines Zerstörers Jinan, der die Mitte dieses zweihundert Kilometerbreiten Sperrgürtels sicherte, konnten auf fünfundvierzig Kilometer Entfernung selbst tieffliegende Überschallflugzeuge abschießen. Und selbst die kleinen Fla-Schnellboote besaßen genügend Feuerkraft, um jeden amerikanischen Marschflugkörper abzuschießen und einen Vorhang aus Blei und Stahl zwischen sich und jedes Flugzeug zu legen, das unvorsichtig genug war, sich ihnen bis auf wenige Kilometer zu nähern.
    Andererseits waren die B-52 nicht zu unterschätzende Gegner. »Funkspruch an alle Schiffe der Kampfgruppe, daß wir angegriffen werden und Luftunterstützung gegen anfliegende Bomber B-52 anfordern«, befahl der Kommandant.
    Sie greifen mit Lenkwaffen Harpoon an, dachte Jhijun. Aber sie haben erst angegriffen, als sie die Yingtan selbst im Radar hatten. Das bedeutet, daß die Amerikaner kein spezielles Radarflugzeug einsetzen, das den B-52 Ziele zuweist. Er warf einen Blick auf die Plexiglastafel. In wenigen Minuten würden die B-52 in Reichweite des Radars der Jinhan kommen – falls sie bis dahin überlebten –, und die Fla-Lenkwaffen HQ-91 würden ihre Ziele nicht verfehlen. Aber Jhijun rechnete fest damit, daß die B-52 schleunigst abdrehen würden, sobald sie ihre Lenkwaffen Harpoon abgeschossen hatten.
    »Schnellboot 682 schießt Lenkwaffen ab … Schnellboot 688 schießt Lenkwaffen ab … Yingtan meldet jetzt sechs anfliegende Maschinen, alle aus Süden. Gleiches Flugprofil, vermutlich Bomber B-52 im Tiefstflug zur Bekämpfung von Schiffszielen.« Die Meldungen folgten immer rascher, während eine Lenkwaffe Harpoon nach der anderen abgeschossen wurde. »Die erste B-52 dreht nach Westen ab.. «
    »Funkverbindung zu Schnellboot 642 abgerissen, Genosse Kapitän«, meldete die Zentrale. »Schnellboot 688 hat zwei brennende Boote in Sicht – vermutlich 642 und 651. Fregatte Yinhan meldet Schäden durch Lenkwaffe, macht aber weiter Fahrt und ist einsatzbereit.« Bei einem Angriff von sechs Bombern B-52, von denen jeder zwölf Lenkwaffen Harpoon tragen konnte, mußten gewisse Verluste einkalkuliert werden.
    »Auch die zweite B-52 dreht ab!«
    Die B-52 gaben sich also damit zufrieden, ihre Abwurflenkwaffen einzusetzen und danach schleunigst abzudrehen. Unsere Jäger werden mit ihnen aufräumen, dachte Jhijun – aber trotzdem müssen wir noch mit den Lenkwaffen und den Marschflugkörpern fertig werden …
    Der Pilot des chinesischen Jägers JS-7 hatte Mühe, sich auf seine veränderte Lage einzustellen: Vorhin hatte er noch eine Gruppe von acht Maschinen auf einer routinemäßigen Nachtpatrouille geführt; im nächsten Augenblick war er allein und wurde von einem unsichtbaren, unidentifizierten Gegner angegriffen.
    »Fayling, Fayling«, rief der Pilot den Zerstörer Kaifeng, der den Luftraum in diesem Sektor kontrollierte, »wo ist das Ziel?
    Ich brauche einen Abfangkurs!«
    »Gruppe Liang, Ihr Ziel befindet sich im Sinkflug bei acht Uhr, dreißig Kilometer, Höhe viertausend Meter«, antwortete der Controller, der vor Aufregung vergessen zu haben schien, daß die zweite J-7 abgeschossen worden war. »Linkskurve, Kurs zwo-neun-fünf, zum Abfangen auf dreitausend Meter sinken.«
    Viertausend Meter? Vor weniger als einer Minute war sein Gegner noch in zehntausend Meter Höhe gewesen! Der JS-7-Pilot ließ den Jäger über die linke Flügelspitze abkippen, drückte nach und fuhr zwischendurch die Sturzflugbremsen aus, um zu verhindern, daß die Jagdraketen PL-2 und PL-7 von ihren Aufhängepunkten gerissen wurden.
    »Liang, Ziel bei elf bis zwölf Uhr, siebenundzwanzig Kilometer.«
    Sein Radar wurde erheblich gestört, aber das französische Gerät war modern genug, um durch rasche Frequenzwechsel einsatzbereit zu bleiben. »Intermittierender Kontakt«, meldete der JS-7-Pilot, während er seine radargelenkten Jagdraketen PL-7 aktivierte. »Liang schießt Radar eins ab … « Einige Sekunden später folgte die zweite. »Schieße Radar zwo ab …«
    Atkins war sich so sicher, daß der Jäger hinter ihnen Lenkwaffen abschießen würde, daß er die Raketenwarnleuchte ständig im Auge behielt. Sobald sie

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