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Flut: Roman (German Edition)

Flut: Roman (German Edition)

Titel: Flut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sie nur: »Wer sind Sie?«
    »Herr De Ville ist zu unserer Unterstützung hier«, sagte Naubach rasch, fast ein bisschen zu schnell für Rachels Geschmack. Beinahe, als wolle er verhindern, dass De Ville etwas sagte, das Rachel seiner Meinung nach nicht unbedingt erfahren musste.
    »Ihrer Unterstützung?«
    »Ich bin dem Innenministerium unterstellt, mehr brauchen Sie im Moment nicht zu wissen«, sagte De Ville mit einem bezeichnenden Seitenblick auf Naubach. »Die ganze Sache hier ist ein paar Nummern zu groß für die normale Polizei – ohne Kommissar Naubach zu nahe treten zu wollen. Er hat selbst um Unterstützung gebeten.«
    Aber bestimmt nicht um diese Art von Unterstützung, das machte Naubachs Blick ganz zweifelsfrei klar. Trotzdem nickte er, um De Villes Worte zu bekräftigen.
    »Welche Sache?«, fragte sie misstrauisch.
    »Um genau das herauszufinden, bin ich hier«, antwortete De Ville. »Im Moment wissen wir so gut wie nichts. Vielleicht sind es nur ein paar Verrückte, vielleicht international gesuchte Terroristen, religiöse Fanatiker … Wir haben nicht die geringste Ahnung, um ehrlich zu sein. Deshalb gehen wir auch erst einmal vom Schlimmsten aus.«
    »Und was wäre das?«
    »Sagen Sie es uns.«
    Rachel beschloss endgültig, De Ville nicht zu mögen – was wahrscheinlich ungerecht war. Der Mann tat nur seine Arbeit, aber ihr gefiel die Art nicht, wie er sie tat. »Wie kommen Sie darauf, dass ich es wüsste?«, fragte sie feindselig.
    De Ville setzte sich. Selbst Naubach sah auf dem Stuhl neben ihm aus wie ein Zwerg. »Lassen Sie es uns gemeinsam herausfinden«, schlug er vor, ohne auch nur mit einer Silbe auf ihre Worte einzugehen. »Immerhin sind Sie bisher der einzige Mensch, der sie wenigstens von nahem gesehen hat.«
    »Ich?« Rachel sah überrascht in Naubachs Richtung. »Aber warum haben Sie sie denn nicht verhaftet?« Sie verstand die Frage nicht. Nachdem der Polizeibeamte ihr die Handschellen angelegt hatte, war sie rasch weggebracht und in einen Wagen verfrachtet worden, aber natürlich war sie bisher davon ausgegangen, dass man die beiden Männer aus dem Mercedes dingfest gemacht hatte.
    Naubach schüttelte den Kopf. »Sie sind entkommen«, gestand er.
    »Entkommen?«
    »Ja, verdammt!«, polterte Naubach. »Was haben Sie denn erwartet? Die Kerle waren offensichtlich Profis. Zwei ausgewachsene Profikiller gegen drei Streifenpolizisten, die keine Ahnung hatten, auf was sie stoßen würden, und von denen einer noch dazu bei dem Unfall verletzt wurde. Ich bin froh, dass die Männer noch leben.«
    Er sah zwar die ganze Zeit über Rachel an, aber die Worte waren so deutlich an De Ville adressiert, dass dieser missbilligend die Stirn runzelte. Er hatte Naubach nicht angegriffen und fragte sich anscheinend jetzt, warum der sich eigentlich so vehement verteidigte.
    Bevor Naubach weiterreden konnte, hob De Ville die Hand und sagte in bestimmtem Ton: »Was geschehen ist, ist geschehen. Schuldzuweisungen helfen im Moment niemandem. Wie es aussieht, ist mindestens einer der Männer bei dem Unfall ziemlich übel verletzt worden. Außerdem haben wir jede Menge Fingerabdrücke und viele andere Spuren. Wir werden sie kriegen. Wir kriegen sie immer, wissen Sie? Das ist es, was diese Burschen einfach nicht kapieren. Am Ende kriegen wir sie immer, ohne Ausnahme. Aber es würde vermutlich schneller gehen, wenn wir eine anständige Beschreibung hätten.«
    Er sah Rachel auffordernd an, aber sie hob nur die Schultern. Ihre Feindseligkeit war verflogen und einer tiefen Verstörung gewichen. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen da helfen kann«, sagte sie. »Alles ging sehr schnell und ich war ziemlich damit beschäftigt, Angst zu haben.«
    De Ville lächelte flüchtig. »Jede Kleinigkeit ist wichtig«, sagte er. »Waren sie groß, klein, alt, jung? Erzählen Sie einfach alles, woran Sie sich erinnern, auch wenn es Ihnen noch so unwichtig vorkommt.«
    Erstaunlich – sie hätte nicht gedacht, dass Polizisten das wirklich sagten. Trotzdem hob sie nur die Schultern und sagte abermals: »Es ging alles viel zu schnell. Allerhöchstens …
    »Ja?«
    »Er sah ein bisschen aus wie Sie«, sagte Rachel verlegen.
    »Wie ich? Ein südländischer Typ?«
    »Eher ein Russe«, antwortete Rachel. »Oder jedenfalls so, wie man sich einen Russen vorstellt. Ein wenig älter als Sie vielleicht. Aber nicht so groß.«
    »Na, das ist doch schon einmal etwas«, sagte De Ville zufrieden. Er wirkte kein bisschen beleidigt. »Und Sie haben

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