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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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dezimieren und die Sicherheit seiner bereits angeschlagenen Flottille für einen Pyrrhussieg aufs Spiel setzen?
    »Wir marschieren zurück«, hörte Yin sich mit müder Stimme sagen. »Zwanzig Knoten, dann fünfundzwanzig, sobald der Verband wieder geschlossen ist. Sie halten Verbindung zu Wenshan und Xingyi, legen unseren Kurs durch die Palawan-Passage fest und … «
    »Radarkontakt mit Flugzeug!« rief Lubu plötzlich, der über Kopfhörer eine Meldung erhielt. »Kurs null-drei-null, zu uns eindrehend, Entfernung fünfzehn Kilometer, weiter abnehmend! Radar meldet jetzt zwei Maschinen in Formation, Höhe tausend Meter, Geschwindigkeit vier-acht-null.
    Flugprofilcharakteristisch für Lenkwaffenangriff!«
    Yins Optionen waren jäh dahingeschmolzen. Eine schwerangeschlagene Flottille, gefährlicher Mangel an Schiff-Schiff-Lenkflugkörpern, ringsum Riffe und Untiefen – und nun philippinische Militärmaschinen im Anflug. Sie konnten sich in die relative Sicherheit der Spratly-Inseln zurückziehen, aber sie würden sich erst freikämpfen müssen.
    »An alle Schiffe: Feuer frei auf anfliegende Maschinen!«
    befahl Yin energisch.
An Bord von Bär Null-Eins
    »Dranbleiben, Zwo, näher dranbleiben!« rief Tamalko auf der Einsatzfrequenz, als er sah, daß Borillos F-4E sich allmählich von seiner rechten Flügelspitze entfernte. »Reißen Sie sich gefälligst zusammen!«
    Der Oberst war wieder dabei, die Führungsposition zu übernehmen. Sie kreisten in einer sicheren Höhe von dreitausend Fuß über dem Gebiet, in dem das unbekannte Flugzeug niedergegangen sein mußte. Borillo hielt so schlecht Abstand, daß Tamalkos Hintermann ihn häufig aus den Augen verlor. So miserables Formationsfliegen hatte Tamalko noch selten erlebt. Der kurze Luftkampf hatte dem Jungen offenbar den Rest gegeben.
    Tamalko überlegte bereits, ob er den Jungen heimschicken oder vorausfliegen lassen sollte, um ihm von hinten Anweisungen geben zu können, aber bevor er irgendwas unternahm, mußte er mit dem Oberkommando sprechen.
    Während er Borillo immer wieder ermahnte, näher dranzubleiben, stand er in Verbindung mit Puerta Princesa, um über diese Relaisstation das Oberkommando der Luftwaffe in Cavite bei Manila zu erreichen. Bisher hatte es damit noch nicht geklappt.
    An Bord von Bär Null-Zwo war Hauptmann Fuentes, Leutnant Borillos WSO, inzwischen damit ausgelastet, Borillo in Formationsflug bei Nacht einzuweisen und mit seinem Radar den Himmel nach anderen Flugzeugen abzusuchen. Bei größter Antennenneigung seines Angriffsradars erkannte der WSO zwölf Seemeilen vor ihnen mehrere Schiffe. Sein Radarwarner zeigte westlich von ihnen eine Ansammlung feindlicher Suchradargeräte. Auf seinem Bildschirm sprang das Rautensymbol, das die höchste Gefährdung bezeichnete, von einem »S« zum anderen, während das System zu entscheiden versuchte, von wo die größte Gefahr drohte.
    »Eins, mehrere Schiffe bei elf Uhr, zwölf Meilen«, meldete er Tamalko. »Nur Suchradar.«
    »Verstanden … Zwo, Sie sollen dranbleiben«, fauchte Tamalko aufgebracht. »Wenn Sie verlorengehen, brauchen wir’ ne verdammte Stunde, um uns wiederzufinden.«
    »Schlage vor, daß wir nach Osten abdrehen«, sagte Fuentes.»Näher möchte ich an diese Schiffe nicht rangehen.«
    »Warten Sie, Zwo«, wehrte Tamalko barsch ab. »Ich versuche gerade, das Oberkommando zu erreichen.«
    Fuentes sah gerade noch rechtzeitig von seinem Radarschirm auf, um verfolgen zu können, wie die Flügelspitze ihrer Maschine sich langsam Tamalkos rechtem Flügel annäherte. »Wie kommen Sie zurecht, Leutnant?«
    fragte er Borillo.
    »Gut … gut«, antwortete Borillo zögernd. »Ich gehe bloß näher ran.« Aber so wie Doppelsteuer und Leistungshebel vordem hinteren Sitz zitterten, ging es dem jungen Piloten durchaus nicht gut. Da Borillo die Annäherung jedoch im Griff zuhaben schien, riskierte Fuentes einen weiteren Blick auf seinen Radarschirm.»Schiffe weiter bei ein Uhr, jetzt zehn Meilen, Eins«, berichtete er Tamalko. »Auf diesem Kurs können wir nicht bleiben, Oberst.«
    »Warten Sie!« funkte Tamalko aufgebracht zurück.
    »Bleiben Sie in Formation, bis ich … «
    Im nächsten Augenblick wurden zwei der »S«-Symbole auf dem Bildschirm des Radarwarners zu blinkenden »6«- und»8«-Symbolen; in den Kopfhörern war ein langsam an-und abschwellender Warnton zu hören, und ein rot blinkendes Warnlicht machte auf die Raketengefahr aufmerksam.
    »Erfassungsradar bei elf und ein Uhr«, warnte

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