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For the Win - Roman

For the Win - Roman

Titel: For the Win - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cory Doctorow
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dich hier in L.A. geführt.«
    »Ich bin nicht in L.A.« Wei-Dong grinste. »Momentan bin ich ein wenig ab vom Schuss. Sie brauchen nicht zu wissen, wo genau. Was tut sich in der Zentrale, Gordon? Die Zeit läuft ab.« Den Druck aufrechterhalten, das war ein wichtiger Teil des Plans. Lass ihnen keine Zeit zum Nachdenken. Lass sie wie kopflose Hühner umherrennen.
    »Ich arbeite dran.« Gordon schluckte vernehmlich. »Aber das ist doch alles nicht dein Ernst, oder?«
    »Sie haben doch mitbekommen, was in Mushroom Kingdom passiert ist, oder nicht?«
    »Ja klar.«
    »Dann ist ja gut«, sagte Wei-Dong. Man hatte ihm eingeschärft, keine Vergehen persönlich zuzugeben.
    »Dann ist es dir also ernst?«
    »Ihnen ist doch hoffentlich klar, dass mittlerweile eine ganze Viertelstunde rum ist?«
    Wieder ein Schlucken. »Bin gleich wieder da.«
    Wei-Dong wurde auf eine andere Leitung gelegt. Chaotische Hintergrundgeräusche, viele Unterhaltungen. Wahrscheinlich hatte Gordon von daheim aus gearbeitet, in Unterhosen in seinem Wohnzimmer. Jetzt dagegen waren die Stimmen vieler wütender Menschen zu hören, deren Tastaturen wie Maschinengewehre klackerten.
    »Hier spricht William Vaughan, Sicherheitschef von Coca-Cola-Games. Hallo, Leonard.«
    »Hallo, Mr. Vaughan«, erwiderte Leonard. Höflich sein. Das war auch Teil des Plans. Die Leute, die wirklich was zu sagen hatten, waren Erwachsene, sachlich und höflich.»Könnte ich bitte mit Connor Prikkel sprechen?« Prikkels Name war nicht schwer zu googeln gewesen. Wei-Dong hatte sich Videos von ihm auf Konferenzen angesehen. Er kam ihm wie ein unbeholfener, zu fett gewordener superintellektueller Akademiker vor. Rasch tippte er eine Nachricht an Justbob: Hab die Zentrale, wie weit seid ihr?
    »Mr. Prikkel ist nicht in seinem Büro. Man hat mich gebeten, an seiner Stelle mit dir zu reden.«
    Auch darauf war er vorbereitet. »Ich fürchte, dass ich Connor Prikkel persönlich sprechen muss.«
    »Das geht nicht.« Vaughan klang, als könnte er sich kaum noch beherrschen.
    »Mr. Vaughan«, sagte Wei-Dong. Er hatte seit Wochen nicht mehr so viel Englisch gesprochen. Es fühlte sich seltsam an. Er hatte begonnen, auf Chinesisch zu denken und zu träumen. »Ich weiß nicht, ob Gordon … ob er Ihnen erzählt hat, weshalb ich anrufe.«
    »Ja, hat er. Deshalb redest du jetzt mit mir.«
    »Nur Mr. Prikkel ist qualifiziert, den Wahrheitsgehalt meiner Botschaft zu evaluieren. Ich selbst bin nicht in der Lage, die Details zu verstehen. Und bei allem Respekt, ich glaube, Sie auch nicht.«
    »Das kann ich wohl am besten selbst beurteilen.«
    Justbob antwortete ihm auf seine Anfrage: Noch 5 Minuten.
    »Ich habe eine bessere Idee«, sagte Wei-Dong. »Sie holen Mr. Prikkel und rufen mich zurück. Ich gebe Ihnen eine Voice-Chat- ID . Sie können den Anruf mithören.«
    »Wie wäre es, wenn ich einfach deinen Anruf zurückverfolge und wir die Polizei rufen? Leonard, Kleiner, du gehst mir gerade schwer auf die Nerven, und ich verliere langsam die Geduld. Nur, dass du Bescheid weißt.«
    Wei-Dong schnalzte tadelnd mit der Zunge. Die Unterhaltung begann ihm Spaß zu machen. »Mr. Vaughan, die Sache ist folgende: In«, er sah auf die Uhr, »knapp zehn Minuten werden Sie ein totales Chaos auf Ihren Goldmärkten erleben. Sämtliche Termingeschäfte, in die Coca-Cola-Games investiert hat, werden den Bach runtergehen. Sie können die nächsten zehn Minuten gern versuchen, mich aufzuspüren, aber Sie werden mich nicht finden, und selbst wenn, wird Ihnen das nichts bringen: Ein ganzer Ozean liegt zwischen mir und der nächsten Polizei, die Ihnen auch nur die Uhrzeit sagen würde.«
    Der Sicherheitschef wollte etwas erwidern, doch Wei-Dong redete einfach weiter. »Ich würde das Spiel ja lieber nicht zerstören. Ich mag es. Ich spiele die ganzen Spiele wirklich gern. Sie haben meine Akte, Sie wissen das. Das geht uns allen so, allen Webblys. Schließlich arbeiten wir jeden Tag in diesen Spielen. Wir wollen , dass sie gut laufen. Wir wollen aber auch gerechtere Bedingungen für uns. Sie können mir also glauben, dass ich eine Vereinbarung treffen möchte, die Sie sich leisten und mit der wir leben können. Die gut für das Spiel ist und mit der bis heute Abend alles wieder reibungslos läuft.« Er schaute abermals auf die Uhr und rechnete kurz. »Soll heißen, bis morgen früh Ihrer Zeit.«
    Fast konnte er die Rädchen in Vaughans Kopf rattern hören. »Du bist also irgendwo in Asien?«
    »Ist das alles, was gerade

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