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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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der Geldmittel nicht mehr von Belang sein.«
    Andrew drehte sich zu Pat um, der grinsend dastand.
    »Keinen Kommentar von dir!«, knurrte Andrew und stolzierte tiefer in den Hangar.
    Er blickte zu dem Luftschiff hinauf und verfluchte Ferguson insgeheim dafür, dass er so verdammt unersetzlich war und auch, dass er so verdammt Recht hatte. Andrew wusste, dass dieses Schiff für manche politisch der Tropfen ins volle Fass war, ein weiteres Argument für die These, das Militär wäre außer Kontrolle geraten und Andrew wäre daran schuld. Wenn die Zugladung von Kongressabgeordneten später am Tag eintraf, um die Vertreter Nippons zu treffen, gab es für Andrew nicht die geringste Möglichkeit, dieses Ding hier zu verstecken. Das war einer der Gründe, warum er selbst frühzeitig gekommen war -um zu sehen, ob sich Chuck irgendwelche Torheiten ausgedacht hatte, die man irgendwie bis nach den Wahlen vertuschen konnte. Das hier jedoch – das war ein Elefant, den sie nicht einfach herausziehen und irgendwo vergraben konnten.
    Aber wenn man jetzt die Arbeit daran einstellte, was dann? Es würde einfach hier im Hangar herumstehen und vergammeln.
    Frustriert wandte sich Andrew wieder an Ferguson. »Bauen Sie das verdammte Ding fertig. Aber, Mr. Ferguson, mit Wirkung vom heutigen Tage, mit sofortiger Wirkung sind Sie als Chef des Feldzeugwesens gefeuert.«
    Chucks Gesichtszüge entgleisten, und Andrew betrachtete ihn kalt, bis sich Chuck auf einmal krümmte und wieder krampfartig husten musste.
    Andrew legte ihm die Hand auf die Schulter. »Kommen Sie, mein Junge, Sie begleiten mich nach Hause. Ich brauche Sie jetzt anderswo.«
    Er sah Emil, Vincent und Varinia näher kommen. Varinia löste sich aus der Gruppe und lief an Chucks Seite. Obwohl er bleich war, rang er sich ein Lächeln für sie ab.
    »Schätze, wir fahren nach Hause«, sagte er, und sie blickte Emil an, der einen Arm um Chucks Schultern legte und ihn wegführte.
    Als die Gruppe aufbrach, ging Andrew auf Vincent los. »Sie wussten, dass er dieses Ding hier baut, nicht wahr?«
    »Ja, Sir.«
    »Ich sollte Sie auch feuern.«
    »Ich könnte einwenden, dass dies außerhalb meiner Zuständigkeit liegt, Sir. Das Fliegerkorps untersteht unmittelbar dem Oberkommando in Rus, Sir.« Pat trat unbehaglich von einem Bein aufs andere, und Andrew fixierte auch ihn mit starrem Blick.
    »Habt ihr euch alle gegen mich verschworen? Geht es darum?«
    »Naja, Sir, wir wissen, dass du nächstes Jahr für die Präsidentschaft kandidieren wirst.«
    Andrew war so verblüfft, dass er keine Antwort wusste.
    »Oh, Kathleen hat kein Wort gesagt! Auch Kai nicht, obwohl ich denke, dass du auch ihn informiert hast. Es ist nur – wir wussten, dass du es irgendwann tun würdest. Alle im alten Fünfunddreißigsten und der Vierundvierzigsten haben sich das schon vor einiger Zeit ausgerechnet.«
    Andrew wandte sich ab und starrte wieder das Schiff an.
    »Also haben wir uns überlegt, dass wir die Sache für uns behalten und in den Büchern vergraben, wie man so schön sagt. Falls es entdeckt würde und noch ein paar andere Dinge ebenfalls, würde man dir wenigstens nicht die Schuld geben.«
    Andrew wusste, dass Ferguson Recht hatte. Sie brauchten das Schiff. Sie brauchten verbesserte Panzerschiffe, weitere zehn Korps Infanterie, ein Korps Kavallerie, die Aufbesserung von fünfundsiebzigtausend Musketen zu Gewehren und von Gewehren zu Hinterladern. Sie brauchten das alles … und deshalb würde er sich zur Wahl stellen.
    Andrew musterte seine beiden Generale und Freunde.
    »Ich danke euch, aber ich übernehme die Verantwortung dafür. Schließlich führe ich das Kommando.«
    »Ah, mein lieber Oberst!«, strahlte Pat. »Du wirst ein prima Präsident sein – falls die Republik im nächsten Jahr noch vorhanden ist, um dich zu wählen.«

Kapitel 2
     
    Ich bin in der Hölle.
    Es war ein nie endender Refrain, der in einem monotonen Rhythmus ablief … Ich bin in der Hölle …
    Er hob den Kopf und blickte sich um. Die gewaltige Eisenhütte war in stygische Finsternis aus Feuer und beißendem Rauch gehüllt, und Hitzewogen gingen von den glühenden Kesseln aus. Gebückte Strichmännchen, Eisenpuddler, bewegten sich wie gepeinigte Seelen und rührten die flüssigen Feuer … während die allgegenwärtigen Dämonen mit verschränkten Armen dastanden, die Peitschen in den Gürteln steckend, bereit zuzuschlagen, sollte irgendjemand in seiner Tätigkeit stocken.
    »Hans!«
    Sergeant Major Hans Schuder drehte

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