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Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Titel: Follower - Die Geschichte einer Stalkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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sagte Daniela.
    „Wenn ich gehe, bringst du ihn um“, sagte Patricia.
    „Und wenn du bleibst, dann bringe ich erst ihn und dann dich um, du Schlampe.“ Daniela sprach die Worte voller Hass und Patricia sah, dass Daniela sich jetzt in einem Zustand der Unberechenbarkeit befand.
    „Gut, wie du willst“, sagte Patricia und Daniela sah sie mit einem Hauch von Überraschung an.
    „Du tötest ihn ja sowieso. Da kann ich es dir auch sagen.“ Patricia holte Luft.
    Kiran blickte sie an. Bittend, voller Angst. Die Spritze steckte in seinem Hals und etwas Blut lief über seine Haut.
    „Du hättest ihn eh niemals für dich haben können. Und das wolltest du doch? Du wolltest ihn für dich allein, nicht wahr?“, sagte Patricia. „Aber etwas steht zwischen euch. Deshalb konnte er sich nicht auf dich einlassen. Das hast du sicher gemerkt. Sonst würdest du jetzt nicht frustriert dasitzen und ihn fesseln und den ganzen Scheiß.“
    Patricia lächelte und lehnte sich leicht an den Türrahmen. Daniela sah sie wie hypnotisiert an.
    „Jemand ist in seinem Kopf und das hält ihn davon ab, sich dir zuzuwenden“, sagte Patricia. „Seine Freundin.“
    Danielas Miene verfinsterte sich.
    „Kiran hat keine Freundin!“, stieß sie hervor. „Er hat keine!“
    „Doch, hat er“, sagte Patricia. „Er hat mich. Wir sind seit zwei Monaten zusammen.“
    „Du lügst!“, schrie Daniela.
    Patricia lächelte wieder. „Wenn du das sagst … ich hab ihn angemacht, und er konnte nicht nein sagen. Ich habe ihn verführt. Vor ein paar Wochen hab ich ihn endlich ins Bett gekriegt. Seitdem schlafe ich mit ihm. Er tut alles, was ich will. So sind Männer eben. Für guten Sex machen sie alles. Und selbst wenn du ihn jetzt umbringst, dann hatte ich ihn. Ich hatte ihn wirklich . Du hast ihn nur festgekettet, aber ich hatte ihn in meinem Bett und er wollte es. Er kam freiwillig zu mir. Immer wieder.“ Patricia stieß sich von dem Türpfosten ab und machte einen lässigen Schritt Richtung Bett. Daniela war rot angelaufen. Das Haar hing ihr wild ins Gesicht.
    „Du Hure“, keuchte sie. „Du bist genau wie Emilia. Alex konnte nichts dafür. Genau wie sie bist du.“
    „Und wenn schon“, sagte Patricia und lächelte provokant. „Ich weiß eben, was ein Mann von einer Frau will. Es war ganz einfach. Kiran hatte keine Chance. Er wollte es, und bei mir hat er es bekommen. Er ist eben ein richtiger Mann … du weißt ja, was ich meine. Obwohl …“ Patricia grinste. „Vielleicht weißt du es gar nicht. Du musst einem Mann im Bett etwas bieten. Solange ich da bin, wird er nur an mich denken. Dass du ihn umbringst, das ändert nichts. Ich wette, du hattest noch gar keinen Sex. Bist noch Jungfrau, was?“
    Daniela brüllte und riss die Spritze aus Kirans Hals, während sie sich auf Patricia stürzte. Kirans Schrei drang an Patricias Ohren, aber dann wurde sie zu Boden gerissen und Danielas Körper landete auf ihr. Patricia keuchte vor Schmerz, als sie auf den Holzdielen aufschlug und umklammerte Danielas Arm. Daniela legte sich mit ihrem Gewicht auf Patricia und die Nadel senkte sich ihr entgegen. Keuchend rangen die beiden Frauen miteinander. Zweimal stach Daniela die Nadel in Patricias Schulter, ohne dass sie den Kolben herunterdrücken konnte. Dann stieß Patricia ihr Knie in Danielas Magen und schlug ihr die Faust von unten gegen das Kinn. Für eine Sekunde ließ Daniela von ihr ab und Patricia warf sich herum, um ihre Gegnerin abzuschütteln. Auf dem Bett hörte sie Kiran toben, der sich gegen die Ketten wehrte.
    „Du Hure!“, kreischte Daniela und Patricia stieß einen Schmerzlaut aus, als die Nadel in ihr Bein fuhr. Sie stieß Danielas Hand beiseite und rollte sich von ihr weg. Etwas traf sie am Kopf und Patricia sah Sterne vor ihren Augen tanzen. Sie kroch einen Meter weiter, dann sackte sie benommen auf den Boden. Die Spritze steckte noch in ihrem Körper und wie durch einen Schleier sah sie Daniela auf sich zu robben. Sie grinste und streckte die Hand nach Patricia aus, um den Kolben nach unten zu drücken. Patricia trat nach ihr und Daniela wich ihr aus. Patricias Hand fand die Spritze und zog sie aus ihrem Bein. Sie griff neben sich und packte die gläserne Trinkflasche, die auf dem Boden stand. Mit aller Kraft schlug sie Daniela das Glas an den Kopf. Daniela stöhnte und brach zusammen. Blut lief ihr über die Stirn. Sie versuchte, sich am Bett hochzuziehen, als ein Fußtritt von Kiran sie an der Schläfe erwischte. Daniela gab

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