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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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und ihren Angriff planen.
    Damit hatten Flugzeugbesatzungen im Einsatz erstmals Echtzeitbilder des Zielgebiets zur Verfügung.
    Auf McLanahan ist eben Verlaß! dachte Ormack stolz.
    »Jesus, Patrick«, sagte er, »jetzt sitzen Sie kaum fünf Minuten hier und haben schon Arbeit für ein halbes Jahr vorgeschlagen – und damit vermutlich auch die Bank gesprengt.«
    »Na ja, hier können wir einiges weglassen«, schlug McLanahan vor und deutete auf eine Ablage unter dem Blendschutz. »Wegfallen kann zum Beispiel diese Arbeitsfläche – das Supercockpit macht Bücher und Karten für den Navigator überflüssig –, aber wir brauchen natürlich Kaffeebecherhalter … «
    »Kaffeebecherhalter?« rief Ormack aus. McLanahans Vorliebe für Kaffee war in ganz Dreamland bekannt. »In einer B-2? Ausgeschlossen!«
    »Sie glauben, das sei ein Scherz, Sir?« fragte McLanahan.»Ich wette mit Ihnen ums Mittagessen für eine Woche, daß Sie dort drüben nicht nur einen Kaffeebecherhalter für den Piloten, sondern auch einen Bleistifthalter und vielleicht sogar eine Anflugkartenhalterung finden werden.«
    »Die Wette gilt!« sagte Ormack sofort. »Kaffeebecherhalter in sündteuren Militärflugzeugen sind mit Khakiuniformen und kunstvoller Bugbemalung verschwunden. Außerdem ist dieser Vogel computerisiert – wozu brauchten die Piloten Bleistifte und Anflugkarten, wenn alles auf den MFDs in knalligen Farben dargestellt ist?«
    Ormack trat hinter den linken Sitz, während McLanahan sich zurücklehnte und zuversichtlich wartete. Sekunden später murmelte er: »Na, da soll mich doch … «
    »Haben Sie was gefunden, General?«
    »Ich kann’s nicht glauben!« knurrte Ormack.
    »Kartenhalterung, Bleistifthalter, Kaffeebecherhalter – bloß ein Aschenbecher fehlt noch. Unglaublich!«
    »Lassen Sie mich weiterraten«, sagte McLanahan grinsend.
    »Dort ist auch ein Platz fürs Lunchpaket des Piloten vorgesehen, stimmt’s?«
    »Richtig! Und hier ist sogar ‘ne Stoppuhrhalterung. Nicht zu fassen! An Bord gibt’s zwanzig Systeme, die einen Countdown durchführen können. Der Vogel fliegt praktisch allein, verdammt noch mal! Man kann sich den Countdown sogar von einer Frauenstimme über Kopfhörer geben lassen.
    Trotzdem sind sie hingegangen und haben eine Stoppuhrhalterung aus schwarzem Gummi eingebaut!«
    »Diese Halterung hat die Luftwaffe vermutlich tausend Dollar pro Stück gekostet«, fügte McLanahan trocken hinzu.»Manche Dinge ändern sich eben nie. Sollte eines Tages ein hyperschallschneller Bomber gebaut werden, der in weniger als zwei Stunden um die Welt fliegen kann, ist im Cockpit bestimmt eine Stoppuhrhalterung eingebaut.«
    Ormack bemühte sich, McLanahans zufriedenes Grinsen zu ignorieren. »Hier wartet eine Menge Arbeit auf Sie, das steht fest. Wann können Sie loslegen?«
    »Sofort, General«, antwortete McLanahan. »Mein Projekt F-15F Cheetah kommt bis Jahresende ohne mich aus, so daß ich gleich anfangen kann. In knapp einer Stunde habe ich eine Telefonkonferenz mit J. C. Powell und McDonnell-Douglas; danach räume ich meinen Schreibtisch auf und setze nachmittags eine Mitarbeiterbesprechung an. Dieses Cockpit messen wir aus … « Er machte eine Pause und lächelte verschmitzt.“… sobald wir vom Mittagessen zurückkommen.
    Heute bin ich eingeladen, nicht wahr?«

3
Konferenzraum des Vorsitzenden der Vereinten Stabschefs Pentagon, Washington, D. C.
Montag, 15. August 1994, 08.00  Uhr Ortszeit
    »Guten Morgen, Sir«, begann Kapitän zur See Rebecca »Becky« Rodgers, die bei J-2, dem Nachrichtendienst der Vereinigten Stabschefs, für den Pazifikraum zuständig war.
    »Kapitän Rodgers mit der Nachrichtenlage. Dieser Bericht ist streng geheim, enthält Informationen über geheime Quellen und Beschaffungsverfahren und darf Ausländern nicht zugänglich gemacht werden. Der Raum ist gesichert.« Sie vergewisserte sich nochmals, daß die schweren Mahagonitüren des »Tanks«, des Konferenzraums der Vereinigten Stabschefs, geschlossen waren und die roten Leuchtschilder Top Secret brannten. Kapitän Rodgers fühlte die Spannung der vor ihr sitzenden Männer und Frauen und war sich bewußt, daß ihr Bericht keineswegs dazu beitragen würde, die Anwesenden aufzuheitern.
    Rebecca Rodgers stand hinter dem Rednerpult an der Grundlinie des riesigen dreieckigen Konferenztisch s, wo alle sie und den Großbildschirm gut sehen konnten. Auf diesem hervorgehobenen und entschieden unbequemen Platz wurde sie von sieben der höchsten und

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