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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Anrufer an der Stimme erkannte. »Ich hatte eigentlich erwartet, daß Sie wieder den jungen Andy Wyatt herschicken, damit er mich löchert, Sir, aber ich freue mich, daß Sie selbst anrufen.«
    »Hören Sie auf, mich ›Sir‹ zu nennen, altes Schlachtroß«,sagte Wilbur Curtis, der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs. »Sie wissen, daß wir das unter uns längst abgeschafft haben. Übrigens scheinen Sie sich nicht sehr über meinen Anruf zu wundern.«
    »Ich bin seit Montag vom halben J-Stab und mehrfach vom Space Command angerufen worden – folglich mußten Sie der nächste Anrufer sein. Lassen Sie mich mal raten: Sie möchten einige meiner Satelliten mitbenutzen.«
    »Woher, zum Teufel, wissen Sie das?«
    »Das weiß ich, weil Sie jedes meiner neuen Spielzeuge haben wollen.«
    »Dazu sind Sie schließlich dort draußen, Dummkopf. Statt rumzuhocken und Ihre drei Sterne zu polieren, sollen Sie neue Spielsachen für uns entwickeln. Also Schluß mit diesem Gejammer! «
    »Ich will mich gar nicht beschweren«, versicherte Elliott ihm lachend. »Ich nehme an, daß Sie unsere neuen NIRTSats benützen wollen, deren kombiniertes Radar-, Infrarot- und Fernsehbild in Echtzeit an Flugzeuge und Bodenstationen übermittelt werden kann. Stimmt’s?«
    »Seit wann sind Sie Gedankenleser?« scherzte Curtis. »Wie ich gehört habe, können Ihre B-2-Bomber und die B-52 Megafortress diese Satellitenbilder empfangen?«
    »Die Flugerprobung des Systems PACER SKY findet in einigen Wochen im Strategie Warfare Center statt«, sagte Elliott, »aber die Bodenversuche sind sehr positiv verlaufen.
    Sie möchten jetzt Aufnahmen eines bestimmten Gebiets, wollen dafür aber keine Aufklärer oder LACROSSE-Satelliten benützen, um eine bestimmte Großmacht nicht auf Ihr Interesse aufmerksam zu machen. Hab’ ich recht?«
    »Verdammt recht!« bestätigte Curtis. »Wir beobachten einen chinesischen Flottenaufmarsch im Südchinesischen Meer, weil wir befürchten, daß die Chinesen gegen die Spratlys oder sogar die Philippinen losschlagen wollen. Schicken wir Aufklärer oder einen KH-Satelliten über dieses Gebiet, sind sie sofort gewarnt.«
    »Die Philippinen? Soll das heißen, daß die Chinesen eine Invasion versuchen könnten?«
    »Hoffentlich nicht!« antwortete Curtis. »Der Präsident ist ein überzeugter Anhänger Präsident Mikasos. Eigentlich haben wir schon seit Jahren mit dieser Entwicklung gerechnet, sowie sich abgezeichnet hat, daß wir die Philippinen würden räumen müssen. Was Südostasien betrifft, sind wir dort im Augenblick wegen der Konzentration auf die Golfregion und der Schließung vieler Stützpunkte in Übersee verdammt schwach … «
    »Okay, was Sie an Aufnahmen brauchen, können Sie haben«, versicherte Elliott ihm, während er sich mit der freien Hand übers Haar fuhr. »Wir können sie J-2 digitalisiert übermitteln – oder Jon Masters stellt Ihnen gleich eines seiner Terminals auf den Schreibtisch.«
    »Nein, sorgen Sie dafür, daß J-2 und J-3 so bald wie möglich neue Aufnahmen bekommen. Ich veranlasse, daß jemand Sie anruft und Ihnen durchgibt, was wir brauchen … «
    »Ich weiß, was Sie brauchen, Sir«, behauptete Elliott.
    »Angeber!« sagte Curtis lachend. »Mann, da gibt’s Kerle, die auf der Überholspur Karriere machen, ein paar Monate im Weißen Haus Dienst tun und sich gleich sonst was einbilden … Und hören Sie endlich auf, mich ›Sir‹ zu nennen! Sie hätten selbst vier Sterne, wenn Sie sich dazu entschließen könnten, aus Ihrem Wüstenloch rauszukommen und wieder unter Menschen zu gehen.«
    »Was? Ich soll Dreamland verlassen und auf die Gelegenheit verzichten, Viersternegeneräle zu beleidigen?
    Kommt nicht in Frage!« Elliott legte laut lachend auf.
US Air Force Strategic Warfare Center Ellsworth Air Force Base, South Dakota
    »Achtung!«
    Zweihundert Männer und Frauen in olivgrünen Pilotenkombis sprangen von ihren Sitzen auf, als Brigadegeneral Calvin Jarrel und sein Stab den großen Besprechungsraum betraten. Eine Szene wie aus dem Film Patton – bis auf das große SAC-Emblem an der Wand hinter dem Podium: eine gepanzerte Faust, die einen Olivenzweig und drei Blitze umklammert hielt. Ansonsten hätte dies eine von unzähligen Einsatzbesprechungen sein können, die in den vergangenen Jahrzehnten stattgefunden hatten, obwohl diese Besatzungen, alle aus dem Strategie Air Command, nicht kämpfen würden … zumindest noch nicht gleich.
    Es wäre leicht gewesen, General Cal Jarrel für

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