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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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gab ihm einen Klaps auf die Schulter, sprang aus dem Führerstand und kehrte zum eigenen Zug zurück.
    »Hans!« Gregori stand auf dem ersten der offenen Güterwagen und riss gerade die Plane von der Ladung. »In Perms Namen, sieh dir das mal an!«
    Hans kletterte auf den Wagen und sperrte dann verblüfft den Mund auf.
    »Was ist das?«, wollte Gregori wissen.
    Hans schüttelte den Kopf. Er hob die Plane an und trat vor das Ding. Es war komplett mit Eisenplatten bedeckt, verbunden durch Bolzen. An der Vorderseite klaffte eine Öffnung, groß genug, um seinen Kopf hindurchzustecken, und er blickte hinein. Im Innern war alles einfach nur dunkel. Er roch Schmierfett und Kohle.
    »Sie kommen näher!«
    Hans zog den Kopf wieder heraus und wich zurück. Ketswana stand neben dem Wagen.
    Hans nickte. »Gregori, ein Dutzend deiner Leute sollen mich in diesem Zug begleiten. Ketswana, du bleibst in unserem alten Zug. Los geht’s!«
    Die Verfolgerzüge waren keine drei Kilometer mehr entfernt. Hans sah ein Licht aufblitzen.
    Er stand schweigend da und sah zu, wie Gregori und seine Leute herbeirannten und auf den Tender sprangen. Alexi beugte sich drüben aus seinem Führerstand und winkte. Hans gab dem Carthalokführer einen Wink, und der Mann gab zwei kurze Stöße über die Zugpfeife und öffnete dann sachte den Dampfdruck. Hans zählte immer noch lautlos mit, als er es schließlich hörte, das Jaulen einer heranfegenden Granate. Eine Detonation erfolgte hundert Meter hinter dem alten Zug.
    Er stieg in den Führerstand, als die Lok langsam Fahrt aufnahm.
    »Alexi sagt, sie hätten ein Schienenstück verbogen. Mit etwas Glück fahren die Bastarde voll hinein und entgleisen«, sagte Gregori.
    »Ich zweifle daran«, entgegnete Hans leise.
    Er blickte zu der mit einer Plane abgedeckten Ladung zurück. Eine Kanone steckte da drin. Was immer es genau war, es würde sich lohnen, das zusätzliche Gewicht mitzunehmen.
    Ein weiteres Geschoss heulte vorbei, aber Hans machte sich nicht mal die Mühe, sich umzudrehen, während die beiden Züge weiter nach Westen rasten.
    Mit zitternder Hand legte Andrew das Telegramm vor sich auf den Schreibtisch und blickte zu Pat auf, der vor ihm stand und sich lautstark die Nase schnauzte.
    Hans … am Leben! Gefühle rissen Andrew wie ein Sturzbach mit, und er senkte den Kopf. Hinter ihm flog die Tür auf.
    »Stimmt es?«, rief Emil.
    »Es stimmt«, antwortete Pat mit noch immer vor Emotionen erstickter Stimme. »Petracci ist gerade auf dem Fliegerstützpunkt der Verteidigungslinie gelandet. Der Himmel weiß, wie er das im Dunkeln geschafft hat.«
    »Also was läuft dann hier? Eine verdammte Totenwache?«, fragte Emil lachend und schlug Andrew auf die Schulter.
    »Du verdammter Ire, gib mir diese Flasche!«, verlangte Emil. Er öffnete sie und hielt sie sich vor den Mund. »Für Hans! Gott segne ihn.«
    Er legte den Kopf für einen tiefen Schluck in den Nacken und reichte die Flasche an Andrew weiter, der lächelte und sich auch einen Schluck genehmigte.
    »Ich habe nie geglaubt, dass er tot ist«, sagte er.
    Die Tür ging auf, und eine Ordonnanz trat ein, ein langes Papier in der Hand.
    »Die neueste Meldung von Petracci!«, verkündete der Mann aufgeregt.
    Andrew schnappte sich das Papier und fing an zu lesen, und Pat und Emil drängten sich hinter ihm und blickten ihm über die Schulter.
    Seufzend setzte Andrew die Brille ab und lehnte sich zurück. Der Gedanke an Hans verflog für den Augenblick.
    Also würde es Krieg geben, wie er immer gefürchtet hatte. Die Bantag hatten die Eisenbahn und Flieger einer neuen Bauweise; sie bauten, was nach Panzerschiffen aussah, und hatten mit Gewehren ausgerüstete Soldaten. Das war eine Mobilisierung, die sich niemand hätte träumen lassen, und lautlos verfluchte Andrew all die Fehler, die er in den zurückliegenden vier Jahren hatte geschehen lassen. Hätten wir doch nur aggressiver nachgesetzt, mehr in verbesserte Luftschiffe investiert, die Flotte auf der Großen See aufgebaut und Patrouillen den Fluss dort unten hinaufgeschickt!
    »Sorgt dafür, dass der Präsident sofort Kopien von dem hier erhält!«, raunzte er die Ordonnanz an.
    »Er wird sich in die Hose scheißen«, sagte Pat mit einem traurigen Lachen.
    Andrew funkelte ihn an. »Er ist der Präsident, verdammt! Vergiss nicht, dass wir auf derselben Seite stehen.«
    »Aber Andrew!«
    Andrew hob die Hand. »Die Differenzen werden sofort begraben. Wir sind bereits wieder im Krieg, und vergesst

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