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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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dachte, General«, sagte er.
    »Jede Bombenkammer enthält ein Magazin mit acht Abwurflenkwaffen SRAM«, erklärte ihm Ormack. »In diesen sechzehn Lenkwaffen steckt gewaltige Vernichtungskraft.
    Natürlich kann die B-2 auch Atombomben B61 oder B83 tragen, aber mit Abwurflenkwaffen ist sie weit gefährlicher.
    Da die Black Knight nur vier Marschflugkörper tragen kann, ist nicht vorgesehen, sie mit AGM-129A zu bewaffnen, obwohl wir die Software des Waffensystems entsprechend modifiziert haben.«
    »Damit ist sie hervorragend für Begleitschutzaufgaben geeignet«, sagte McLanahan. »Der Boß hat recht, finde ich – es wäre unsinnig, diese B-2 mit Atombomben an Bord herumstehen zu lassen, während wir in irgendeinem Teil der Welt in einen nichtnuklearen Konflikt verwickelt sind. Die Luftwaffe redet von ›globaler Reichweite, globaler Luftmacht‹, aber sie verrät nicht, wie der Langstreckenbomber solche Einsätze überleben könnte. Das kann er, wenn er von der Black Knight zur Ausschaltung der feindlichen Luftabwehr begleitet wird. Sie hat die nötige Reichweite, um so tief wie Bomber einzudringen, und mit entsprechender Bewaffnung die Feuerkraft einer B-52 Megafortress … «
    »Wir haben die B-2 mit jeder nur vorstellbaren Bewaffnung erprobt«, erklärte ihm Ormack. »Mit Gleitbomben AGM-130 Striker, Abwurflenkwaffen Harpoon zur Bekämpfung von Schiffszielen, Seeminen, Sprengbomben MK 82, AMRAAM-Lenkwaffen, Jagdraketen Sidewinder, Marschflugkörpern TACIT RAINBOW zur Ausschaltung von Radarstationen, Durandal-Bomben zur Zerstörung von Rollbahnen, fernseh-gesteuerten Lenkwaffen AGM-84 und sogar Leuchtbomben zur Zielfestlegung. Bei einem Stückpreis von einer halben Milliarde Dollar wollte der Kongreß kein Flugzeug, das nur Atombomben tragen kann – deshalb mußten wir beweisen, daß die B-2 für jede Aufgabe flexibel genug ist.« Ormack zuckte mit den Schultern, bevor er hinzufügte: »Ich bezweifle, daß die B-2 ein gutes Begleitflugzeug sein kann. Sobald sie von einem feindlichen Jäger oder einer Luftabwehrstellung gesichtet wird, ist sie erledigt.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach McLanahan. »Ich glaube, daß sie schwer abzuschießen wäre.«
    »Ja? Die meisten Piloten sind anderer Meinung«, stellte Ormack fest. »Sehen Sie sich diese Flügel an – das Ding ist selbst aus großer Überhöhung riesig. Und es fliegt im Unterschallbereich, wodurch es zu einem besonders einladenden Ziel wird.« Er machte eine Pause und war überrascht, als der junge Navigator unsicher mit den Schultern zuckte. »Na, noch immer nicht überzeugt?«
    »Ich weiß nur, wie schwer es ist, aus fünftausend Fuß über Grund einen Flugplatz zu finden – von einem einzelnen Flugzeug ganz zu schweigen. In dieser Höhe überblickt der Pilot eines Jägers rund tausend Quadratkilometer Land. Ist er auf einem Überwachungsflug mit zwölf bis dreizehn Kilometern pro Minute unterwegs, ziehen alle zehn Sekunden hundert Quadratkilometer unter ihm vorbei – fünfzig auf jeder Seite seines Cockpits. Kann er sein Radar nicht einsetzen, um wenigstens in die Nähe der Black Knight zu kommen, dürfte sie schwer zu entdecken sein.«
    »Hätten Abfangjäger immer einen so großen Sektor zu überwachen, würde ich Ihnen vielleicht recht geben«, stimmte Ormack zu. »Aber das Gefechtsfeld wird rasch kleiner. Eine zufällige Beobachtung, ein Piepsen des Radardetektors, ein Zacken auf dem Radarschirm – und schon haben Sie die ganze Meute auf dem Hals.«
    »Aber vielleicht habe ich dann schon meine Jagdraketen abgeschossen«, sagte McLanahan. »Und ich würde das Zielgebiet natürlich sehr tief anfliegen. Ich habe eine Infrarotkamera, die mir den Boden zeigt, und die Piloten haben Fenster – also bleiben wir im Tiefflug, solange Jäger uns im Nacken sitzen. Selbst ein hochmoderner Jäger wie die F-23 kann nicht in Bodennähe kämpfen, sondern muß aus größeren Höhen schräg nach unten schießen. Da ist ein Stealth-Flugzeug im Vorteil.«
    Ormack antwortete nicht gleich, sondern dachte angestrengt über das nach, was McLanahan vorgebracht hatte. »Ihre Argumente sind nicht schlecht, Patrick«, gab er dann zu. »Und Sie können sich vermutlich denken, wo ich das alles in der Praxis erproben möchte.«
    »Bestimmt im Strategie Warfare Center«, antwortete McLanahan. »Auf General Jarrels Spielplatz in South Dakota.«
    »Richtig«, bestätigte Ormack. »Wir lassen eine EB-2 gegen ein paar Jäger antreten und sehen zu, was passiert. Oder wir setzen sie

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