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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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wird viel schwieriger –«
    Maya schließt die Augen, wie um mich auszublenden.
    »Wir haben nicht die Zeit, uns was auszudenken«, sage ich.»Wir – wir müssen ihnen einfach erzählen, wie es war. Wie – wie alles angefangen hat, wie es dazu gekommen ist, wie lang das zwischen uns schon gedauert hat … Wenn unsere Geschichten nicht übereinstimmen, nehmen sie dich auch fest. Deshalb musst du ihnen die Wahrheit sagen, verstehst du, Maya? Alles – jedes Detail, nach dem sie dich fragen!« Ich ringe nach Luft. »Das Einzige, was du immer hinzufügen musst, ist – ist, dass ich dich gezwungen habe. Ich hab dich zu allem gezwungen, was zwischen uns war, Maya. Hast du mich gehört?«
    Ich verliere allmählich die Kontrolle über mich, meine Worte zittern genauso wie die Luft ringsum. »Als wir uns das erste Mal geküsst haben. Du musst ihnen sagen, dass du das über dich hast ergehen lassen müssen, sonst – sonst hätte ich dich geschlagen. Du musst sagen, ich hätte gedroht, wenn du irgendjemand davon erzählst, würde ich dich umbringen. Du hast ständig in Angst und Schrecken gelebt. Du hast wirklich geglaubt, ich würde meine Drohung wahr machen, und von da an – von da an hast du … Immer, wenn ich dann sexuell etwas von dir wollte, hast du mir gehorcht.«
    Sie schaut mich voller Horror an, die Tränen strömen ihr übers Gesicht. »Sie werden dich dafür ins Gefängnis stecken!«
    »Nein.« Ich schüttle wieder den Kopf und versuche so überzeugend wie möglich zu klingen. »Du wirst einfach sagen, dass du keine Anklage erhebst. Ich werde in wenigen Tagen wieder frei sein!« Ich starre sie an. Ich flehe sie innerlich an, mir zu glauben.
    Sie runzelt die Stirn, schüttelt langsam den Kopf, als versuche sie vergebens, den Sinn hinter meinen Sätzen zu verstehen. »Aber was du da sagst …«
    »Vertrau mir.« Ich atme schnell, fast keuchend. »Die meistenFälle von sexuellem Missbrauch landen nie vor Gericht, weil die Opfer zu viel Angst haben oder sich zu sehr schämen, um Anklage zu erheben. Deshalb wirst du einfach sagen, dass du das auch nicht willst … Aber, Maya –« Ich fasse sie am Arm. »Du darfst nie, nie sagen, dass wir beide es wollten und du einverstanden warst. Du darfst nie, nie zugeben, dass du das aus freiem Willen getan hast. Ich habe dich dazu gezwungen. Was auch immer sie dich fragen, ich habe dich bedroht und dazu gezwungen. Ich habe dich vergewaltigt! Hast du verstanden?«
    Ein zögerliches Nicken.
    Ich packe sie am Arm. »Sag es! Sag es mir! Erzähl mir, was passiert ist! Sprich es laut aus! Was hab ich mit dir gemacht?«
    Sie blickt zu mir hoch, ihre Unterlippe zittert, ihre Augen sind feucht. »Du hast mich vergewaltigt«, antwortet sie und presst die Hand an den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken.
    Wir schmiegen uns unter der Bettdecke ein letztes Mal aneinander. Maya presst sich an mich, legt ihr Gesicht auf meine Brust, zittert immer noch von dem Schock. Ich umarme sie fest, starre zur Decke hoch, habe Angst, dass ich zu heulen anfange; habe Angst, dass sie merkt, wie viel Angst ich habe; habe Angst, dass sie plötzlich erkennt, auch wenn sie selbst keine Anklage erhebt, wird jemand anders es ganz bestimmt tun.
    »Ich – ich verstehe einfach nicht«, stammelt Maya. »Wie konnte das passieren? Warum musste Mum ausgerechnet heute auftauchen? Und wie ist sie ohne Schlüssel überhaupt ins Haus gekommen?«
    Darüber nachzudenken fehlt mir die Kraft. Es spielt auch keine Rolle mehr. Man hat uns erwischt, alles andere ist bedeutungslos. Man hat uns an die Polizei ausgeliefert. Unsere eigene Mutter.Trotz aller Befürchtungen hätte ich nie gedacht, dass das tatsächlich wahr werden könnte.
    »Es müssen die Nachbarn gewesen sein. Wir waren so sorglos und haben nicht mal die Vorhänge zugezogen.« Mayas Körper wird von einem Schluchzer erschüttert. »Du hast immer noch Zeit. Ich versteh dich einfach nicht, Lochie! Warum rennst nicht fort?« Ihre Stimme klingt grell vor Angst.
    Weil ich dann nicht meine Version der Geschichte erzählen könnte. Die Version, von der ich will, dass die Polizei sie zu hören bekommt. Die Version, die dich von allem freispricht. Wenn ich davonrenne, könnten sie stattdessen dich verhaften. Und wenn wir beide davonlaufen, ist für alle klar, dass wir Komplizen sind, und dann ist alles vorbei.
    Ich sage nichts, drücke sie nur noch fester an mich und hoffe, dass sie mir vertraut.
    Als Polizeisirenen die Luft zerfetzen, schrecken wir beide

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