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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Augenblick, in dem feindliche Kräfte angriffen.
    »Die Wenshan macht Wasser«, meldete der Nachrichtenraum. »Sie fordert Feuerlösch- und Lecksuchtrupps an. An Bord mehrere Verwundete.«
    »Entfernung des Jägers?«
    »Entfernung zur Wenshan acht Kilometer«, meldete der Wachoffizier. »Jäger weiter im Anflug. Geschwindigkeit jetzt elfhundert Stundenkilometer.«
    »Radar meldet die zweite Fregatte im Osten an der Kimm«, berichtete Kapitän Lubu. »Entfernung sechzehn Meilen, langsam weiter abnehmend.«
    Die Filipinos greifen wieder an, sagte sich Yin erstaunt. Sie sind der Vernichtung nur knapp entgangen – und jetzt versucht die Maus, den Tiger in die Nase zu beißen. »Die Fuzhou soll … «
    »Radar meldet einen weiteren Kontakt im Süden«, unterbrach Lubu ihn. »Entfernung siebenunddreißig Kilometer, mit mittlerer Geschwindigkeit abnehmend.
    Offenbar Hubschrauber – drei anfliegende Hubschrauber.«
    »Lenkwaffenstart!« meldete die Stimme aus dem Brückenlautsprecher. »Fregatte im Osten schießt Lenkwaffen ab!«
    Der Kampf war ernstlich entbrannt.
    Die Meldungen kamen jetzt fast schneller, als Admiral Yin sie verarbeiten konnte. Gesichter starrten ihn an – einige zweifelnd, andere vorwurfsvoll, die meisten ängstlich.
    Stimmen bombardierten ihn, wurden lauter und drängender, bis der Lärm geradezu ohrenbetäubend war …
    »Entfernung des Jägers unter fünf Kilometer«, sagte eine neue Stimme. »Die Wenshan krängt nach Steuerbord. Kapitän Han meldet, daß er mit dem Heck festsitzt und ohne Schlepphilfe nicht freikommt … «
    »Schiff im Süden ist als Korvette der PS-Klasse identifiziert«, berichtete Lubu. »Wir haben’s also doch mit fünf Einheiten zu tun gehabt, Admiral. Der Hubschrauberträger …
    er muß sich von seinem Verband gelöst und weit ausgeholt haben, um uns zu umgehen … «
    »Achtung, Lenkwaffenstart! Korvette im Süden schießt Lenkwaffen ab!«
    »Radarkontakt mit drittem Schiff, als Unterstützungsschiff der LF-Klasse identifiziert … «
    »Untiefe voraus, drei Meter unter dem Kiel. Empfehle hart Steuerbord, zwanzig Grad … !«
    »Ruder hart Steuerbord!«
    »Lenkwaffenstart! Hubschrauber schießen Lenkwaffen ab!«
    »Die Chukou meldet Lenkwaffentreffer an der Wasserlinie!« berichtete irgend jemand. »Keine Schadensmeldung … Verbindung zu Chukou abgerissen … «
    »Xingyi hat Datenübertragung eingestellt. Noch keine Meldung … «
    »Unterstützungsschiff scheint Torpedoangriff zu fahren!«rief Lubu. »Entfernung unter zehn Meilen, Fahrt dreißig Knoten … «
    »Radarkontakt mit Flugzeug, Entfernung zweiundsiebzig Kilometer, fliegt mit hoher Geschwindigkeit aus Osten an«,lautete die nächste Meldung. »JaBo oder Jäger aus Puerta Princesa. Voraussichtliche Ankunftszeit in fünf Minuten.«
    »Genosse Admiral«, sagte Kapitän Lubu, indem er sich vor Yin aufbaute, »wir haben kaum noch Manövrierraum, ein Vorpostenboot ist auf Grund gelaufen, die übrigen Einheiten sind verstreut und desorientiert – sie können weder sich noch das Flaggschiff verteidigen. Ich schlage vor, mit der Fahrt runterzugehen und unseren Begleitschiffen Feuerschutz zu geben. Sobald der Verband wieder geschlossen ist, können wir durch die Passage zurückmarschieren … «
    Yin schien ihn nicht gehört zu haben. Sein Atem kam keuchend, auf Stirn und Oberlippe standen große Schweißperlen. Sein Gesicht war gerötet, die Stirn gerunzelt, sein Mund zu einer schmalen Linie zusammengekniffen. Man hätte glauben können, er sei gar nicht da, sondern an einem weit entfernten Ort, während er sich überlegte …
    … daß ihre Lage aussichtslos zu sein schien.
    … daß er die Pflicht hatte, seine Männer, sein Schiff zu schützen.
    … daß er um jeden Preis das Gesicht wahren mußte.
    Nach scheinbar endlos langer Zeit, die tatsächlich keine Viertelminute gedauert hatte, knöpfte Yin den obersten Knopf seiner Uniformjacke auf, griff hinein und zog einen silberglänzenden Sicherheitsschlüssel aus der Innentasche.
    Lubu blieb vor Verblüffung der Mund offen. Er bekam große Augen, als ihm klar wurde, um welchen Schlüssel es sich handelte. »Genosse Admiral, das … das dürfen Sie nicht … !«
    »Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen, Kapitän«, sagte Yin ruhig. »Ich habe nicht die Absicht, eine Niederlage hinzunehmen.« Er sperrte mit dem Schlüssel ein Fach seines Instrumentenpults auf und wartete, bis die Tür aufsprang. Das Fach enthielt ein rotes Telefon mit mehreren farbig markierten

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