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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Waffen bemannt und abwehrbereit.«
    »Danke. Melden Sie ab jetzt fortlaufend die Entfernung zu Phu Qui«, wies Chow ihn an. »Alle Schiffe sollen zehn Knoten laufen, bis.,.«
    »Achtung!« rief der Radargast. »Zielsuchradar hat uns erfaßt, Peilung null-fünf-null.«
    »Was für eines, verdammt noch mal ? Welcher Typ ?
    Schnell!«
    Die Antwort kam erst nach scheinbar endlos langer Pause:»C-Band-Zielsuchradar … Sea Giraffe 50, OPS-37, SPS-10 oder –21 … langsame Abtastgeschwindigkeit …
    wahrscheinlich ein SPS-10 … « Chow machte ein finsteres Gesicht, weil er sich über die Art der Meldung ärgerte. Warum hielt der Mann sich mit schwedischen und japanischen Radargeräten auf, wenn doch feststand, daß das einzige C-Band-Radar im Bereich der Spratly-Inseln auf einem philippinischen Kriegsschiff installiert sein mußte?
    »Entfernung zu Phu Qui zwölf Seemeilen, weiter abnehmend«, meldete der Navigationsoffizier. »Fahrt zehn Knoten.«
    »Negros Oriental-Klasse«, meldete der Wachoffizier.
    »Vermutlich die Nueva Viscaya, die nach letzten Berichten ausgelaufen sein soll.« Chow nickte zustimmend. Die Nueva Viscaya war einer der beiden ehemals amerikanischen U-Boot-Jäger, die in der philippinischen Marine als Küstenwachschiff eingesetzt wurden: ein weiterer fünfzig Jahre alter Seelenverkäufer, der längst hätte abgewrackt werden sollen.
    Die Nueva Viscaya war klein, langsam und schwach bewaffnet. Ihr schwerstes Kaliber war ein 7,6-cm-Geschütz; andererseits konnte ihre 2- und 4-cm-Flak dem Hubschrauber der Hong Lung auf Entfernungen bis zu sechs Kilometer gefährlich werden.
    »Geben Sie an Hong Lung durch, daß wir das philippinische Kriegsschiff PS80 vor Phu Qui vermuten«, befahl Chow.
    »Melden Sie auch, daß wir ein C-Band-Suchradar entdeckt haben und uns … «
    »Meldung von der Baoji!« rief der Funker aufgeregt.
    »Radarkontakt mit Flugzeug, Peilung eins-neun-null, fünfzehn Kilometer.«
    »An alle: Fliegeralarm’«brüllte Chow. »Unter fünf Kilometer: Feuer frei! Funkspruch auf internationaler Notfrequenz: Flugzeuge sollen außer Sichtweite chinesischer Kriegsschiffe bleiben!«
    Kapitänleutnant Chow trat hastig an den Radarschirm in der Brückenmitte. Das Kombinationsbild zeigte lediglich Pearson Reef und Cornwallis Reef – zwei große Korallenformationen am Südostrand der Spratly-Inseln. Damit war klar, was passiert war: Der kurze Radarimpuls aus der Umgebung von Phu Qui hatte sie dazu veranlaßt, sich ganz auf den Nordosten zu konzentrieren; in dieser Zeit war Chows Kampfgruppe von Flugzeugen umflogen worden, deren Annäherung im Radarschatten der Korallenriffe unbemerkt geblieben war.
    »Radar zeigt jetzt drei Flugzeuge, Höhe weniger als zehn Meter, Fahrt sechzig Knoten«, meldete der Radargast.
    »Vermutlich Hubschrauber. Entfernung jetzt dreizehn Komma fünf Kilometer, weiter abnehmend … « Auf dem Radarschirm waren plötzlich mehrere grellweiße Zacken zu sehen, die sich um den Mittelpunkt drehten, dann verschwanden und noch heller wiederkamen. »Alle Systeme werden gestört … «
    »An alle: Ausweichmanöver!« befahl Kapitänleutnant Chow. »ECM und Köder aktivieren. Funkspruch in Klartext an Drache: Gefahr von Luftangriff aus Südosten … «
    »Lenkwaffenabschuß!« meldete der Ausguck auf der Brückennock mit vor Aufregung schriller Stimme. Genau voraus war an der schwarzen Kimm ein Lichtblitz zu sehen, der zu einer bogenförmigen Feuerspur wurde, die rasch aufflammte und wieder verschwand. Dann blitzte es erneut auf – aber diesmal zielte die Feuerspur der Lenkwaffe genau auf die Chagda.
    »Ruder hart Steuerbord!« brüllte Chow. »Dreimal äußerste Kraft voraus! Düppelraketen los! Alle Geschütze: Feuer frei!«
    Die beiden Backbordtürme der radargesteuerten 3-cm-Zwillingsflak hämmerten los. Gleichzeitig stiegen vom Heck der Chagda die Fallschirmraketen des Ködersystems ERC-1 in den Nachthimmel auf. Sie würden einige hundert Meter vor dem Schiff eine Düppelwolke herabschweben lassen, um das feindliche Radar zu stören, und brennende Phosphorkugeln ausstoßen, um Lenkwaffen mit Infrarotsuchköpfen zu täuschen. Darüber hinaus führte die Chagda schwimmfähige Radarreflektoren mit: lachhaft wirkungslose Dinger, die man trotzdem in der schwachen Hoffnung über Bord warf, feindliche Lenkwaffen könnten sie attraktiver als ein zweihundert Tonnen schweres Schnellboot finden.
    Die gesamte Brückenbesatzung starrte in Richtung Phu Qui, als plötzlich ein orangeroter

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