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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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zitiert.
    »Diesen Spruch hast du von uns, nicht wahr?«
    Ha’ark lächelte. »Nein, er stammt aus einer unserer epischen Balladen, in der Gorm der Verdammnis anheimfällt. Seltsam!«
    Ha’arks Züge wurden für den Augenblick etwas weicher.
    »Du warst vor alldem hierein Gelehrter, nicht wahr?«, fragte Hans.
    Ha’ark nickte. »Ich wollte nichts mit dem Krieg zu tun haben – mit dem Krieg bei uns zu Hause. Ein kleines Problem, das ich mit der Tochter eines – wie würdet ihr ihn nennen? –, eines Richters hatte, zwang mich dazu, in die Armee einzutreten, und man schickte mich zu den Sturmtruppen im Kampf gegen den Imperialen Verräter.«
    Sein Gesicht wurde wieder hart. »Dabei habe ich viel gelernt, vieles, was ich mir nie hätte vorstellen können, vieles, was mir hier gute Dienste geleistet hat. Meine Kenntnisse als Gelehrter waren kindisch, aber sie haben ihrem Zweck gedient und mir gezeigt, wie ich die Primitiven hier manipulieren konnte. Sie gaben mir ein Modell für die Herrschaft. Was die übrigen vier aus meinem Gefechtszug anging, die mich hierher begleiteten, so stammen zwei direkt aus der Gosse, sind aber genau vom richtigen Schlage, um meine neue Armee aufzubauen. Die beiden anderen sind wie ich, waren vor dem Krieg Gelehrte und verfügten zufällig über genug geheimnisvolle Kenntnisse, um zur Aufrüstung hier beizutragen.«
    Ha’ark lächelte. »Wie euer Ferguson.«
    Hans lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Chuck Ferguson, das Genie hinter dem industriellen Aufbau der Republik, war nach Andrew vielleicht der wichtigste lebende Mensch auf diesem Planeten. Falls die Bantag von ihm wussten, hieß das, dass er angreifbar war.
    »Ja, falls ich ihn aufspüre, ist er sicherlich tot. Wir brauchen ihn nicht. Meine beiden Gefährten wissen zusammen viel mehr als er.
    Kennt er sich vielleicht mit aerodynamischen Tragflächen für seine Luftdampfer aus? Mit Antriebsturbinen? Mit modernen Hochöfen? Oh, wir haben inzwischen ein funktionsfähiges Modell und werden bald die Fabrik umrüsten, die du leitest. Wie sieht es bei euch mit dem Kaltkern gießen von Geschützläufen aus, mit Atomkraft oder drahtloser Telegrafie? Kennst du irgendwas davon?«
    Hans bemühte sich, die Wörter abzuspeichern, während er weiter kaute und Ha’ark anstarrte und keinem Gedanken gestattete, durch seinen Kopf zu ziehen.
    »Planst du die Flucht?«
    Die Frage überraschte ihn, während er gerade versuchte zu verdauen, was Ha’ark zuvor gesagt hatte, und ihm ein herumstreunender Gedanke zuflüsterte: Falls er, Hans, diese Informationen Chuck überbringen konnte, fand der Junge vielleicht herauf, wovon Ha’ark da gesprochen hatte.
    Hans schüttelte den Kopf.
    Ha’ark starrte ihn an, und einen Augenblick lang hatte Hans das Gefühl, als würde ihm der Verstand abgeschält und Ha’ark blickte auf irgendeine teuflische Art und Weise hinein.
    Er sah auf und erwiderte Ha’arks Blick ganz offen.
    »Falls auch nur eine Person zu fliehen versucht, vernichte ich alle in deiner Gießerei.«
    »Das ist mir klar.«
    »Ich wollte nur, dass du es weißt. Sorge dafür, dass alle anderen es auch erfahren. Du trägst die Verantwortung dafür.«
    »Natürlich, mein Qarth.«
    Ha’ark fischte ein schweres Paket voller Kautabak aus seiner Tasche.
    »Du hast mich mit dieser Gewohnheit angesteckt, also habe ich mir vorgenommen, dich besser damit zu versorgen.«
    Hans nahm den Beutel entgegen und konnte nicht umhin, dankbar zu nicken.
    »Dir ist hoffentlich klar, Schuder, dass du, deine Gattin und dein Kind geschützt sind, solange du loyal bleibst. Dein Kind wird heranwachsen und selbst Kinder haben, die in meinem Kreis in Sicherheit sind.«
    »Das ist mir klar.«
    »Aber? Etwas brennt dir doch auf der Seele.«
    »Gestern hat Karga die Gattin und das Kind eines der Mitarbeiter, für die ich verantwortlich bin, ermordet.«
    Er ertappte sich dabei zu bedauern, dass er es überhaupt angesprochen hatte. Ha’ark stellte eine ferne Präsenz dar, aber Karga war ständig zur Stelle und konnte aus dem täglichen Leben eine Folter machen.
    »Hat sie etwas falsch gemacht?«
    »Sie ist gestolpert und gestürzt und hat dabei Holzkohle verschüttet. Aber es ging um mehr. Karga war wütend, weil wir an mehreren Ofen die Produktion unterbrechen mussten, um sie zu reinigen.«
    Ha’ark lächelte.
    »Mein Volk lebt durch Terror«, wandte er ein. »Es kennt nichts anderes.«
    »Und ist das auch die Methode, mit der du es regierst?«
    »Vielleicht ein

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