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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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erwartet wurde. Das erinnerte James an das Ziel dieser
Fahrt.
    „Hör mal, sollte ich nicht ein bisschen was über diese
Schule wissen – und über den Professor, Larkish, oder wie er heißt?“
    „Ja, Larkish heißt er. Dagomar Larkish, Spross der
altehrwürdigen Familie Larkish aus Sandorine in der Präfektur Lorweis.
Sprachgelehrter und Weltforscher. Macht spektakuläre Forschungsreisen und
schreibt dann Bücher darüber. Sieht sich gern als Abenteurer.“
    „Was ist denn ein Weltforscher?“
    „Na ja, der erforscht die Welt, was sonst? Studiert
Länder und Leute, ihre Geschichten und Gebräuche. Larkishs Gebiet sind vor
allem Sprachen. Er spricht Latein, Griechisch und Arabisch. Außerdem hat er
schlaue Bücher über Graix und sogar über die Sprache der Peregrini geschrieben.
Und seit zwei, drei Jahren hat er es jetzt mit diesem ganzen Langorrenkram …
war monatelang da oben im Norden und hat die Sprachen der Stämme vor Ort
studiert und so weiter. Er ist ziemlich berühmt. Und er –“ Inglewing unterbrach
sich.
    „Warum halten wir?“
    „Ich habe nicht gehalten! Er ist stehengeblieben. Sikka !“
Inglewing schlug auf den Steuerknüppel, drückte am Starthebel herum – nichts.
Der Wagen stand, und es sah ganz so aus, als wollte er es dabei auch belassen.
„Verdammt, verflucht, wie konnte ich das nur vergessen, gerade heute!“
    „Was ist denn los?“
    „Der Trukant-Speicher ist leer, kashadiakku !
Ich hätte ihn eigentlich gestern Abend schon auffüllen müssen … dann kam die
Nulldichte … ich hab einfach nicht mehr dran gedacht … und dann kamt ihr … und jetzt
stehen wir hier!“
    „Ist das ein Tank oder eine Batterie?“
    „Was? Ich meine eben den Trukant-Speicher! Der muss
komplett leer sein, was bedeutet, dass es mindestens zehn Stunden dauert, bis
der Wagen wieder fährt!“, rief er ganz verzweifelt. „Und ich hab nicht einmal
mehr genug Trukant! Sikka darraku !“ Damit stürmte er nach hinten in den
Wagen, wo er fluchend in seinem Krempel herumwühlte.
    „Kann ich was tun?“, fragte James schließlich.
    „Ja, aussteigen. Wir müssen zu Fuß weiter!“ Inglewings
Gesicht war rot angelaufen vor Ärger. „Ist nur noch ein winziger Rest Trukant
übrig – lohnt sich kaum, den in den Speicher zu werfen. Ich Idiot !“
    Er stopfte ein Kästchen in einen ledernen Rucksack, in
dem sich schon einige unförmige Gegenstände befinden mussten. Dann verschloss
er die Fensteröffnungen mit Holzläden und versperrte sämtliche Türen mit Riegel
und Schloss. Vor den aufmerksamen Augen einer Kinderhorde, die eine runde
Holzscheibe hin- und hergekickt hatte, schoben sie Inglewings Reparaturen schließlich mit vereinten Kräften zwischen zwei Alleebäume an den Straßenrand.
    „Jetzt weiß ich wieder, warum die anderen sich lieber
auf ihre blöden Viecher verlassen!“, knurrte Inglewing und warf den Kindern
einen drohenden Blick zu. „Jetzt kommen wir auf jeden Fall zu spät.“
    Sie hatten Glück im Unglück, wie sich herausstellte,
denn der Wagen war ganz in der Nähe des Marktplatzes liegen geblieben. Dort war
viel Betrieb – Rhondaport lag gerade in den letzten Zügen des
Pilfa-Ernte-Markts, wie Inglewing erklärte – und sie fanden eine Bäuerin, die
eben den Heimweg in nördliche Richtung antreten wollte. Für vier Kupfermünzen
bekamen sie einen Platz hinten auf ihrem Pferdefuhrwerk, und so verbrachten sie
die folgende halbe Stunde auf einer rüttelnden Ladefläche zwischen Käfigen voller
ohrenbetäubend gackernder Hühner und mit zwei Ziegen, die immer wieder auf sie
losgehen wollten.
     
    2
    Weil
die Bäuerin westwärts ins Umland abbog, mussten sie die letzte Meile doch noch
zu Fuß gehen, aber dann kamen der Fluss und das burgähnliche Gebäude in seiner
Mitte endlich in Sicht. Bis vor zwanzig Jahren hatte man die Flussinsel nur mit
Booten erreichen können, erfuhr James, aber jetzt führte eine schmale Brücke
hinüber.
    „Wir müssen nur noch an Ska Wilbur vorbei“, erklärte
Inglewing und verzog das Gesicht. „Er war schon zu meiner Zeit hier. Wir
standen uns nie besonders nahe.“
    Der besagte Herr war der Hausmeister und überwachte in
einer Kammer im Brückentorbogen das Ein- und Ausgehen der Studenten. Der
misstrauische Blick hatte sich wohl in vielen Berufsjahren in sein Gesicht
eingegraben. Als er sie herankommen sah, wandte er sich erst einmal einer Liste
zu, die an der Wand seines Kabäuschens hing.
    „Ah, der Inglewing! Da taucht er also doch noch auf!“,
brummte

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