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For the Win - Roman

For the Win - Roman

Titel: For the Win - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cory Doctorow
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gesagt? , wollte Nor fragen. Aber ihre Eltern hatten es ihr gesagt. Und die Geschäftsführung hatte die streikenden Frauen durch Megafone gewarnt, dass sie mit ihrem Streik ihrer aller Existenz aufs Spiel setzten. Nor hatte sie nur ausgelacht, denn in ihrer neuen Schwesternschaft hatte sie sich sicher und mächtig gefühlt. Dieses Gefühl war nun verschwunden.
    Sie war mit Affendi gegangen und hatte Arbeit in einer Fabrik gefunden, die der, die sie verlassen hatte, sehr ähnlich war. Auch dort gab es irgendwann einen Arbeitskampf, nur waren sie dieses Mal besser vorbereitet, und die Arbeiterinnen begannen, Nor ihre »große Schwester« zu nennen. Der Kosename machte ihr ein wenig Angst, denn die Frauen, die sie so nannten, waren eigentlich viel älter und erfahrener als sie. Oder aber so jung, dass sie die Gefahr gar nicht einschätzen konnten.
    Diesmal setzten die Bosse sich nicht ab, und den Arbeiterinnen gelang es, bessere Bedingungen durchzusetzen. Doch Schwester Nor hatte keine Lust, weiterhin Textilien herzustellen. Sie hatte Gefallen am Kampf gefunden.
    Und jetzt war da ein junger Mann namens Matthew Fong in Shenzhen aufgetaucht, der sich in seinem Kampf um Würde, gerechtere Löhne und einen sicheren Arbeitsplatz auf sie verließ. Und das in China, wo inoffizielle Gewerkschaften verboten waren und ihre Führer manchmal jahrelang im Gefängnis verschwanden.
    Der Mächtige Krang sprach neben Kantonesisch, seiner Muttersprache, auch einwandfrei Mandarin, deshalb war es seine Aufgabe, die chinesische Auslandspresse mit Meldungen zu füttern. Es gab ein ganzes Netzwerk solcher Medien, das hunderte Millionen chinesischstämmiger Menschen in anderen Ländern mit Nachrichten versorgte. Diese Medien waren der Schlüssel, denn sie waren direkt mit dem immer weiter wachsenden Import- und Exportgeschäft verbunden. Wenn sie etwas meldeten, horchten die Bürokraten in Peking auf. Und der Mächtige Krang verfügte, wenn er wollte, über eine so sanfte, überzeugende Stimme, dass man ihn glatt für einen Nachrichtensprecher hätte halten können.
    Justbob war für die moralische Unterstützung der Streikenden zuständig. Sie unterhielt sich mit ihnen mittels Konferenzschaltungen auf Singlish, gebrochenem Kantonesisch und Gamerspeak. Sie konnte drei Telefone und zwei Computer gleichzeitig bedienen, ein menschlicher Oktopus, ohne in einer der Unterhaltungen den Faden zu verlieren.
    Und Schwester Nor? Sie trommelte in den verschiedensten virtuellen Welten die Webblys zusammen. Die Spieler, die sie nach Mushroom Kingdom rief, kamen aus Asien, wo es gerade Nacht war, aus Europa, wo es gerade Tag war, und Amerika, wo es früher Morgen war. Die Bosse hatten keine Zeit verloren, für Ersatz zu sorgen. Es gab immer Verzweifelte in den chinesischen Provinzen – vielleicht ein paar Kinder aus einer toten Industriestadt in Dongbei, die man mit schönen Versprechungen und der Aussicht, fürs Spielen bezahlt zu werden, an die Rechner lockte. Sie tauchten auf einem ganzen Dutzend Server von Mushroom Kingdom auf, in einem Dutzend alternativer Realitäten des Pilzkönigreichs. Im ersten Schlag gegen sie spielte Schwester Nor den General, während die Streikenden den Zugang zum Dungeon blockierten und eine Flut von Gewerkschafts-Chat und URL s auf die Streikbrecher losließen.
    Die Schlacht war zunächst keine große Sache. Die Ersatzarbeiter waren nur bestellt worden, um leichte Gegner auf stupide Art und Weise zu töten, ohne dabei die Mechanischen Türken zu alarmieren und die Aufmerksamkeit von Nintendo-Sun auf sich zu ziehen. Allerdings waren sie erfahrene, eingespielte Teams, während viele Webblys noch nie Seite an Seite gekämpft hatten. Doch die Webblys stritten für ihre Sache; hingegen kämpften die Streikbrecher bloß, weil sie mit ihrer Zeit nichts Besseres anzufangen wussten.
    Für die Streikbrecher war es eine verheerende Niederlage. Zu Tausenden wurden sie zurück an ihre Respawn-Punkte geschickt und mussten erst wieder zu ihren Leichen rennen, ehe sie erneut vorstoßen konnten. Die Webblys reckten ihre Schwerter und schossen Feuerbälle in den Himmel, jubelten in einem Dutzend Sprachen.
    Auch in Shenzhen schien die Lage stabil zu sein. Nach allem, was Justbob über Chat und Headset mitbekam, hielt die Streikfront, und die Polizei war zwar vor Ort, hatte aber noch nichts unternommen. Eher klang es so, als ob sie die privaten Sicherheitskräfte der Fabrik zurückhielt!
    Im Stillen dankte Schwester Nor Matthew Fong dafür,

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