Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
Metall- und Holzspäne. Die Arbeiter unterbrachen ihre Tätigkeit, um den hochrangigen Besucher zu bestaunen. Andrew, der sich fast wie ein Politiker vorkam, bahnte sich seinen Weg durch den Raum, schüttelte Hände und blickte alten Veteranen in die Augen, die ihn stolz ansahen, während sie ihre Regimenter nannten. Auch hier mischten sich wieder Arbeiter aus Rus und Roum, etwas, worauf Andrew stolz war.
    Ferguson trat an seine Seite. »Hier sehen Sie die neue Werkhalle für die Luftschiffe. Derzeit arbeiten wir an neuen Triebwerken für sämtliche Schiffe, ausgehend von der verbesserten und im vergangenen Monat erprobten Konstruktion.«
    »Und das passte noch ins Budget?«
    Ferguson nickte lächelnd. »Es geht alles mit rechten Dingen zu, Sir.«
    »Aber Sie haben doch ein paar Trümpfe im Ärmel, Chuck. Ich kenne Sie schließlich. Falls der alte John Mina noch lebte, hätte er es inzwischen herausgefunden.«
    Chuck senkte den Kopf und hustete, wobei er sich ein Taschentuch vor den Mund hielt, auf dem Andrew ein paar Blutflecken entdeckte.
    »Es geht Ihnen schlechter, als Sie zeigen.«
    »Eine Menge Arbeit möchte getan werden, Sir. Da draußen braut sich etwas zusammen, und ich möchte, dass wir einen Vorteil haben.«
    »Denken Sie vielleicht, uns ginge es anders?«
    »Sie haben die Gerüchte gehört, Sir. Sogar den Namen dieses neuen Qar Qarth.«
    »Der Retter«, sagte Andrew. »Ich habe alles gehört. Vergessen Sie nicht, Chuck, dass ich Zugang zu Geheimdienstberichten habe, was Ihnen eigentlich nicht möglich sein dürfte.«
    »Na ja, Sir, alles in allem zeichnet sich ab, dass wir früher oder später Ärger bekommen. Ich möchte die Dinge vorantreiben.«
    »Solange noch Zeit ist, nicht wahr?«
    Chuck nickte und hustete erneut. Andrew bemerkte, dass Ferguson den Kontext dieser Frage nicht verstanden hatte.
    »Solange Sie noch Zeit haben«, sagte Andrew leise.
    Der Gedanke machte ihm Angst. Fast jede bedeutende Erfindung oder Neuerfindung auf diesem Planeten war von Chuck ausgegangen – die Eisenbahn, der Telegraf, standardisierte Massenproduktion, Panzerschiffe, Luftschiffe und sogar Fotografie. Falls Ferguson jetzt starb, konnte es dunkel werden auf der Welt.
    Er betrachtete Ferguson gründlich.
    »Sie fahren mit uns nach Hause. Sie brauchen Ruhe, und schließlich muss auch noch eine Lehrerstelle am neuen College besetzt werden.«
    Chuck lachte. »Ich? Ein Lehrer? Verdammt, Sir, ich habe zu Hause nie meinen Abschluss gemacht.«
    »Nun, wir müssen mit jemandem anfangen, und das sind Sie. Jemand muss unserem Nachwuchs beibringen, in solchen Bahnen zu denken wie Sie. Also ernenne ich Sie im Rahmen meiner diversen Vollmachten zum Doktor der Ingenieurwissenschaft, und Sie können es sich als Professor gemütlich machen.«
    »Ehe ich nicht mehr da bin, meinen Sie?«
    »Das habe ich nicht gesagt, mein Junge, aber Sie begleiten uns nach Hause.«
    Chuck blickte ihn flehend an: »Nur noch ein paar Sachen zuvor!«
    »In Ordnung. Zeigen Sie sie uns.«
    Chuck führte ihn in den Raum neben der Werkhalle. Andrew blieb beim Anblick der auf die Tür gerichteten Kanone stehen. Er betrachtete die Lafette, die ihm nur bis an die Knie reichte, und beugte sich vor, um sie genauer in Augenschein zu nehmen.
    »Der Maßstab ist eins zu drei, Sir …« Chuck zögerte. »… um Kosten zu sparen.«
    »Hinterladergeschütz?«, fragte Andrew.
    »Ja, Sir. Als ich die Idee hatte, war es so verdammt einfach. Wir haben hier einen Verschluss mit unterbrochenem Schraubengewinde. Dreht man den Griff eine Viertelumdrehung weit, öffnet sich das Ding; man schiebt die Granate ein, dreht den Griff zurück, und schon ist der Verschluss dicht.«
    »Wie steht es um das Problem entweichenden Gases?«
    »Die Granate sorgt dafür, Sir.« Chuck ging zu einer Holzkiste, öffnete sie und hob eine Messingpatrone heraus.
    »Sie ähnelt der Patrone für ein Spencer-Gewehr, nur halt größer. Der Rand der Patrone ist zwischen Verschluss und Lauf eingeklemmt und schließt somit luftdicht ab. Es ist simpel, es funktioniert und verschießt bei geschulter Bedienungsmannschaft zehn Schuss pro Minute.«
    Andrew packte die Granate und hob sie hoch.
    »Brillant! Zehn Schuss pro Minute, sagen Sie?«
    »Absolut, Sir. Und erst die Reichweite! Wir können die Granate besser an den Lauf anpassen als bei einem Vorderlader. Als Folge entsteht wesentlich mehr Druck, aber ich denke, dass wir das alte Problem mit brüchigem Stahl gelöst haben, indem wir Sauerstoff direkt in den

Weitere Kostenlose Bücher