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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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nervös.
    Ha’ark blickte zu den menschlichen Arbeitern hinüber, die sich zu einem Knäuel zusammendrängten. »Wie viele sind entkommen?«
    »Mehr als einhundert, glauben wir.«
    Ha’ark nickte. »Bringt den Rest um!«, bellte er. »Niemand, der das hier miterlebt hat, darf überleben.«
    Er kletterte in den Panzerwagen und nickte der salutierenden Besatzung zu. Er schritt nach vorn und drückte sich an der Hinterladerkanone vorbei, die durch eine offene Luke nach vorn wies.
    »Fahren wir!«

Kapitel 7
     
    »Da ist der Zug«, gab Alexi bekannt, als sie den höchsten Punkt einer niedrigen Erhebung erreichten und ausrollten. Der Telegrafist sprang hinaus und stieg auf den nächsten Mast, um die Leitung erneut zu durchtrennen.
    Hans sah den Zug jetzt, kaum noch anderthalb Kilometer entfernt, wie er langsam den nächsten Höhenzug erstieg. Hans kletterte auf den Holztender und blickte zurück in die Richtung, aus der sie kamen. Forschend betrachtete er den Horizont und glaubte, eine Rauchwolke und dann eine zweite zu erkennen. Die Verfolger holten langsam auf, waren aber immer noch gute dreizehn bis fünfzehn Kilometer hinter ihnen.
    Erneut wandte er sich nach vorn, blickte hangabwärts und schirmte die Augen vor der tief stehenden Nachmittagssonne ab. Der Zug voraus hatte drei offene Güterwagen, zwei davon mit Planen abgedeckt und der dritte – voller Bantagsoldaten.
    Die Lok kämpfte darum, den Anstieg zu bewältigen, und selbst auf diese Entfernung konnte Hans sehen, dass sie etwas kleiner als die anderen Loks war.
    Verdammt! Es waren immer noch über dreißig Kilometer bis zur nächsten Weiche mit Holzvorrat und Wassertank. Ohne diese Schnecke vor ihnen hätten sie bis dorthin donnern, Nachschub an Bord nehmen und vielleicht etwas Vorsprung herausholen können. Der Telegrafist rutschte am Mast herab, lief zum nächsten und wickelte unterwegs das Kabel auf. Am nächsten Mast durchschnitt er es ebenfalls. Sofern der Feind nicht siebzig Meter Ersatzkabel mitbrachte, konnte er die Verbindung keinesfalls wiederherstellen, obwohl er trotzdem ein Signal nach vorn durchgeben konnte. Es trieb Hans schier zum Wahnsinn, dass er ungefähr alle fünfzehn Kilometer anhalten und die Leitung durchschneiden musste, aber andernfalls hätten sie mit einem tödlichen Empfangskomitee irgendwo vor ihnen rechnen müssen.
    Der Telegrafist lief zum Zug zurück und schleppte dabei die Kabelrolle mit. Alexi fuhr wieder an. Hans betrachtete weiter den letzten Wagen des Vorauszuges. Er schien mindestens fünfundzwanzig Bantag an Bord zu haben. Sinnlos, sich einkesseln zu lassen. Die Flüchtlinge mussten diesen Vorauszugstürmen.
    Hans umriss seinen Plan, während Alexi wieder beschleunigte, und Minuten später kehrte Gregori mit einem Dutzend Männern und Frauen, die ihre Gewehre mitbrachten, aus dem ersten Waggon zurück. Der Zug voraus war für einen Moment außer Sicht, als es die nächste Hügelkette hinaufging, und tauchte wieder auf, keine achthundert Meter mehr entfernt.
    »Schnell heranfahren, Alexi!«
    Mit wiederholten Stößen aus der Zugpfeife rasten sie los, und der Abstand verkürzte sich rapide bis auf weniger als hundert Meter. Hans blickte sich im Führerstand und auf dem Tender um und überzeugte sich, dass alle außer Alexi in Deckung gegangen waren. Von der Heizerposition aus sah Hans, dass die meisten Krieger, die sich auf dem offenen Wagen drängten, dem heranfahrenden Zug entgegenblickten. Bestürzt musste Hans feststellen, dass sie mit Gewehren bewaffnet waren. Der Bantaglokführer blickte ihm jetzt ebenfalls entgegen und winkte wütend mit der Faust.
    »Kannst du ihn dazu bringen, dass er anhält?«
    Alexi schüttelte den Kopf. »Vielleicht. Ergäbe aber eh keinen Sinn. Es ist ja nicht so, dass wir ihn umfahren könnten.«
    »Blase weiter in die Pfeife.«
    Die Pattsituation blieb über mehrere weitere Minuten bestehen, in denen die Lok voraus weiter langsam dahinrumpelte. Endlich warf der Bantaglokführer frustriert die Hände in die Luft und gab seinem menschlichen Kollegen mit einem Wink zu verstehen, er solle den Gashebel zurücknehmen. Die kleine Lok wurde langsamer, und auch Alexi nahm Dampfdruck zurück, bis beide Züge kaum noch Schritttempo hatten.
    »Macht euch bereit!«, bellte Hans.
    Er verfolgte, wie der Bantaglokführer aus der Kabine sprang und heftig fluchend auf sie zukam. Die Krieger auf dem Güterwagen standen auf, und einige von ihnen lachten.
    »Jetzt!«
    Hans sprang aus dem Führerstand, und

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