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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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Zeit und Energie für ein paar Küsse, bevor wir eng umschlungen in den Schlaf sinken. Ich vermisse das Glück, das wir vor ein paar Wochen am Ende eines jeden Tages miteinander teilten; die Stunden, in denen ich ihren Körper überall gestreichelt und ihre Hände auf meinem gespürt habe; in denen wir miteinander geredet haben, bis wir eingeschlafen sind. Und ich leide immer heftiger darunter, dass all die Stunden des Glücks, die wir gemeinsam erleben könnten, uns gestohlen werden, und dass wir gezwungen sind, alles heimlich zu tun, in ständiger Angst, erwischt zu werden, weil unsere Liebe von anderen für falsch gehalten wird.
    Ich sehne mich nach den kleinen Dingen – auf dem Schulweg ihre Hand halten, ihr auf dem Schulkorridor einen Abschiedskuss geben, bevor wir jeder in unsere Klassen gehen, miteinander zu Mittag essen, in der Pause zusammen auf einer Bank hinter denSchulgebäuden sitzen, uns aneinanderschmiegen und uns leidenschaftlich küssen, aufeinander zulaufen und uns umarmen, wenn wir uns nach Schulschluss am Tor treffen. All diese Dinge, die für andere Pärchen in Belmont selbstverständlich sind. Ihre Liebesbeziehungen werden von den restlichen Schülern, die noch Singles sind, mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Neid zur Kenntnis genommen, obwohl diese Geschichten meistens nur wenige Wochen andauern und ein dummer Streit oder ein neuer, besser aussehender Kandidat ausreichen, um alles auseinanderbrechen zu lassen. So viele Jungs um mich herum sind nur auf Sex aus. Ich verstehe zwar nicht, was man daran finden kann, wenn keine tieferen Gefühle beteiligt sind, aber das geht mich schließlich nichts an. Und es verurteilt sie auch keiner dafür. Nur, warum darf dann ich nicht mit dem Mädchen zusammen sein, das ich wirklich liebe? Alle anderen dürfen haben, was sie wollen, dürfen ihre Art von Liebe so leben, wie es ihnen gefällt. Ich weiß keine andere Liebe, die so tabu ist wie unsere, obwohl ich mir keine Liebesbeziehung vorstellen kann, die tiefer, leidenschaftlicher, fürsorglicher und stärker wäre als die Liebe zwischen Maya und mir. Wenn wir gezwungen wären, ohneeinander weiterzuleben, würde uns das einen unvorstellbaren Schmerz zufügen.
    Wut und Frustration nagen an mir, obwohl ich versuche, beides zu unterdrücken; obwohl ich versuche, an den Tag zu denken, an dem Maya und ich endlich frei sein werden und zusammen sein können und uns lieben können wie jedes andere Paar auch. Noch schlimmer, als Maya in der Schule nur aus der Ferne zu sehen, ist es da manchmal, zu Hause in ihrer Nähe zu sein, sie zu sehen, aber sie nicht berühren zu dürfen, zusammen, aber doch getrennt zu sein, einander so nah und doch so fern. In letzterSekunde meine Hand zurückziehen zu müssen, die beim Abendessen instinktiv nach ihrer greifen will. Eine Gelegenheit abpassen zu müssen, um wie rein zufällig ihre Hand streifen zu können, nur weil ich kurz einmal die Freude verspüren möchte, ihre Haut zu berühren. Ihr Gesicht zu betrachten, während sie Willa auf dem Sofa eine Geschichte vorliest – und so gern ihre Haare, ihre Wange, ihren Mund fühlen zu wollen. Obwohl ich es nicht erwarten kann, bis die Ferien beginnen, damit ich jede Minute des Tages mit ihr verbringen kann, weiß ich, dass diese stets vorhandene, nicht zu durchbrechende Distanz zwischen uns eine fürchterliche Qual sein wird.
    Und dann, wenige Tage vor Beginn der Ferien, geschieht tatsächlich ein Wunder. Maya kommt eines Abends vom Telefon in die Küche zurück, wo wir alle beim Abendessen sitzen, und verkündet, dass Freddie und seine kleine Schwester Susie Tiffin und Willa eingeladen haben, das ganze Wochenende bei ihnen zu verbringen, mit Übernachten. Das Timing könnte kaum besser sein – am selben Tag bricht Kit mit seiner Klasse zur Isle of Wight auf. Zwei Tage, fast zwei ganze Tage, die wir miteinander verbringen können, nur Maya und ich. Zwei Tage Freiheit … Maya wirft mir verstohlene Blicke zu, aus denen die reinste Freude spricht, und ich glaube vor lauter Entzücken über dem Boden zu schweben. Während Tiffin so tut, als würde er vor lauter Begeisterung vom Stuhl fallen, und Willa mit den Füßen gegen die Unterseite des Tischs trommelt, würde ich am liebsten lostanzen.
    »Wow. Dann sind wir am Samstag alle weg«, sagt Kit fast nachdenklich und blickt zuerst zu Maya, dann zu mir. »Dann werden nur noch Maya und du hier sein.«
    Ich nicke und zucke mit den Achseln, bemühe mich, mir meine Freude nicht zu sehr

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