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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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Gegenteil, es stachelt sie nur noch mehr an. Lochans Hände zittern, als er sie um mein Gesicht legt. Zwischen den Küssen spüre ich seinen Atem an meiner Wange, und durch meinen ganzen Körper pulsiert ein großes, fast schmerzhaftes Verlangen. Er küsst jeden Zentimeter meines Gesichts, meine Ohren, meinen Hals. Ich fahre mit den Händen über seine warme, glatte Brust, seine Schultern, seine Arme. Ich möchte seinen ganzen Körper spüren. Ich möchte ihn einatmen. Ich begehre ihn so sehr, dass ich es beinahe nicht mehr aushalte. Er küsst mich inzwischen so tief und lang und eindringlich, dass ich kaum mehr Atem holen kann. Seine Hände fahren durch meine Haare, legen sich um meinen Hals, gleiten unter meine Bluse. Seine nackte Haut schaudert unter der Berührung meiner Fingerspitzen. Aber es sind immer noch zu viele Kleidungsstücke, zu viele Hindernisse zwischen unseren beiden Körpern. Ich schiebe meine Hand unter den Bund seiner Jeans. »Warte …«, flüstere ich.
    Sein Atem kitzelt mein Ohr, und er versucht, meinen Hals zu küssen. Ich schiebe ihn sanft fort. »Warte«, sage ich. »Warte eine Sekunde. Ich muss mich kurz konzentrieren.«
    Als ich den Kopf senke, spüre ich, wie sein Körper sich anspannt, halb überrascht, halb frustriert. Ich konzentriere mich ganz auf das, was ich jetzt tue, passe auf, es langsam und vorsichtig zu machen. Ich will nicht, dass jetzt etwas schiefläuft, ich will keinen Fehler machen, ich will mich nicht zur Närrin machen oder ihn beschämen …
    Den Knopf aufzubekommen ist leicht. Den Reißverschluss herunterzuziehen schon weniger – beim ersten Versuch bleibe ichhängen und muss ihn noch einmal hochziehen, bevor ich es ganz nach unten schaffe. Aber plötzlich packt mich Lochan um die Handgelenke und zieht meine Hände weg.
    »Was machst du da?«
    »Schsch, schsch …« Ich mache mich wieder an seiner Hose zu schaffen.
    »Nein, Maya!« Er keucht, seine Stimme klingt wütend und hart. Seine Hände haben wieder nach meinen gegriffen, schieben sie fort, er versucht hastig, den Reißverschluss hochzuziehen, aber seine Finger sind zu hektisch und zu fahrig.
    Ich lasse meine Hand unter den Bund seiner Boxerhorts gleiten und spüre, wie mich die Berührung erregt. Er fühlt sich überraschend warm und hart an. Lochan stöhnt leise auf und sinkt mir entgegen, erstaunt blickt er mich an, als hätte er vergessen, wer ich bin, Blut strömt in seine Wangen, er atmet schneller. Dann packt er mich an den Schultern und stößt mich weg.
    »Was zum Teufel machst du da?«
    Ich weiche zurück, starre ihn sprachlos an, während er hektisch den Reißverschluss wieder hochzieht. Er brüllt jetzt, so laut er kann, und seine Stimme bebt regelrecht vor Wut. »Was glaubst du denn? Was zum Teufel hast du da machen wollen? Spinnst du? Du weißt doch, wir können nie – wir können nie –«
    »Ich – ich – ich wollte nur –«, stottere ich.
    »Das ist total krank!«, brüllt er mich an. »Das Ganze ist total krank, verstehst du? Und du bist auch total krank!« Er drängt sich mit rotem Gesicht an mir vorbei ins Bad. Die Tür knallt. Kurz darauf höre ich die Dusche laufen.
    Unten im Wohnzimmer gehe ich wie ein Tier im Käfig auf und ab, ich weiß gar nicht, wohin mit meiner Wut und meinemSchuldgefühl. Meiner Wut auf ihn, weil er mich gerade so angebrüllt hat. Meinem Schuldgefühl, weil ich nicht aufgehört habe, als er mich das erste Mal darum gebeten hat. Aber trotzdem. Ich verstehe ihn nicht. Ich verstehe ihn einfach nicht. Ich hatte gedacht, dass wir beschlossen hatten, es sei uns egal, was die anderen Leute denken. Ich hatte gedacht, wir hätten beschlossen, zusammenzubleiben, egal welche Hindernisse uns dabei im Weg stehen. Ich hatte nicht versucht, ihn in eine Falle zu locken, ihn auszutricksen. Ich hatte nur plötzlich das übergroße Bedürfnis verspürt, ihn überall zu berühren, einfach überall. Aber jetzt spüre ich, wie die Furcht mich an der Kehle packt, sich mir auf die Schultern setzt, auf die Brust. Die Furcht, ich könnte zerstört haben, was zwischen Lochan und mir war.
    Als ich Füße die Treppe heruntertrampeln höre, verdrücke ich mich in die hinterste Ecke des Zimmers. Aber er kommt nicht. Nur das Klappern des Schlüsselbunds. Dann zieht er wahrscheinlich Jacke und Schuhe an, und die Tür fällt ins Schloss.
    Ich stehe wie vom Donner gerührt da. Total entsetzt. Ich hatte eine Auseinandersetzung erwartet. Wenigstens die Chance, mein Verhalten zu erklären.

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