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Flut: Roman (German Edition)

Flut: Roman (German Edition)

Titel: Flut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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verharrte mitten in der Bewegung. »Wieso?«
    »Weil sie die Nummern all dieser Apparate kennen«, sagte Rachel. »Man kann die Dinger anpeilen, weißt du? Und abhören.«
    »Auch wenn niemand telefoniert?«, fragte er zweifelnd.
    »Auch wenn niemand telefoniert«, bestätigte Rachel. »Was glaubst du denn, woher De Ville und seine Leute so schnell gekommen sind? Sie haben die ganze Zeit über gewusst, wo wir waren, und auch, was wir gesprochen haben.«
    »Oh«, machte Benedikt.
    Rachel grinste über diesen kleinen Triumph, aber dann sah sie in seine Augen, und was sie darin las, ließ das Lächeln so schlagartig aus ihrem Gesicht verschwinden, als hätte es jemand abgeschaltet. »Du hast gedacht, ich hätte dich verraten«, murmelte sie.
    »Ich weiß nicht, was ich gedacht habe«, sagte Benedikt ausweichend. »Aber ich hätte es dir nicht übel genommen.«
    Das war nicht die Antwort, die sie hatte hören wollen, ganz und gar nicht. »Das … das darf ja wohl nicht wahr sein!«, begehrte sie auf. Sie erwartete, Zorn in sich aufsteigen zu fühlen oder wenigstens gerechte Empörung, aber alles, was sie empfand, war eine vollkommene und totale Fassungslosigkeit. »Ich riskiere meinen Hals, um dich zu warnen! Ich … ich werfe praktisch mein Leben weg, um deinen Hals zu retten, und du traust mir immer noch nicht?«
    Benedikt antwortete nicht darauf, sondern sah sie nur weiter an, aber er tat es auf eine ganz bestimmte Art, und es war dieser Blick, der ihr klar machte, was sie da gerade gesagt hatte.
    »Entschuldige«, murmelte sie.
    »Schon gut.« Benedikt machte eine Handbewegung. »Das ist jetzt wirklich nicht der Moment.«
    Und es war auch nicht der Moment, sich noch einmal zu entschuldigen. Jedes Wort, das sie hätte sagen können, hätte die Peinlichkeit des Augenblicks noch vertieft. Rachel blickte schaudernd durch das transparente Kanzeldach nach oben. Nach Benedikts misslungenem Startversuch hatten die Rotorblätter aufgehört, sich so rasend schnell zu drehen, dass sie praktisch unsichtbar wurden, sondern bewegten sich nur noch fast gemächlich im Kreis, und mit der Bewegung war auch der unsichtbare Schutzschild erloschen, der sie vor dem schlimmsten Regen geschützt hatte. Der Himmel, der bisher grau gewesen war, begann sich allmählich schwarz zu färben, und obwohl der ohrenbetäubende Lärm der Turbinen ebenfalls zu einem Grollen herabgesunken war, war es nicht wirklich leiser geworden, denn der Regen trommelte wie mit Fäusten auf das Kanzeldach und Rachel glaubte regelrecht zu sehen, wie kalt es geworden war. Ein neuerliches, noch kälteres Frösteln lief wie eine Armee winziger Eisameisen ihren Rücken herunter. Seit diese verrückte Geschichte begonnen hatte (großer Gott, waren das wirklich erst vier oder fünf Stunden? Sie zählte in Gedanken nach und kam zu einem schockierenden Ergebnis: ja!), hatte sie praktisch ununterbrochen über den bevorstehenden Weltuntergang geredet, darüber nachgedacht oder war vor Leuten davongelaufen, die nach Kräften daran zu arbeiten schienen, aber jetzt war es ihr, als ob sie zum ersten Mal wirklich begriff, wovon Benedikt überhaupt sprach. Der Anblick war durch und durch unheimlich: Der Himmel über dem Helikopter und dem See war noch nicht ganz schwarz, verlor aber zusehends an Farbe und schien sich im gleichen Maß auf die Erde herabzusenken; wie die Unterseite einer gigantischen Presse, mit der Gott beschlossen hatte, die Welt zu zerquetschen. Nicht einmal sehr weit entfernt, im Norden, war das Universum bereits erloschen. Die vollkommene Schwärze des Himmels hatte sich mit der ebenso kompakten Dunkelheit vereinigt, die über das Land gefallen war, und den Horizont verschlungen. Nicht ein einziges Licht brannte. Es war nicht zu erkennen, wo der Himmel aufhörte und die Erde begann oder ob es überhaupt noch einen Unterschied zwischen beiden gab.
    »Unheimlich, nicht?« Benedikt war ihrem Blick gefolgt und lächelte jetzt auf eine Art, die dazu angetan war, ihre Sorge noch zu verstärken. »Und das ist erst der Anfang.«
    Nicht schon wieder, dachte sie. Sie wollte nicht darüber reden. Statt zu antworten, drehte sie sich demonstrativ zur Seite, dennoch sah sie aus den Augenwinkeln, dass Benedikt zweimal den Kopf von rechts nach links und wieder zurück drehte und den Waldrand und das nur noch zu erahnende Seeufer vor ihnen mit Blicken absuchte, ehe er sich wieder an sie wandte.
    »Du bist wirklich sicher, dass du das tun willst?«, vergewisserte er sich.
    »Dass

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