Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
Luftschiff lag.
    »Da, östlich der Stadt Jack. Das sieht nach einem Hangar für Luftschiffe aus!«
    Jack riss sich von der Bahnstrecke los und folgte Fjodors Fingerzeig. Sechs lange, schmale Gebäude lagen wie Speichen um eine große freie Fläche angeordnet. Noch während sie hinsahen, glitt der Bug eines Luftschiffs aus einem der Hangars.
    »Wir bekommen Gesellschaft!«, verkündete Jack.
    Er blickte zum Höhenzug zurück und sah, wie die Lokomotive schließlich den Scheitelpunkt des Einschnitts erreichte und dabei ein halbes Dutzend offene Güterwagen nachzog, jeder davon mit einem großen Kasten unter einer Plane beladen.
    »Sollen wir wenden?«, fragte Fjodor.
    »Ich möchte eine Fotografie des Zugs.«
    »Aber dann wenden wir?«
    Fjodor hatte Recht. Was sie bereits entdeckt hatten, würde bei Andrew und, noch besser, beim Kongress und beim Präsidenten alle Alarmglocken läuten lassen. Er betrachtete weiter die Lokomotive. Sie transportierte irgendetwas zum Hafen. Es musste sich um ein Industrieprodukt handeln – denn wozu sonst die Mühe, es mit Planen abzudecken? Er sah hier keine Spur von Fabriken oder sonstigen Einrichtungen, die Eisenverkleidungen, Lokomotiven, Kanonen oder Munition herstellten. Falls sich die Bastarde die Mühe machten und eine Bahnlinie anlegten, dann musste sie auch zu etwas führen, was bedeutsam war.
    Anhand der Rauchfahne der Lokomotive sah er, dass der Wind jetzt mehr nach Westen drehte. Immer noch Gegenwind für die Rückreise.
    »Ich möchte sehen, wohin diese Bahnlinie führt«, verkündete Jack.
    Fjodor sah ihn an und schüttelte den Kopf. »Behalte dieses startende Schiff im Auge. Sobald es richtig Höhe gewinnt, werden wir schon ordentlich Vorsprung haben, aber auf der Rückreise könnte es zum Problem werden.«
    Jack beugte sich zum Sprachrohr und blies hindurch, damit die Pfeife am anderen Ende ertönte.
    »Stefan, da steigt ein Luftschiff auf. Und falls sie schon eines haben, könnten es auch noch mehr sein. Halte ab jetzt scharf Ausschau!«
    »Ich hoffe, wir erleben einen Kampf, Sir!«
    Jack brummte einen Fluch und lenkte das Schiff in eine mehr östliche Richtung, wobei er etwas anvisierte, was sich langsam als Eisenbahndurchstich durch einen Höhenzug in dreißig Kilometern Entfernung entpuppte.
    »Da ist der andere Zug!«
    Hans stieg ein Stück weit draußen am Führerhaus hoch, um vorauszublicken, und sah im Licht des frühen Morgens einen Rauchfleck über der Strecke direkt vor ihnen hängen.
    »Ist er schon an der Weiche vorbei?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«, schrie Alexi, bei dem sich die Anspannung der Hetzjagd allmählich zeigte.
    Hans sah, dass die Verfolgerlok langsam aufholte und jetzt nur noch drei Kilometer hinter ihnen war.
    »Falls sie schon durch die Weiche sind, steht uns was bevor!«
    »Ich denke, ich sehe das Weichensignal!«, rief der Heizer, der sich auf der anderen Seite aus dem Führerhaus lehnte. »Der Gegenzug ist noch nicht hindurch.«
    Hans blickte auf sein Gewehr und fummelte nervös am Patronengurt herum, den er sich über die Schulter gehängt hatte. Er kletterte auf den Tender und blickte durch das Loch, das sie in den angrenzenden Güterwagen geschlagen hatten.
    »Macht euch dorthinten bereit! Vergesst nicht, dass ein langer Pfiff bedeutet: aussteigen und kämpfen! Gebt die Nachricht weiter.«
    Jemand da drin winkte. Hans schüttelte den Kopf. Falls er eine oder zwei Kompanien der Rus-Armee dabeigehabt hätte oder, noch besser, aus dem alten Fünfunddreißigsten, dann hätte er sich jetzt versucht gefühlt, die Bremsen zu ziehen und den Bastarden, die ihnen nachsetzten, eine Schlacht zu liefern. Schon um die Anspannung zu lindern, hätte er das beinahe genossen. Wie er wusste, konnte er sich darauf verlassen, dass die zweihundert Menschen in den Wagen kämpfen würden, aber sie würden es ohne Disziplin tun, und er zweifelte daran, dass auch nur einer von zehn aus ihren Reihen einen Bantag erwischte, selbst wenn er ihm die Mündung der Waffe schon auf den Bauch gesetzt hatte.
    »Der Gegenzug wird langsamer!«, gab Alexi bekannt, und er gab mehrere Stöße über die Zugpfeife.
    »Kannst du ihm signalisieren, dass er die Strecke freimacht?«
    »Das tue ich gerade.«
    Alexi starrte auf den primitiv gefertigten Dampfdruckmesser.
    »Sie sind noch auf der Hauptstrecke, aber sie legen die Weiche um!«, rief der Heizer.
    Alexi blickte Hans an, der einen Strom Flüche ausstieß.
    »Ich muss Tempo zurücknehmen«, sagte Alexi. »Sie

Weitere Kostenlose Bücher