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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Wagen sowieso hier
abstellen.“
    „Dann mach dich schon mal auf eine kräftige
Erleichterung deines Geldrings gefasst“, meinte Montagu säuerlich. „Und ihr
hier, an die Arbeit. James, sieh dir mal Horgests Kopf an, ist zwar wenig drin,
aber zusammenhalten muss er eben doch. Und du, Mädchen, Jakobe hat dich schon
gesucht!“
    „Bis nachher, James“, sagte Inglewing. „Ich bin
spätestens zum Abendessen wieder da, Pix. Keine Sorge. Ich hau bestimmt nicht
ab!“ Er lächelte ihr aufmunternd zu. „Werd jetzt erst mal meine Schuhe suchen!“
     
    2
    „Ich
mag ja kein Hakemi sein, aber du bist ganz bestimmt keiner!“ Jakobe war
heute mal wieder in Bestform. „Ich brauche deine Hilfe nicht. Und ich will
nicht, dass du mich anrührst!“
    Es war drückend heiß hier zwischen den Wagen, und die
Glut der beiden Kochstellen tat ein Übriges. James hatte nicht die geringste
Lust, sich mit der alten Hexe zu befassen. Ihr Gesicht war immer noch von den Pacculi-Bissen
gezeichnet, die sie mit einer dünnen braunen Paste bestrichen hatte. Einige
davon waren aufgesprungen und blutig. Sie sah gruselig aus.
    „Die Wunden könnten sich entzünden“, gab er zu
bedenken. „Sie sollten gereinigt und mit etwas behandelt werden, das gegen
Entzündungen hilft. Vielleicht kann dir Odette –“
    „Etwas, das gegen Entzündungen hilft, ha!“ Sie schlug
die Suppenkelle in den Kessel, wo sie mit einem Blubb unterging. „Du
hast doch wirklich keine Ahnung! Ich kann nicht verstehen, wieso Nicholas
unbedingt will, dass du hier den Hakemi spielst! Ich frage mich, wer du
wirklich bist – oder was ! Und das sollte er sich lieber auch mal
fragen!“
    „Wer oder was? Was soll denn der Blödsinn?“
    „Dann erklär mir, wieso dich kein Gelichter anrührt!“,
forderte sie und starrte ihm ins Gesicht. „Wieso kommst du immer ohne Schaden
davon, während das Gelichter über uns andere herfällt?! Du verheimlichst uns
was, etwas Wichtiges! Verderben und Unheil, das ist es, was du bedeutest! Odette
hat das sofort gewusst! Sie hat es in ihren Träumen vorausgesehen!“
    „In Odettes Augen bedeutet jeder Mann unter sechzig
Unheil und Verderben!“, gab er entnervt zurück. „Und wir wissen alle, warum.
Also, Jakobe. Ich gehe jetzt, aber du solltest dir wirklich helfen lassen mit diesen
Wunden.“
    „Ja, geh endlich. Ich habe nämlich zu tun. Ihr wollt
alle essen, auch wenn ihr dauernd übers Essen giftet! Lasst mich wenigstens in
Ruhe kochen!“
    Horgest, der sich ähnlich widerspenstig verhalten
hatte, war versorgt. Hamintas Fuß war tatsächlich gezerrt, und er hatte ihr bei
dem Verband geholfen und ein paar Stunden Ruhe verordnet – mehr war nicht drin.
    Alle anderen waren mit Trainieren und sonstigen
Vorbereitungen beschäftigt. Gerade als er beschlossen hatte, sich im Gilwissler
für eine Stunde hinzuhauen, kam ihm Firn vom Wagen des Chefs her entgegen und
schwang den Kasten mit den weniger wertvollen Messern. „Na, wie wär’s mit einem
bisschen Training?“
    Richtig. Firn hatte ihn ja als Lehrling auserwählt.
James kämpfte ein Dauergähnen nieder. „Jetzt? Ich dachte, ihr müsst euch alle
auf die Vorstellung vorbereiten.“
    „Wir brechen erst in einer Stunde zum Markt auf. Bis
dahin haben wir Zeit. Also?“
    Also unterdrückte er alle spontanen Einschlafversuche
seines Körpers. Übermüdet wie er war, würde er zwar einen miserablen Schüler
abgeben, aber er wollte es sich auf keinen Fall mit Firn verderben. In der
Sache steckte Geld drin.
    Auf der Rückseite des Karwansari-Gebäudes befanden
sich offene Ställe, in denen Reisende mit mehr Geld als sie ihre Reittiere
unterstellen konnten. Zwischen den Ställen und der inneren Stadtmauer
erstreckte sich ein staubiger, glutheißer Platz. Jetzt in der Mittagszeit
spendete nicht einmal der Wachturm Schatten. Irgendein Unverzagter versuchte,
rings um die Bänke an der Mauer ein paar Sträucher und kleine Bäume in Kübeln
am Leben zu erhalten. Auf den Bänken lungerten schlaffe Gestalten, die ihre
Geschäfte und den letzten Klatsch besprachen, rauchten, aßen, dösten. Auch die
beiden Männer auf dem Wachturm oben saßen verdächtig reglos auf ihren Plätzen.
Nur ein paar kleine Kinder spielten um die Bänke herum und turnten an den
Holzbalken, mit denen die leeren Wagenstellplätze abgeteilt waren. Der Geruch
nach Pferdemist war durchdringend. Firn hatte die kleine Wurfscheibe schon an
der Mauer aufgehängt.
    „Welche Entfernung schaffst du beim Limmerjin?“
    „So rund

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