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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Nachricht lief wie ein Flächenbrand den ganzen Zug entlang, als stünde eine Rettung schon kurz bevor.
    Auf seiner eigenen Karte war kein Hinweis auf eine Festung zu finden, nur ein Nebengleis, das einfach ins Unbekannte hinein abzweigte. Bislang hatten die Flüchtlinge keinen richtigen Plan gehabt und sich einfach nur überlegt, irgendwie die Docks zu erreichen, ein Schiff zu kapern und zu fliehen. Jetzt bestand Hoffnung.
    Alle möglichen Träume zeichneten sich in dieser Sekunde ab. Er sah das Luftschiff im Westen verschwinden und erlebte eine Aufwallung von Schuldgefühlen, weil er sich wünschte, er könnte an Bord dieses Schilfes sein. Er wünschte sich, Jack wäre herabgestoßen und hätte Tamira, Andrew und ihn abgeholt. Er blickte Ketswana, Alexi, Oregon und all die Übrigen an, die aufgeregt riefen und sich gegenseitig auf den Rücken schlugen.
    Aber was für eine Art Hilfe hatte Petracci gemeint? Die Mitteilung sagte nicht, dass man auf ihn wartete. Ha’ark hatte ihn mit der Bemerkung verhöhnt, die Republik würde schlafen. Was genau konnte Andrew jetzt für ihn tun? Über anderthalbtausend Kilometer Rückreise mussten jetzt auf Jack warten, und während Hans dem Luftschiff nachblickte, das allmählich Höhe gewann, entdeckte er zwei weitere Flieger am westlichen Horizont, die ebenfalls im Steigflug waren, als wollten sie die Flying Cloud abfangen. Schaffte es Jack überhaupt nach Hause? Und was dann? Selbst wenn wir die Festung einnehmen, werden die Bantag uns mit allen ihren Kräften angreifen. Wie zum Teufel sollte uns da Hilfe erreichen?
    »Wir werden es schaffen!«, schrie Alexi und gab wiederholt lange Stöße über die Zugpfeife.
    Hans blickte seine Gefährten an, brachte kein Wort hervor und fragte sich, ob das alles nicht ein Traum war.
    Ha’ark marschierte wütend durch die Trümmer des Betriebshofs und drehte sich knurrend um, als Karga auf ihn zutrat.
    »Mein Qarth, die neue Lokomotive steht bald unter Dampf, und die Reparatur der Weiche ist beinahe abgeschlossen.«
    Ha’ark starrte ihn nur an, und Karga zog sich ohne weitere Worte zurück. Fluchend betrachtete Ha’ark die brennenden Trümmer und dann den eigenen Zug. Rauch stieg immer noch aus dem Loch auf, das das feindliche Luftschiff in die Lokomotive geschossen hatte.
    Eines seiner kostbaren Luftschiffe war nur noch ein brennendes Wrack. Das andere war neben seinem Zug gelandet, und die Besatzung mühte sich ab, die Tragfläche zu reparieren.
    »Verdammt!«
    Er schlug mit der Faust in die Fläche der anderen Hand und stolzierte zur Weiche zurück. Dort wurde er langsamer und verfolgte, wie ein halbes Dutzend Menschen mit Vorschlaghämmern versuchten, den Weichenhebel und die Schienen wieder in Form zu schlagen. Was den Qar Qarth noch mehr aufbrachte, das waren die brennenden Trümmer auf dem Bahnhof. Er verabscheute Fehler, besonders wenn er selbst sie machte. Er hatte geglaubt, die losgelassene Lok würde durch die Weiche knallen, ehe es den Flüchtlingen gelang, diese umzustellen.
    Wie sich zeigte, war Schuder ein zäherer Gegner, als Ha’ark erwartet hatte. Während er in diesem Augenblick Hans’ Gedanken zu sondieren versuchte, spürte er ein flüchtiges Aufglimmen von Hoffnung, vermischt mit Trauer, dann nichts mehr.
    Eine Zugpfeife ertönte vom Bahnhof, und er sah, wie die erste Lok zurücksetzte und dabei ein halbes Dutzend offene Güterwagen vor sich herschob, beladen mit Kriegern, fast doppelt so vielen wie zuvor. Die menschlichen Arbeiter zogen sich von der Weiche zurück, und ein Bantagbahnarbeiter stellte sie um. Die Lok fuhr hindurch und anschließend über die Brücke. Eine zweite Pfeife ertönte jetzt, und auf der Nebenstrecke tauchte der nächste Zug auf, den Ha’ark herbeigerufen hatte. Nur ein Wagen war vor die Lok gekoppelt, ein Panzerwagen. Ha’ark verfolgte beifällig, wie der Zug durch die Weiche klickte und dann vor dem Truppenzug stoppte.
    Ha’ark wandte sich an den Bahnhofsvorsteher, einen Bantag. »Mindestens fünf Züge mit Soldaten sind noch hinter uns. Schafft die beschädigte Lok von der Strecke und schickt uns diese Züge nach. Die Flüchtlinge haben wahrscheinlich die Telegrafenleitung weiter voraus Richtung X’ian durchgeschnitten. Ich werde nicht genug Zeit haben, um anzuhalten und sie zu reparieren. Schicke uns jemanden mit einem Handkarren nach, der die beschädigte Stelle finden soll. Er soll nach X’ian signalisieren, was hier passiert ist.«
    Der Bahnhofsvorsteher salutierte

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