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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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mit den Schultern. »Durchaus möglich. Nicht unbedingt ein Verrückter, sondern nur ein Kommandant, der die Nerven verloren hat. Aber ich glaube eher, daß das Ganze nur ein Unfall gewesen ist.«
    »Mit dieser Einschätzung der Nachrichtendienste sind die Vereinten Stabschefs nicht einverstanden, Sir«, stellte Curtis fest. Die Blicke Waynes und des Präsidenten hätten einen Eisbarren frösteln lassen. »Obwohl die angesprochene Möglichkeit nicht ganz auszuschließen ist, liegen uns andere Hinweise vor, auf die wir meiner Ansicht nach eher reagieren sollten.« Der Präsident, den sein Einwand sichtlich irritierte, nickte ihm ungeduldig zu, er solle fortfahren. »Mein Stab ist der Auffassung«, sagte Curtis, »daß dies der Auftakt zu einer Eroberung der Philippinen durch China sein könnte … «
    Die Anwesenden setzten sich auf. Gleichzeitig wurden Proteste laut, die teils an Curtis, teils an den Präsidenten gerichtet waren.
    Lächerlich … «
    »Völlig verfehlte Einschätzung … «
    »Das würden sie nie riskieren … «
    Curtis ließ sich nicht einschüchtern. »Das sind natürlich nur Spekulationen, Sir, aber wir dürfen nicht vergessen, daß China aus historischen Gründen viele Philippineninseln beansprucht und ein großer Teil der dortigen Bevölkerung chinesischer Abstammung ist. Kombiniert man das mit einem machtbesessenen Mann wie Daniel Teguina, der stark kommunistisch beeinflußt ist, hat man alle Voraussetzungen für eine großangelegte Annektion.«
    Widerspruch äußerten der CIA-Direktor, der Verteidigungsminister und der Nationale Sicherheitsberater.
    Dann räusperte der Präsident sich betont laut. Alle verstummten und sahen ihn an. »Gentlemen, wir können Überlegungen anstellen, so viel wir wollen, aber bloße Vermutungen ohne Informationen sind wertlos.« Er wandte sich an den CIA-Direktor. »Noch keine Nachrichten aus Manila? Oder von Mikaso?«
    »Alle Verbindungen dorthin sind nach wie vor gestört, Sir.
    Auch die Satelliten- und HF-Netze sind ausgefallen.«
    Taylor grunzte unwillig. »Und was ist mit China ? Haben wir schon gehört, was die Chinesen zu diesem Vorfall sagen?«
    »Wir haben Gespräche mit allen möglichen Stellen angemeldet, Sir, auch mit Ministerpräsident Cheung«, antwortete sein Sicherheitsberater.
    Der Präsident wandte sich an Tom Preston, seinen Verteidigungsminister. »Thomas, was halten Sie davon?«
    »Dies ist ein sehr empfindliches Gebiet, Sir. Und wir haben dort seit unserem Abzug von den Philippinen gewaltig an Einfluß verloren. Deshalb bin ich dafür, daß wir es zumindest militärisch inspizieren sollten. Eine aus Japan oder Hawaii entsandte Kampfgruppe müßte genügen – und würde eine Invasion verhindern, falls eine geplant sein sollte.«
    »Hmm.« Der Präsident nickte. »Wir haben ständig Schiffe dort, stimmt’s? Also schicken wir ein paar hin, damit sie das Gebiet inspizieren, lassen sie einige Zeit dort stationiert und setzen die CIA auf diesen Fall an. Und in der Zwischenzeit tue ich mein Bestes, um die Sache – zumindest vorläufig – als Unfall hinzustellen.«
    »Entschuldigung, Sir«, warf Curtis ein, »aber unser Operationsplan sieht mehrere Maßnahmen vor, die ausgeführt werden sollten, und die Vereinten Stabschefs haben dazu weitere Vorschläge erarbeitet.«
    »Sie glauben also nicht, daß ein paar Schiffe – zum Beispiel eine Trägerkampfgruppe – genügen?« fragte Taylor. »Warum überrascht mich das nicht?«
    »Sir, allein diese Atomexplosion gibt Anlaß zu großer Sorge«, antwortete der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs ruhig. »Aber ein einziger Gefechtskopf mit zwanzig Kilotonnen Sprengkraft, der mitten in einer Trägerkampfgruppe detoniert, würde genügen, um sie von der Bildfläche verschwinden zu lassen – mitsamt dem Flugzeugträger.
    Deshalb sieht unser Operationsplan die Entsendung von mindestens drei Trägerkampfgruppen in dieses Seegebiet vor.
    Dazu kämen Expeditionsstreitkräfte des Marine Corps, die fünfundzwanzigste Infanteriedivision des Heereskommandos West und das erste Geschwader der Air Battle Force der Luftwaffe. Eingesetzt würden diese Kräfte von Schiffen, von Okinawa und von der Andersen Air Force Base auf Guam aus.
    Auch wenn wir zunächst keine drei Trägerkampfgruppen einsetzen wollen, wären mindestens zwei erforderlich.
    Verfügbar sind zur Zeit nur die beiden Flugzeugträger Ranger und Independence mit herkömmlichem Antrieb. Da die Ranger beschleunigt außer Dienst gestellt werden soll, hat

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