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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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gleichen Augen wie mein Schwager. Es
riecht auch ziemlich ähnlich, finde ich. Also, alles klar?“
    „Wenn du so durchs Fenster einsteigen kannst, kann ich
das doch auch.“
    „Wir sollten Rowland nicht unnötig verärgern. Ehrlich,
mir ist wohler, wenn du hier oben bleibst. Falls er doch noch die Tür
durchschlägt, meine ich. Mit diesen Biestern ist nicht zu spaßen, wenn sie erst
mal die Wut gepackt hat.“
    Wie aufs Stichwort schwoll das wütende Grunzen unten
wieder an, und ein gewaltiger Stoß gegen den Wagen folgte. Es war ihm ein
Rätsel, wie das Biest dafür ausholte, wenn es dabei auf den Stufen balancieren
musste. Aber das Splittern von Holz war nicht zu überhören.
    „Na gut“, unterbrach Kate sein Fluchen. „Überzeugt.
Aber bitte keine plötzlichen Kurven oder Vollbremsungen!“
    Diesmal ließ er sich mit den Füßen zuerst an der Seite
herunter. Bis er auf der Fensteröffnung stand, hatte sich Rowland auf der
anderen Seite in einen Tobsuchtsanfall hineingesteigert. Dorian kletterte in
die Fahrerkabine und sah, was los war: Das Schwein steckte mit einem Hauer
fest. Das hatte noch gefehlt. Hoffentlich machte der Wagen jetzt wenigstens
keine Zicken! Aber er startete problemlos. Das Schwein brüllte, als sie sich
ruckelnd in Bewegung setzten.
    „Alles in Ordnung bei dir?“, rief er zu Kate hinauf.
    „Meinst du mich oder Rowland?“
    „Er hängt im Türholz fest. Ich werd wohl nachhelfen
müssen. Halt dich fest!“
    Er beschleunigte so stark, wie der Wagen es eben noch
schaffte – was im Moment nicht besonders viel war. Wenigstens verlief die
Straße hier gerade. Dann rückte er auf der Fahrerbank herüber – das Schwein
hing an einer fast herausgerissenen Holzlatte fest, sah er jetzt, und trommelte
mit den Füßen einen panischen Wirbel auf die Stufen.
    „Tja, Rowland. Du hättest aufgeben sollen, als noch
Zeit dafür war!“ Er öffnete die Tür mit einem Ruck, und unter hysterischem
Quieken fiel das Brackschwein mitsamt der Latte zur Seite weg. „Das war’s!“,
brüllte er triumphierend. „Den sind wir los!“
    „Verdammt, was machst du?! Wir sind gleich im Graben!“
    Das stimmte zwar, aber er schaffte es auch, den Wagen
noch einzufangen. „Wir sollten anhalten und nachsehen, ob er sich den Hals
gebrochen hat! Das wäre mal ein Abendessen!“
    „Vergiss es! Er rennt gerade zu seinen Brüdern in den
Wald zurück! Mit einem Stück von deiner Tür im Gesicht!“
     
    3
    Kurz
nach der Brücke von Bacuvia verließ er den Traskepad und bog auf einen Weg
zwischen anderen Schilffeldern ab, der wenig später auf die Deltastraße
mündete. Und dann waren sie endlich auf dem Weg . Dem, der nach Orchrai
und dann nach Skilsinen führen würde. In die Zukunft.
    Das kümmerliche Frühstück war längst gegessen. Jetzt
saß Kate neben der demolierten Tür, gähnte und biss in den letzten Apfel, und
obwohl er immer noch Hunger hatte, war seine schlechte Laune verflogen. „Am
Nachmittag sind wir in Tebbe“, sagte er.
    „Und dann?“
    „Hören wir uns um, wann die Montagus dagewesen sind.
Wird nicht allzu lang her sein – die bleiben ja auch mal zwei Tage an einem
Ort. Und dann muss ich mich um meine Kundschaft kümmern – ich hab überall in
den Dörfern hier Stammkunden. Zum Glück. Wir brauchen Geld. In Tebbe muss ich
zwei Uhren ausliefern, die ich repariert habe.“ Er trommelte mit den Fingern
auf den geschnitzten Steuerknüppel. „Morgen geht’s weiter nach Olivar, dann
kommt Brekenzoil … spätestens da werden wir auf die Peregrini treffen. In
Brekenzoil muss man mit der Fähre über den Akbarnen, und die kommt nur alle
paar Tage.“
    „Was tun wir, wenn wir sie gefunden haben? Wie sollen
wir anfangen?“
    Er hatte nicht die leiseste Ahnung. Er hoffte, dass
ihm noch etwas einfallen oder sich etwas ergeben würde. Bis dahin war es
besser, sie von diesem Thema abzulenken. „Bin ich nicht allmählich mal dran mit
fragen? Da gibt’s ein paar Dinge, die ich unbedingt über Britaine wissen muss.
Und zwar alles über –“
    „Alles über Flugapparate, ja, das ist mir klar. Aber
noch mal was zu unserem Gespräch von vorhin … da haben wir über Ghist den Faden
verloren –“
    Er verzog das Gesicht. „Also?“
    „Du sagtest, es gibt Gerüchte über geheime Wege … und
es klang irgendwie so, als hättest du Grund anzunehmen, dass das mehr als nur
Gerüchte sind.“
    „Ja?“
    „Hast du selbst mal so einen geheimen Weg gesehen? Du
sagtest auch, du hast schon versucht, einen Übergang

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