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Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Titel: Follower - Die Geschichte einer Stalkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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Daniela zog und Kirans schlaffer Körper glitt aus dem Auto heraus. Er war zu schwer für sie, eigentlich. Aber dieser Griff aus dem Kurs erleichterte den Transport. Seine Füße schleiften über den Boden, als sie ihn Meter um Meter zum Hauseingang zog. Zweimal musste sie unterwegs innehalten und ausruhen, dann schleppte sie den Bewusstlosen weiter.
    Sie brauchte all ihre Kraft, um Kiran auf das Bett zu legen und ihn dann in eine bequeme Position zu bringen.
    Sie zog ihm die Schuhe aus und bettete abschließend seinen Kopf auf ein Kissen. Sein Atem ging langsam, aber gleichmäßig. Alles bestens. Daniela ging nach draußen, schloss erst das Auto und dann die Haustür ab. Die Fensterläden hatte sie schon vorher geschlossen, damit niemand von außen hineinsehen konnte. Jetzt brauchte sie erst mal einen Schluck Wasser.
    Sie nahm die Flasche mit ins Schlafzimmer, setzte sich aufs Bett und trank etwas. Dann kniete sie sich neben ihn und sah zum ersten Mal in Ruhe auf ihn herab. Er war so wunderschön, auch wenn er schlief. Daniela strich ihm eine dunkle Locke aus der Stirn, berührte seine glatte Haut. Dieser Moment war echt, er lag wirklich vor ihr. Und sie berührte ihn. Das hatte sie ganz allein geschafft. Eine vor zwei Wochen noch undenkbare Situation. Sie streichelte sein Gesicht. Dann nahm sie seine Hand und hielt sie eine Weile in ihrer. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, dass er das freiwillig tat, dass er ihre Hand gerne hielt. Sie fühlte sich kühl an, seine Hand, und sie wärmte sie. Sie legte ihr Gesicht in seine Handfläche und verharrte kurz in dieser Position. Ihr fiel ein, dass er vielleicht fror. Seine Hände sollten sich warm anfühlen. Sie hatte vergessen, ihn zuzudecken! Daniela schämte sich ein wenig, weil sie sich schlecht um ihn gekümmert hatte. So etwas sollte nicht wieder vorkommen. Sie zog die Decke hoch bis zu seiner Brust und packte ihn sorgfältig ein. Kiran sollte sich bei ihr wohlfühlen. Bis er aufwachte und sie seine Reaktion erlebte, konnte sie nur spekulieren und sich Mühe geben. Nur wann würde das sein? Sicher schlief er noch stundenlang weiter. Es sprach also nichts dagegen, ins Forum von BIH zu schauen.
    Sie holte das Notebook und setzte sich wieder aufs Bett, neben ihn. Minuten später war sie online und öffnete das Forum. Zum ersten Mal las sie die Beiträge entspannt durch. Sie konnten ihr nichts mehr anhaben. Sie legte ihre Hand auf Kirans Brust und fühlte, wie sich sein Brustkorb hob und senkte, während sie die neuesten Beiträge durchsah.
    Die Fans ergingen sich in wilden Spekulationen, was aus Alex und Krissi werden könnte und Daniela lächelte bei Lesen. Schon vorher war sie mehr gewesen, hatte sie das Thema bewusster behandelt, als alle diese Mädchen, aber erst jetzt befand sie sich in der souveränen Position, die ihr zukam. Und es war schwer, diesen Triumph für sich zu behalten. Nur was konnte sie schon sagen?
    Alex liegt neben mir und ich berühre ihn, wann immer ich will …
    Haha, du spinnst ja.
    Doch, es ist wahr. Ich habe ihn. Hier, bei mir. Wollt ihr ein Foto sehen? Ich kann es beweisen. Er wird die ganze Nacht bei mir verbringen, die ganze Nacht …
    Ja, die Versuchung lockte sie. Aber das ging gegen die Vernunft. Und ihren Account Teufelchen nutzte sie nie von diesem Gerät aus.
    Ich habe Kiran Advani entführt. Spielt es noch eine Rolle, welchen Forenaccount ich wann nutze?
    Entführt. Das klang falsch. Fiel das, was sie getan hatte, juristisch unter eine Entführung? Schließlich war er selbst in ihr Auto eingestiegen.
    Betäubt und willenlos
    war er eingestiegen. Wie wertete man so etwas? Daniela fühlte sich unbehaglich bei dem Gedanken. Er durfte nicht herausfinden, was passiert war. So hatte sie es von Anfang an geplant und es klappte wahrscheinlich auch. Aber wenn er doch dahinter kam? Wenn Kiran sie anzeigen und verklagen würde? In dem Fall glaubte sie, sterben zu müssen. Ihn als Gegner zu haben, tausendmal schrecklicher, als ihn gar nicht zu haben …
    Sie sah wieder auf ihn herab, wie er dalag. Wunderschön, aber vertrauter jetzt. Sie hatte sich schon an ihn gewöhnt, an seine Gegenwart. Er war kein Phantom mehr, keine Fantasie. Sie beugte sich zu ihm herab und küsste ihn auf die Stirn. Ihn auf die Lippen zu küssen, wagte sie noch nicht. Und er schlief und konnte den Kuss nicht erwidern. Küsse auf die Stirn glichen sich im Wachen und Schlafen.
    Plötzlich hatte sie keine Lust mehr, die Beiträge im Forum zu lesen. Sie konnte

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